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Herzlich willkommen |
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Es regnet / glaube ich |
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Ich sollte mich auf den Rückweg machen ... (Text von Alexander Kiensch) |
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Ich liege unter Tage |
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Bilder / Flimmernde Bilder |
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Herbert mit Holzpantinen an den Füßen |
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In die Erde graben / Einen Meter unter die Buschwindröschen |
„Ein Bergmann ohne Licht ist ein armer Wicht.“ Heinz Zuther
poliert die Blende, die ein Teil der Grubenlampe ist. Ganz blank wird sie wohl
nicht mehr, denn die Jahre des Einsatzes unter Tage und die Zeit des
ungenutzten Stehens in den Räumen der Ortschronisten Brieske-Marga haben sich
in die Oberfläche eingeprägt. Die Einfüllverschlüsse für Karbid und Wasser
haben sich festgefressen. Bei Heinz Zuther lerne ich, was ein „Deutscher
Türstock“ ist, was ein Hunt unter Tage zu suchen hatte und dass ein Bergmann „vor
Ort“ arbeitete. Ich sammle Informationen, notiere Begriffe, mache Skizzen. Mir
läuft die Zeit davon. Ich finde keinen Anfangspunkt zur Erarbeitung der
Kunstaktion „Grubenlampe“.
Zirka 100 Jahre umfasst die Bergbaugeschichte im Senftenberger Revier. Das ist
nicht lang. Und doch sind es Hundert Jahre, die das Antlitz der Region
veränderten, wie kaum ein früheres Zeitalter. Aus dem kleinen beschaulichen
Städtchen Senftenberg, das 1890 5.134 Einwohner zählte wurde das Zentrum des
Braunkohleabbaus mit 32.278 Einwohnern
im Jahr 1985. Zeiten, von denen noch so mancher schwärmt. Ich lebte und lebe in
Senftenberg und in Brieske-Marga. Meine Wurzeln stecken in der Region, in der
meine Urgroßeltern, Großeltern und Eltern lebten und leben. Ich weiß, dass das
Gerede von der „guten alten Zeit“ immer wieder poliert wird. Aber ganz blank
will auch sie nicht werden. Ich schwanke zwischen dem Persönlichen und dem
Allgemeinen hin und her. Seid ehrlich! Seht hin! Warum sind zu Beginn des
letzten Jahrhunderts Hunderte in die Lausitz gekommen? Sie wollten Geld
verdienen. Wollten, dass es ihnen und ihren Kindern mal besser geht. Die
Arbeiterkolonie Marga war eine moderne Wohnsiedlung – fließendes Wasser,
elektrisches Licht; Schule, Kirche, Bäcker, Fleischer, Kaufhaus und Gasthaus
nah beieinander; der eigene Garten, ein Schwein und Tauben; der Männerchor,
Tanzabende, Kino; Deputatkohle, Deputatschnaps… das alles (nur) für die, die in
den Brikettfabriken und in den Gruben gearbeitet haben. Allzu schnell werden
aus dem kollektiven Gedächtnis die Bergbauinvaliden gelöscht. Es sind nicht nur
die Grubenunglücke, die Frauen und Kinder zu Witwen und Waisen machen, sondern
auch der schleichende Tod durch Lungen- und Magenkrankheiten.
Wolfgang Wache gibt mit seinem Text „Elsterniederung“ den entscheidenden
Impuls. Der Mensch – das Menschliche. Nicht der ganz konkrete Einzelne soll
akribisch beleuchtet werden sondern Charaktere, denen man durchaus noch sehr
real auf den Straßen von Brieske und Senftenberg begegnen kann, sollen die
Basis für die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Typus Bergmann/
Marganer/ Senftenberger bilden. Was macht diese Region typisch und einzigartig;
wie bewegt sich das allgemein Menschliche in dieser Kulisse; wie werden
Gemeinschaft und Individualität durch den sozialen und historischen Rahmen
geprägt?
Alexander Kiensch denkt sich hinein. Seine Stärke ist das
Aufspüren von Denk- und Fühlweisen von verschiedensten Protagonisten. Das ist
nicht immer nett, ist ehrlich und nicht auf Glanz poliert. Sein Text „Grubengedanken“
wird in Vertretung von Susann Vogel vorgelesen und überzeugt die Zuhörer. Ja,
so hätte es gewesen sein können. So war es. So ist es. Susann Vogel nimmt uns
mit ihren eigenen Texten auf eine Reise „unter Tage“ mit und meint damit die
eigenen Befindlichkeiten, die dunklen Schächte in jedem von uns. Sie hält dabei
eine Lampe hoch, begibt sich in beengende begrenzende Räume. Bringt das Licht
auch Erleuchtung. Das verbindende Requisit zwischen den einzelnen Orten mit
jeweils eigener Szenerie ist eine Petroleumlampe. Auch die Zuschauer werden mit
Lämpchen ausgestattet und folgen treppauf treppab den Künstlern. Hier
überrascht sie ein Wasserplätschern, dort dröhnen Trommelschläge zu
historischen Filmaufnahmen; mal sitzen sie mit Wolfgang Wache am Küchentisch,
der von Herbert erzählt; dann steigen sie bei tiefen Gitarrenklängen ins
„dunkle Vergessen“.
Ich bekomme Gänsehaut, höre die Texte von den
Schreiberkollegen zum ersten Mal – so scheint mir. „Der Letzte macht das Licht
aus“ Ich wiederhole einen Teil meines Eingangstextes: „Macht das Licht aus/
Löscht die Lampe/ Vergesst/ Vergesst“ Ich puste die Flamme der Petroleumlampe
aus. Dunkelheit, Stille. Zögernd beginnt jemand zu klatschen…
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Aufbau der Tafeln |
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Letzte Notizen zum Ablauf |
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Probedurchlauf |