Impressionen
zur Lesung „Labyrinth – Der Weg zu sich“
der
Lyrikerin Yana Arlt in der Martin-Luther-Kirche in Brieske
am
24. August 2014
Von
Susann Vogel
Es ist still und
ich bin aufgeregt.
Dann – eine
Triangel. Gesprochenes. Ein Wollknäuel. Ein Rasseln.
Bilder an einer
Leinwand. Labyrinthe an einer Leinwand.
Und plötzlich –
ein Rhythmus.
Ich vernehme das
Gefühl von klappernden Schlangen.
„Wir flanieren
mit dem Mangel […]
Der Kaffee
schmeckt nach Angst.“
Sie, gekleidet in
Blau und Weiß, barfuß, lächelt, wenn sie liest.
Und nimmt mich an
die Hand.
„Es ist kurz
vor Mitternacht,
als der Zweifel
Käuzchenschreie nachahmt.“
Sie hält zwei
Regenstäbe und zirkelt im Kreis.
Ihr Kreis kennt
Ecken. Die Verse ihrer Poeme tragen Kantiges ins Einerlei. Die Verse
markieren Wege im Gleichförmigen.
Schritt um
Schritt.
Das Spiel der
Kalimba zeichnet Sandstrecken mitten durch Kreuzungen hindurch.
„Von rechts
nach links laufen Ungeplantheiten
über den Weg […]
Halte an jener Kreuzung kurz inne,
lächle und
schüttle den Kopf.“
Dann – Trommeln,
Bass, Trommeln, Bass, Trommeln, Bass – Schlag.
Schlag. Schlag.
Schlag.
Sie
schneidersitzt.
Sie, ihre
Texturen, erinnern mich daran, mich zu erinnern -
an mich.
„Es ist gerade
ein paar Verse vor Abendläuten
[…] Ich versuche, den Teil
in mir zu
lokalisieren und lege mir aus Blüten, Blättern, Steinen, Früchten, Ästen Bilder des Erinnerns.“
Sie lässt mich
denken, wenn sie liest. Und reflektieren.
und prallt vor
der Schwelle auf Kleinstadtlärm.“
Holzgeräusch, ein
Xylophon.
Ich höre ehrliche
Freundlichkeit.
Ich sehe mich
zwischen ihren Versen.
Und ich möchte
bleiben - hier unter dem von der Wandfarbe abgedunkelten Licht - hier
bei den Tönen - hier bei ihr.
„Morgen ergeben
einige Drehungen neue Muster und Vermutungen […] Staubschicht auf
der Leere.“
*
Zitate entstammen den gelesenen Texten von Yana Arlt