+ + Stephanie
Lottermoser + +
Bitte hört auf systematisch umsonst Konzerte zu geben bzw. zu streamen. Was wir tun hat einen Wert und wir sollten stolz sein auf das was wir können. Das hier ist keine monatelange Dauer - Charity - Veranstaltung zu der wir uns bereit erklärt haben.
Natürlich fehlen uns die live-Musik und das Publikum genauso wie anders herum, aber kein Restaurant würde einfach monatelang gratis Essen anbieten weil der Koch eh gerne kocht, keine Bar würde gratis Drinks ausschenken auch wenn den Barkeepern ihr Job und die Kunden noch so fehlen.. Das kann und darf kein dauerhafter Zustand werden!
Ich liebe es Musik zu machen und bin sehr dankbar für all das wohin sie mich geführt hat, aber ich weiß auch was ich dafür getan habe in den letzten 20 Jahren.
Vielleicht hat der ein oder andere Angst in Vergessenheit zu geraten wenn er sich nicht täglich in Erinnerung ruft.. oder versucht jetzt die Followerzahlen zu erhöhen weil eh alle grade hier sind.. alles absolut nachvollziehbar.. aber ich finde es sendet ein gefährliches Zeichen.. Alternativen könnten z. B darin bestehen konsequenter auf Alben, Vinyl und Merch hinzuweisen, oder digitale Konzerte nur gegen Eintrittsgelder zu ermöglichen.
Wir stehen grade sehr weit hinten auf der Liste der relevanten gesellschaftlicher Akteure, wenn wir jetzt auch noch freiwillig umsonst arbeiten löschen wir uns quasi selbst davon ...
Sonst sind wir wieder bei: "Spielt doch noch ein bisschen weiter, das macht euch doch Spaß.."
Bitte hört auf systematisch umsonst Konzerte zu geben bzw. zu streamen. Was wir tun hat einen Wert und wir sollten stolz sein auf das was wir können. Das hier ist keine monatelange Dauer - Charity - Veranstaltung zu der wir uns bereit erklärt haben.
Natürlich fehlen uns die live-Musik und das Publikum genauso wie anders herum, aber kein Restaurant würde einfach monatelang gratis Essen anbieten weil der Koch eh gerne kocht, keine Bar würde gratis Drinks ausschenken auch wenn den Barkeepern ihr Job und die Kunden noch so fehlen.. Das kann und darf kein dauerhafter Zustand werden!
Ich liebe es Musik zu machen und bin sehr dankbar für all das wohin sie mich geführt hat, aber ich weiß auch was ich dafür getan habe in den letzten 20 Jahren.
Vielleicht hat der ein oder andere Angst in Vergessenheit zu geraten wenn er sich nicht täglich in Erinnerung ruft.. oder versucht jetzt die Followerzahlen zu erhöhen weil eh alle grade hier sind.. alles absolut nachvollziehbar.. aber ich finde es sendet ein gefährliches Zeichen.. Alternativen könnten z. B darin bestehen konsequenter auf Alben, Vinyl und Merch hinzuweisen, oder digitale Konzerte nur gegen Eintrittsgelder zu ermöglichen.
Wir stehen grade sehr weit hinten auf der Liste der relevanten gesellschaftlicher Akteure, wenn wir jetzt auch noch freiwillig umsonst arbeiten löschen wir uns quasi selbst davon ...
Sonst sind wir wieder bei: "Spielt doch noch ein bisschen weiter, das macht euch doch Spaß.."
.. meine Meinung
Textquelle: facebook
Kulturarbeit FH Potsdam
+ + Cynthia Nickschas + +
Das Gegenteil von Normal.
Ja, so fühl ich mich.
Gelähmt. Weil ich kein Internetmensch bin. Noch nie war. Mich jetzt damit beschäftigen muss, soll, kann, darf. Um zu überleben? Nein. In den vier Wochen bin ich noch nicht gestorben. Um weiter ich bleiben zu dürfen. Das trifft es eher.
Ich bin Livemucker. Keine Aufnahme bildet ab, was wir sind auf der Bühne, wer ich bin. Weder Video, noch Ton zeigt ansatzweise, was ein Konzert für uns bedeutet. Für mich. Für mein Herz.
Ich habs versucht. Ein Projekt zu starten. So'n Quarantäne - Zusammenprojekt.
Keine Ahnung wie ihr anderen das alle macht. Aber ich krieg ja nicht mal Antworten auf solche Ideen von meinen lieben Kollegen.
