Mittwoch, 18. Dezember 2013

Was wir uns sparen




Und noch eine Stadt :-(

 
Nach dem Oberspreewald-Lausitz-Kreis und der Stadt Senftenberg, gibt es nun in Lauchhammer auch keine Weihnachtspost aus dem Rathaus. Es wird benannt mit „Gute Taten statt Weihnachtskarten“ und das heißt konkret, dass in Lauchhammer ein Jugendbegegnungszentrum das „gesparte“ Geld bekommt. Versteh’ mich richtig, werter Blogleser, ich bin absolut dafür, dass Kinder- und Jugendeinrichtungen, Vereine und gemeinnützige Initiativen Geld bekommen. Ich weiß selbst, wie sehr jeder Euro in der Sozial-, Kultur- und Sportarbeit gebraucht wird. Die andere Seite der Aktion ist jedoch, dass sich zumindest einmal im Jahr die Vertreter der oberen Verwaltungsstruktur damit beschäftigten, welche Initiativen in ihrer Stadt/ ihrem Landkreis unermüdlich gesellschaftlich tätig sind. Einmal im Jahr gelangen auch an die unscheinbarste Adresse ein paar Grüße, die ausdrücken: ihr geht uns nicht verloren; ihr seid mit eurem Engagement das Salz in der Suppe und wir wissen das und danken euch. Nun fällt auch das flach. Man klopft sich auf die Schulter, lässt sich für die Presse und die eigenen Internetseiten fotografieren - damit hat man das Thema abgearbeitet und gleich noch ein nettes Bild in die Öffentlichkeit gesetzt. Es kann ja niemand etwas dagegen haben, dass man in der Weihnachtszeit Geldgeschenke macht, um damit die ohnehin ständig klammen Kassen der gemeinnützigen (ehrenamtlichen) Initiativen aufzufrischen.
Gut. Da nehme ich doch glattweg die Idee meines Kollegen auf und sage: Natürlich können Landrat und Bürgermeister das Geld für Karten und Versandkosten sparen und in großzügiger Geste z.B. einem Jugendbegegnungszentrum überreichen. Sie waren ja auch das ganze Jahr über mal bei diesem, mal bei jenem persönlich zu Gast ;-) Haben sich die Arbeitsbedingungen angesehen, sind mit Machern ins Gespräch gekommen, haben gemeinsam nach Lösungen für Probleme gesucht – ganz ohne Fotografen, Presseartikel, Lokalfernsehen, Reden, Hände schütteln und kleinem Kulturprogramm; ganz auf Augenhöhe und interessiert; ganz von Bürger zu Bürger. Ach, wenn es so wäre, da braucht es dann auch keine Weihnachtskarten mehr.
 
JA