Freitag, 20. Oktober 2017

Der Klang der Lyrik ~ Der Duft frisch gemahlenen Kaffees

Ich hatte extra meine Handkaffeemühle mitgenommen und das letzte Päckchen ganze Bohnen aus den Regalen des Senftenberger Eine-Welt-Ladens ergattert... als die ersten Gäste kamen, duftete es nach Kaffee und "Nachtfeuer" (fairer Kräutertee).

Ulrike Eberhardt-Lauterbach, Vereinsvorsitzende des Kranich e.V., der den Eine-Welt-Laden seit August vorigen Jahres im neuen Domizil direkt am Marktplatz betreibt, begrüßt die Gäste, die sich bereits auf die kulinarischen und akustischen Genüsse freuen.

Die Lausitzer Lyriker hatten Herbert mit seinen Holzpantinen mitgebracht und sehr menschlich anmutende Frösche, es herrschten Donnerwetter, unerwiderte Liebe und vielfarbige Sehnsüchte. Vor dem Teeregal sitzen drei, die sich gegenseitig verbal die Bälle zuwerfen, es wird geschmunzelt, gelacht und nachdenklich genickt. Ja, manches Wort, das in den Raum geworfen wird, landet auf der Goldwaage der Dichter. Sie kennen sich aus mit Doppel-Sinn und Sinnlichkeit von Sprache. Fast könnte man nach kurzweiligen 75 Minuten meinen, zum ersten Mal in der Literaturgeschichte fordert das Publikum eine Zugabe der Vorlesenden. Was in der Musik durchaus gang und gäbe und sogar vertraglich vereinbart ist, steht bei einer Lesung (fast) nie im Programmablauf. Schade eigentlich, hatten doch die Dichter genug Material mit, dass es: "für eine Marathonlesung gereicht hätte", so Wolfgang Wache. Konstanze Niemz offenbarte an diesem Abend ihre besondere Beziehung zu ihrer Gitarre, die man wahrlich nicht vermuten würde, wenn man sie ihre eigenen Lieder singen hört und sieht.

Was mich betrifft, schwelgte ich mit meinen Texten ein bisschen in Erinnerungen, z.B. an die Performance im Zechensaal im Rahmen des Lausitzer Lyrikfestivals 2015 oder an die Schreibfreitage im ehemaligen Domizil der Ortschronisten in Brieske, dem Gut Viktoriahof...

Yana Arlt
letzte Absprachen bevor es los geht
 Dank an Ulrike für den beherzten Griff zum Fotoapparat:
Lyrischer Abend im Eine-Welt-Laden mit:
Yana Arlt, Wolfgang Wache, Konstanze Niemz

Yana Arlt liest "Es wir immer so weitergehen"
aus dem Buch "Das schwarze Gold ist verbrannt"



Das schwarze Gold ist verbrannt
ISBN 978-3-940294-94-4
Softcover 17 x 24 cm
96 Seiten