Jetzt liegt da ein halb fertiges Projekt, wo Leute ne Woche Arbeit reingesteckt haben, geschnitten, Ton geschraubt, Sammelmails geschrieben....und geht nicht weiter.
Streamingkonzerte. Schön und gut. Kann 'man'.
Wenn 'man' das kann.
Wenn 'man' da Ahnung von hat. Oder Menschen die Ahnung haben.
Wenn man nicht wie gelähmt vor den Nachrichten sitzt und irgendwie tatenlos zusieht wie der 10 Jahre lang erarbeitete Traum mal kurz den Bach runterfließt.
So. Da habt ihrs.
... kommt mir bloß nicht mit meinen eigenen Zitaten!
Positiv Denken funzt auch nur mit Lichtblick.
Und anscheinend ist mein Dachschaden grade nicht groß genug um hinter den schwarzen Wolken da, am so wahnsinnig schön streifenfreien Himmel, noch Sonne zu sehen.
Ich mag grad nicht mehr.
Das Gegenteil von Normal.
Ja, so fühl ich mich.
Gelähmt. Weil ich kein Internetmensch bin. Noch nie war. Mich jetzt damit beschäftigen muss, soll, kann, darf. Um zu überleben? Nein. In den vier Wochen bin ich noch nicht gestorben. Um weiter ich bleiben zu dürfen. Das trifft es eher.
Ich bin Livemucker. Keine Aufnahme bildet ab, was wir sind auf der Bühne, wer ich bin. Weder Video, noch Ton zeigt ansatzweise, was ein Konzert für uns bedeutet. Für mich. Für mein Herz.
Ich habs versucht. Ein Projekt zu starten. So'n Quarantäne - Zusammenprojekt.
Keine Ahnung wie ihr anderen das alle macht. Aber ich krieg ja nicht mal Antworten auf solche Ideen von meinen lieben Kollegen.
Jetzt liegt da ein halb fertiges Projekt, wo Leute ne Woche Arbeit reingesteckt haben, geschnitten, Ton geschraubt, Sammelmails geschrieben....und geht nicht weiter.
Streamingkonzerte. Schön und gut. Kann 'man'.
Wenn 'man' das kann.
Wenn 'man' da Ahnung von hat. Oder Menschen die Ahnung haben.
Wenn man nicht wie gelähmt vor den Nachrichten sitzt und irgendwie tatenlos zusieht wie der 10 Jahre lang erarbeitete Traum mal kurz den Bach runterfließt.
So. Da habt ihrs.
... kommt mir bloß nicht mit meinen eigenen Zitaten!
Positiv Denken funzt auch nur mit Lichtblick.
Und anscheinend ist mein Dachschaden grade nicht groß genug um hinter den schwarzen Wolken da, am so wahnsinnig schön streifenfreien Himmel, noch Sonne zu sehen.
Ich mag grad nicht mehr.
Textquelle: facebook
+ + Helene Nikita Schreiner + +
[…]
Nicht nur die Musik leidet unter dem Livestream, sondern auch der Respekt und die Anerkennung vor der Arbeit von Musikerinnen und Musikern.
„An einem Album sitzen Musiker manchmal Jahre, sie stecken all ihre Kreativität dort rein. Ein Livestream kann nur eine billige, zusammengeschmissene, isolierte Version eines Albums sein. Das steht in keinem Verhältnis und fühlt sich für mich würdelos an.“
Es ist den Künstlerinnen und Künstlern anzuerkennen, dass sie versuchen, ihren Fans in Zeiten von Isolation, Quarantäne, Einsamkeit und Lungenkrankheit eine Freude zu machen. Dennoch zeigt das große Angebot an Livestreams auch die prekäre Lage, in der sich die oft freischaffenden Musikerinnen und Musiker befinden. Dabei geht es nicht nur um geplatzte Gagen, sondern auch darum, dass von Musikern erwartet wird, selbst in Krisenzeiten Unterhaltung zu liefern.
[…]
[…]
Nicht nur die Musik leidet unter dem Livestream, sondern auch der Respekt und die Anerkennung vor der Arbeit von Musikerinnen und Musikern.
„An einem Album sitzen Musiker manchmal Jahre, sie stecken all ihre Kreativität dort rein. Ein Livestream kann nur eine billige, zusammengeschmissene, isolierte Version eines Albums sein. Das steht in keinem Verhältnis und fühlt sich für mich würdelos an.“
Es ist den Künstlerinnen und Künstlern anzuerkennen, dass sie versuchen, ihren Fans in Zeiten von Isolation, Quarantäne, Einsamkeit und Lungenkrankheit eine Freude zu machen. Dennoch zeigt das große Angebot an Livestreams auch die prekäre Lage, in der sich die oft freischaffenden Musikerinnen und Musiker befinden. Dabei geht es nicht nur um geplatzte Gagen, sondern auch darum, dass von Musikern erwartet wird, selbst in Krisenzeiten Unterhaltung zu liefern.
