Freitag, 25. April 2014

Zwei Tage Werkstattatmosphäre im Literaturzentrum „Ich schreibe!“



Wolfgang Wache und Yana Arlt packen auf einer Frühlingswiese gemeinsam mit Hanna, Sara, Celina, Elias, Sophia, Laura und Elisa eine große Kiste aus. Für den Vorbeikommenden ist nichts zu sehen aber für die jungen Schreibenden ist es die erste Lektion der Werkstatt. „Es geht darum, die Fantasie und Vorstellungskraft zu schulen. Sie ist die Basis für Geschichten.“, so Wolfgang Wache. Susann Vogel ist Autorin und Vereinsmitglied, sie hat schon mehrere Werkstätten und Aktionen mitgeplant und durchgeführt. Warum die Arbeitsblätter an diesem Morgen verschiedenfarbig sein sollen, erklärt sich ihr nicht auf Anhieb aber sie weiß, dass nichts an einer Werkstatt der Schriftsteller Wache und Arlt zufällig ist. Die Reaktion der Kinder auf die Farbigkeit, die sich zuerst unter einer weißen und schwarzen Pappe versteckt, bestätigt, dass es genau die richtige Idee war. Am Ende des zweiten Tages werden die roten, gelben, blauen und grünen Blätter auf einer Leine festgeklammert sein und die Kulisse für die erste Leseprobe zur 4-Generationen-Lesung bilden. Vier Generationen bei gemeinsamen Veranstaltungen zusammenführen, das funktioniert. Als Klaus Böhnisch seinen frisch entstandenen Text vorliest, kommentiert Celina: „Wow!“. Bernd Lunghard greift das Thema Farben auf und stellt ein eigenes Gedicht vor. Auch bei diesen Reimen gibt es keinerlei Verständnisprobleme zwischen den Generationen. Das gemeinsame Arbeiten, die Teerunden um zehn, die Gespräche im Stuhlkreis, bei allen Aktionen harmonieren die jungen mit den erfahrenen Schreibenden, sie lernen voneinander, respektieren den anderen. Hanna ist 9 Jahre alt und erzählt in einer ihrer Geschichten von Verlust und Trauer, Wolfgang Wache ist 64 Jahre alt und erinnert sich an seine Kinderträume, bei der Schokolade sind sich alle einig, dass die helle am besten schmeckt.
Der Leitfaden für die zwei Schreibtage ist das Thema „Glück“. „Es ist ein so großer Begriff.“, meint Susann Vogel und die 25 Jährige entdeckt, dass es „… ein Pott Kaffee, handgemahlen und –gefiltert, zur Werkstattrunde … Freundschaft und ansteckender Mut“ sein kann und ist. Auch bei der 10-jährigen Celina, dem 80-jährigen Klaus Böhnisch und dem 9-jährigen Elias stehen „Familie oder Freunde“ ganz oben auf der Liste. Es wird eine farbige Lesung am 5. Mai 2014 um 15:00 Uhr im Kultur- und Freizeitzentrum Pegasus. Yana Arlt freut sich auf diesen Nachmittag: „Diese Gedanken und Geschichten dürfen nicht in der Schublade verschwinden und ich hoffe, dass viele Gäste zu der Lesung kommen werden.“

Jeder hatte mit Schreib- und Zeichen-/Malstiften ein Blatt zur Überschrift "Nicht mit Gold zu bezahlen" gestaltet. Zum Abschluss der Werkstatttage gab es für jeden Teilnehmer das eigene Blatt und Kopien von den Blättern der anderen Teilnehmer. Damit nichts verloren geht, gestalteten wir daraus ein Heft.

 JA