Mittwoch, 9. September 2015

frisch herein geflattert ~ "subjektiver Rückblick" von Alexander Kiensch



Ein subjektiver Rückblick auf das dritte Lausitzer Lyrikfestival in Brieske-Marga


Alexander Kiensch sagt nicht: „I like!“ Alexander Kiensch spricht in ganzen Sätzen.
Das mittlerweile dritte Lausitzer Lyrikfestival ist am vergangenen Wochenende in der Gartenstadt Marga zu Ende gegangen. Gut zwei Dutzend Autoren aus ganz Deutschland präsentierten am Samstag, dem 5. September 2015, auf dem Gelände der Parkstraße 12 ihre literarischen Werke.
Eingeleitet wurde dieser Festtag der Lyrik um 14 Uhr von Autor und Veranstalter Wolfgang Wache vor der Martin-Luther-Kirche in Marga. Nach einem kurzen Spaziergang durch die Gartenstadt, bei dem die Gäste Erläuterungen zur Geschichte Margas erhielten, begann um 14.30 Uhr im ehemaligen Zechenhaus Brieske die Performance „Das schwarze Gold ist verbrannt“, bei der zahlreiche Wortkünstler sich dem interessierten Publikum und ihren Autorenkollegen mit kurzen Texten vorstellten.
Schon diese Performance zeigte beeindruckend, wie viel Aufwand und Kraft von den Organisatoren Wolfgang Wache, Yana Arlt und Susann Vogel in die monatelangen Vorbereitungen des Lyrikfestivals gesteckt wurden. Der kahle Saal des Zechenhauses wurde mit weißen Tüchern und blauer Beleuchtung in eine faszinierende Atmosphäre getaucht. Die experimentelle Umsetzung der Performance, etwa durch die musikalische Begleitung der Pausen zwischen den einzelnen Lesegruppen, bei der die Musizierenden nicht zu sehen waren, verlieh dieser Einleitung ins Lyrikfestival eine sehr intensive und nachhaltige Wirkung, die durch die zahlreichen, sehr verschiedenen Texte untermauert wurde.
Anschließend ging es zurück in die Parkstraße 12, wo ab 16 Uhr auf drei Bühnen ein breit gefächertes literarisches Programm zu bestaunen war. Ob die pointierten Reime des Potsdamer Autors Stefan Reschke oder die stillen Naturmomentaufnahmen in den Gedichten des Kinderbuchautors Jens Carl; von den durch ihre russische Herkunft geprägten Texten des Leipziger Literaturzirkels buterbrod bis zu den deutsch-sorbischen Gedichten von Benedikt Dyrlich – das Publikum erwartete eine reichhaltige Auswahl verschiedenster Gedichte, Geschichten und Romanauszüge. Vom zarten Liebesgedicht bis zur politischen Lyrik konnte vieles entdeckt werden. Und wer sich von der Lesung eines Autors begeistern ließ, hatte beim Verkaufsstand die Möglichkeit, die Bücher seines Wunsches zu erwerben.
Bis um 19 Uhr zur gemeinsamen Abschlusslesung sämtlicher teilnehmender Autoren bot sich den Zuhörern und Gästen ein vielfältiges Programm, das einen großartigen Einblick in die bunte Welt der Lausitzer Literatur gewährte. Ein mitreißendes Festival für Freunde der Literatur, aber auch für jeden interessierten Gast, der nur mal „herein schnuppern“ mochte, im Herzen der Gartenstadt Marga. Wenn das kein würdiger Ausklang des Sommers in der Touristenstadt Brieske war!
Zu dumm nur, dass ich die weiteren Highlights in dieser Woche leider verpasse – etwa die Lesungen von Wolfgang Wache am 9. September oder von Udo Tiffert am 10. September: Die Tage der LITERATUR in Senftenberg sind in vollem Gange.
Aber ich bin froh, zumindest beim Lausitzer Lyrikfestival dabei gewesen sein zu können. Einen ganzen Tag lang in die Welt der Poesie einzutauchen, ist eine Erfahrung, die ich auf keinen Fall missen möchte.
In diesem Sinne freue ich mich bereits auf den nächsten September, wenn es zum vierten Mal heißen wird: Lyriker aller Welt, versammelt euch – in Brieske!



Alexander Kiensch (Mitte) war der Ideengeber und Organisator der Lesung "Jahreszeiten". Er hatte seine Kollegen vom "Autorenkreis Kornblume" dafür begeistert und als ihr Dankeschön gab es ein exklusives Buch mit allen eingereichten Texten  auch denen, für die die Zeit während der Lesung nicht mehr reichte.

Alexander Kiensch, Wolfgang Wache, Nanette Kubusch (v.l.) gehören zu den Kornblumen der ersten Stunde.

Auf der Roten Bühne las Alexander Texte, mit denen er an diesem Nachmittag und schon am Abend zuvor neue Fans für seine Geschichten gewann.

Im verlag*wache wolfgang gibt es von Alexander Kiensch bereits den Band "Fragen ohne Antworten". Es wird Zeit für das neue Buch!

Alexander Kiensch
Fragen ohne Antworten
ISBN 978-3-940294-23-4
verlag*wache wolfgang
Hardcover 12,5 x 19,0 cm
128 Seiten





Dieses Buch gab es nur am 4. September zur Lesung "Jahreszeiten" des "Autorenkreis Kornblume".