Wolfgang Wache und Yana Arlt packen auf einer Frühlingswiese
gemeinsam mit Hanna, Sara, Celina, Elias, Sophia, Laura und Elisa eine große
Kiste aus. Für den Vorbeikommenden ist nichts zu sehen aber für die jungen
Schreibenden ist es die erste Lektion der Werkstatt. „Es geht darum, die
Fantasie und Vorstellungskraft zu schulen. Sie ist die Basis für Geschichten.“,
so Wolfgang Wache. Susann Vogel ist Autorin und Vereinsmitglied, sie hat schon mehrere
Werkstätten und Aktionen mitgeplant und durchgeführt. Warum die Arbeitsblätter
an diesem Morgen verschiedenfarbig sein sollen, erklärt sich ihr nicht auf
Anhieb aber sie weiß, dass nichts an einer Werkstatt der Schriftsteller Wache
und Arlt zufällig ist. Die Reaktion der Kinder auf die Farbigkeit, die sich
zuerst unter einer weißen und schwarzen Pappe versteckt, bestätigt, dass es
genau die richtige Idee war. Am Ende des zweiten Tages werden die roten,
gelben, blauen und grünen Blätter auf einer Leine festgeklammert sein und die
Kulisse für die erste Leseprobe zur 4-Generationen-Lesung bilden. Vier
Generationen bei gemeinsamen Veranstaltungen zusammenführen, das funktioniert.
Als Klaus Böhnisch seinen frisch entstandenen Text vorliest, kommentiert Celina:
„Wow!“. Bernd Lunghard greift das Thema Farben auf und stellt ein eigenes
Gedicht vor. Auch bei diesen Reimen gibt es keinerlei Verständnisprobleme
zwischen den Generationen. Das gemeinsame Arbeiten, die Teerunden um zehn, die
Gespräche im Stuhlkreis, bei allen Aktionen harmonieren die jungen mit den
erfahrenen Schreibenden, sie lernen voneinander, respektieren den anderen.
Hanna ist 9 Jahre alt und erzählt in einer ihrer Geschichten von Verlust und
Trauer, Wolfgang Wache ist 64 Jahre alt und erinnert sich an seine
Kinderträume, bei der Schokolade sind sich alle einig, dass die helle am besten
schmeckt.
Der Leitfaden für die zwei Schreibtage ist das Thema
„Glück“. „Es ist ein so großer Begriff.“, meint Susann Vogel und die 25 Jährige
entdeckt, dass es „… ein Pott Kaffee, handgemahlen und –gefiltert, zur
Werkstattrunde … Freundschaft und ansteckender Mut“ sein kann und ist. Auch bei
der 10-jährigen Celina, dem 80-jährigen Klaus Böhnisch und dem 9-jährigen Elias
stehen „Familie oder Freunde“ ganz oben auf der Liste. Es wird eine farbige
Lesung am 5. Mai 2014 um 15:00 Uhr im Kultur- und Freizeitzentrum Pegasus. Yana
Arlt freut sich auf diesen Nachmittag: „Diese Gedanken und Geschichten dürfen
nicht in der Schublade verschwinden und ich hoffe, dass viele Gäste zu der
Lesung kommen werden.“
JA