[…]
Textquelle: deutschlandfunk.de
+ + André
Patten + +
Warum Online-Lesungen die Literatur nicht retten
Kölner Lesereihen und Corona – Literatur 04/20
[...]
Trotz des durchaus gelungenen Online-Jubiläums ist die aktuelle Situation für Kasnitz „eine Katastrophe“, wie er im Vorfeld des Jubiläums mitteilt. Denn für ihn gilt, was für alle Veranstalter auch ohne Corona gilt: Aufmerksamkeit für gute Literatur schaffen, Publikum gewinnen und ein faires Honorar zahlen. Das alles ist in Coronazeiten kaum bis gar nicht möglich. Zwar könne er Veranstaltungen wie das zehnjährige Jubiläum durchführen – das aber nur, weil das Kulturamt seine Unterstützung vor der Krise zugesagt hat. Geld für neue Veranstaltungen gibt es während der Krise nicht. Das heißt auch: Neue Formate, die sich mit der aktuellen Situation auseinandersetzen, sind nicht oder nur mit Mitteln, die bereits für ein anderes Projekt bewilligt wurden, umsetzbar.
Immerhin kann Kasnitz den Lesenden des Literaturklubs auf diese Weise ein Honorar zahlen, auch wenn es geringer ausfällt als üblich. Denn mit dem Eintrittsgeld fehlen wichtige Einnahmen. Veranstaltungen, die sich nur durch Eintritte finanzieren, seien gar nicht oder nur ohne Honorar möglich – für Veranstalter und Autor ein unerträglicher Spagat zwischen Aufmerksamkeit und Broterwerb, der besonders schmerzt, wenn man auf die mangelhafte NRW-Soforthilfe für Kunstschaffende blickt. Wie dringend hier nachgebessert werden muss, zeigt der offene Brief von Gerrit Wustmann und 170 weiteren Kulturschaffenden aus NRW, in dem es heißt: „Der NRW-Soforthilfetopf für Kulturschaffende war eine gute Geste, die begrüßt wurde. Doch Fakt ist, dass die Allermeisten nun eine Absage erhalten haben.“
[…]
Warum Online-Lesungen die Literatur nicht retten
Kölner Lesereihen und Corona – Literatur 04/20
[...]
Trotz des durchaus gelungenen Online-Jubiläums ist die aktuelle Situation für Kasnitz „eine Katastrophe“, wie er im Vorfeld des Jubiläums mitteilt. Denn für ihn gilt, was für alle Veranstalter auch ohne Corona gilt: Aufmerksamkeit für gute Literatur schaffen, Publikum gewinnen und ein faires Honorar zahlen. Das alles ist in Coronazeiten kaum bis gar nicht möglich. Zwar könne er Veranstaltungen wie das zehnjährige Jubiläum durchführen – das aber nur, weil das Kulturamt seine Unterstützung vor der Krise zugesagt hat. Geld für neue Veranstaltungen gibt es während der Krise nicht. Das heißt auch: Neue Formate, die sich mit der aktuellen Situation auseinandersetzen, sind nicht oder nur mit Mitteln, die bereits für ein anderes Projekt bewilligt wurden, umsetzbar.
Immerhin kann Kasnitz den Lesenden des Literaturklubs auf diese Weise ein Honorar zahlen, auch wenn es geringer ausfällt als üblich. Denn mit dem Eintrittsgeld fehlen wichtige Einnahmen. Veranstaltungen, die sich nur durch Eintritte finanzieren, seien gar nicht oder nur ohne Honorar möglich – für Veranstalter und Autor ein unerträglicher Spagat zwischen Aufmerksamkeit und Broterwerb, der besonders schmerzt, wenn man auf die mangelhafte NRW-Soforthilfe für Kunstschaffende blickt. Wie dringend hier nachgebessert werden muss, zeigt der offene Brief von Gerrit Wustmann und 170 weiteren Kulturschaffenden aus NRW, in dem es heißt: „Der NRW-Soforthilfetopf für Kulturschaffende war eine gute Geste, die begrüßt wurde. Doch Fakt ist, dass die Allermeisten nun eine Absage erhalten haben.“
[…]
Textquelle: choises.de / KULTUR. KINO.
KÖLN