Samstag, 21. Oktober 2017

"Wir werden definitiv daran anknüpfen."

Vielen Dank an Herrn Losch, Schulleiter, Frau Roy, stellvertretende Schulleiterin und an das Lehrerkollegium der Dr.-Otto-Rindt-Oberschule für die gute Zusammenarbeit und wunderbare Vorbereitung. Dank an Frau Junghardt und Frau Erdmann von der "Plattform Kulturelle Bildung" für Ihren Besuch. Ein besonderer Dank gilt den Autoren Udo Tiffert und Bernd Lunghard, die mit uns gemeinsam den "Tag der LITERATUR" in der Senftenberger Oberschule Dr. Otto Rindt durchführten. Auch den SchülerInnen danken wir für die Aufmerksamkeit und die interessanten Gespräche.

"Bei der Gruppenarbeit ging es mir darum", so formuliert es Wolfgang Wache, Schriftsteller, Kulturpädagoge und Verleger, "den Schülern zu vermitteln, dass in ihrer Runde ein Mensch sitzt, dem es selbst wichtig ist, auch noch als Erwachsener seine eigene literarische Fantasiereise mit verschiedenen Sprachmitteln festzuhalten. Leider reicht eine Unterrichtsstunde nicht aus, auch Schreibmethoden mit Schreibübungen zu vermitteln. Für mich war es zuforderst wichtig, einen persönlichen Draht zu den Schülern zu finden. An der Dr.-Otto-Rindt-Oberschule gibt es die Möglichkeit, jeden Dienstag an unserem Kurs für kreatives Schreiben teilzunehmen. Trotz umfangreicher Information wussten das viele Schüler noch nicht. An diesen Nachmittagen setzen wir verschiedene Methoden zur Schreibanregung ein. Sehr gern arbeiten wir dabei mit der Fantasieschulung, der Anregung der eigenen Vorstellungskraft. Zu unserer Arbeit als Nachwuchs- Literatur-Zentrum gehört auch die enge Zusammenarbeit mit Schulen in der Lausitzer Region. Wir wissen aber auch, dass dabei die Lehrer unsere Partner sind und dass jeder seine eigene Herangehensweise hat, die sich im Idealfall ergänzen können. Eine erste Begegnung mit den Schülern dient also dem gegenseitigen Kennenlernen, die pädagogische Anleitung zum Schreiben erfolgt nach und nach ohne dass diese als Didaktik oder eine spezielle Methode erkennbar ist. In erster Linie geht es uns darum, als kultureller Bildungsunterstützer den Schülern Möglichkeiten für ein eigenes literarisch-künstlerisches Arbeiten aufzuzeigen, die eine Schule als Bildungsanbieter nicht schaffen können. Mit dem von uns organisierten Auftreten als eine Gruppe von Lausitzer Schriftstellern an Grund- und Oberschulen sowie Gymnasien geht es uns vorrangig darum, erst einmal eine Begegnung der Kinder und Jugendlichen mit Autoren und Schriftstellern zu schaffen. Wie agiert ein Schriftsteller, wie tritt er auf, wie präsentiert er seine Arbeit, sein Werk. Fragen und Gespräche zur Arbeit dieses und jenes Autors sind erwünscht. Nicht selten interessiert die jungen Menschen aber auch das "Berufsbild Schriftsteller". Seit wann schreiben Sie? Wie viele Bücher haben Sie veröffentlicht? Wie viel Geld verdienen Sie mit dem Schreiben? Das sind Fragen, die Kinder und Jugendliche beschäftigen, weil sie vielleicht selbst einmal im künstlerischen Bereich eine Ausbildung/ ein Studium absolvieren wollen. Nicht selten versuchen sich die SchülerInnen ein Bild von dem Menschen zu machen und erkundigen sich danach, ob der Autor verheiratet ist, ob er Kinder hat etc. Sie suchen nach Vorbildern und recherchieren Arbeits- und Lebensfelder. Bei Projekttagen in Bildungs- und Kultureinrichtungen ist ein wichtiges Anliegen, zu vermitteln, welchen Spaß es macht, mit Worten zu experimentieren. Das ist uns, so glaube ich, am vergangenen Mittwoch gelungen. Ich erhielt heute die Mitteilung durch Frau Roy, dass bereits gleich nach unserer  Veranstaltung viele Gedichte von den Schülern geschrieben wurden. Ist das nicht ein Erfolg. Nun beginnt die eigentliche Arbeit. Jetzt müssen wir jeden Einzelnen, der sich uns öffnet, der unsere Beratung und Anleitung sucht, die Möglichkeit geben, sich auf dem literarischen künstlerischen Interessengebiet entwickeln zu können. An dieser Schule haben wir die Voraussetzungen dafür bereits geschaffen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, in den Ferien an unseren Schreibwerkstätten teilzunehmen. Das alles gehört zur Nachhaltigkeit des Projektes „Tage der Literatur“. Um nachhaltig arbeiten zu können, etwas aufzubauen und die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auch mittel- und langfristig fördern und unterstützen zu können, muss aber auch das Auskommen der Anleiter, der Künstler, die sich dieser pädagogischen Aufgabe stellen, gewährleistet sein. Viele Projekte stellen an erste Stelle das Interesse einer Zielgruppe, z.B. die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, dabei werden oft die Ausführenden, die auch Ideengeber, Antragsteller, Buchhalter etc. sind, außer Acht gelassen. Es gibt für Aktive in der Kulturellen Bildung kaum finanzielle Sicherheiten und oft nur wenig Anerkennung und Unterstützung."

In diesem Sinne freut uns besonders die Mitteilung von Frau Roy: "Sehr geehrter Herr Wache, danke noch einmal für den tollen Tag der Literatur. Es hat denke ich allen Beteiligten Spaß gemacht und wir werden definitiv daran anknüpfen. [...] Bitte sagen Sie auch allen Beteiligten von uns ein herzliches Dankeschön."
JA