Und noch eine Stadt :-(
Nach dem Oberspreewald-Lausitz-Kreis und der Stadt
Senftenberg, gibt es nun in Lauchhammer auch keine Weihnachtspost aus dem
Rathaus. Es wird benannt mit „Gute Taten statt
Weihnachtskarten“ und das heißt konkret, dass in Lauchhammer ein
Jugendbegegnungszentrum das „gesparte“ Geld bekommt. Versteh’ mich richtig,
werter Blogleser, ich bin absolut dafür, dass Kinder- und Jugendeinrichtungen,
Vereine und gemeinnützige Initiativen Geld bekommen. Ich weiß selbst, wie sehr
jeder Euro in der Sozial-, Kultur- und Sportarbeit gebraucht wird. Die andere
Seite der Aktion ist jedoch, dass sich zumindest einmal im Jahr die Vertreter
der oberen Verwaltungsstruktur damit beschäftigten, welche Initiativen in ihrer
Stadt/ ihrem Landkreis unermüdlich gesellschaftlich tätig sind. Einmal im Jahr
gelangen auch an die unscheinbarste Adresse ein paar Grüße, die ausdrücken: ihr
geht uns nicht verloren; ihr seid mit eurem Engagement das Salz in der Suppe
und wir wissen das und danken euch. Nun fällt auch das flach. Man klopft sich
auf die Schulter, lässt sich für die Presse und die eigenen Internetseiten
fotografieren - damit hat man das Thema abgearbeitet und gleich noch ein nettes
Bild in die Öffentlichkeit gesetzt. Es kann ja niemand etwas dagegen haben,
dass man in der Weihnachtszeit Geldgeschenke macht, um damit die ohnehin
ständig klammen Kassen der gemeinnützigen (ehrenamtlichen) Initiativen
aufzufrischen.
Gut. Da nehme ich doch glattweg die Idee meines Kollegen auf
und sage: Natürlich können Landrat und Bürgermeister das Geld für Karten und
Versandkosten sparen und in großzügiger Geste z.B. einem
Jugendbegegnungszentrum überreichen. Sie waren ja auch das ganze Jahr über mal
bei diesem, mal bei jenem persönlich zu Gast ;-) Haben sich die
Arbeitsbedingungen angesehen, sind mit Machern ins Gespräch gekommen, haben
gemeinsam nach Lösungen für Probleme gesucht – ganz ohne Fotografen,
Presseartikel, Lokalfernsehen, Reden, Hände schütteln und kleinem
Kulturprogramm; ganz auf Augenhöhe und interessiert; ganz von Bürger zu Bürger.
Ach, wenn es so wäre, da braucht es dann auch keine Weihnachtskarten mehr.
JA