Bernd Lunghard
Ein nicht geschriebenes Gedicht
Das Gedicht, das hier stehn
sollte,
das ich einmal schreiben
wollte,
lieber Leser, dies Gedicht
schaffte ich bis heute
nicht.
Als ich’s schreiben wollt’ –
oje! –
tat der Kopf mir furchtbar
weh,
tief hinunter bis zum Rücken
–
keine Zeile wollte glücken!
Tags drauf rief ein Freund
mich an,
fragte, ob ich helfen kann,
denn sein Sohn Kai-Ottokar
käm nicht mit dem Aufsatz
klar.
Wiederum beschloss ich:
Morgen!
Da bekam ich neue Sorgen:
Meine Frau sprach zu mir:
„Mann! –
Sieh dir mal die Wohnung
an!“
Ich fiel prompt darauf
herein,
doch beim Ansehn bliebs
nicht, nein,
plötzlich hieß es:
Renovieren,
Möbel rücken, tapezieren,
streichen, bohren –
unterdessen
hab ich das Gedicht
vergessen.
Und es fiel mir – welche
Pein! –
auch bisher nicht wieder
ein.
Drum, es lässt sich nicht
mehr richten,
müsst ihr leider drauf
verzichten.
* * * * *
Zum Glück, sage ich, weiß
ich aus sicherer Quelle, dass es eine ganze Reihe von Gedichten von Bernd
Lunghard gibt. Der Autor ist am kommenden Freitag, 22. November 2013, zum Stammtisch „Ich schreibe!“ in Tenglers
Buchhandlung am Senftenberger Markt mein Gast. Ab 19:00 Uhr komme ich mit ihm
ins Gespräch und werde als erstes eine Frage stellen, die mir schon lange unter
den Nägeln brennt: Bernd, nach den vielen verschiedenen Büchern, die du
veröffentlicht hast, die du auch selbst illustriert hast, was für eine
künstlerische Herausforderung gibt es für dich noch?
Wolfgang Wache
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Bernd Lunghard Foto: privat |