Mittwoch, 5. Februar 2014

Zauberwelten


„In diese Zauberwelten möchte ich Sie entführen, Sie mitnehmen in die wunderbare Welt der kleinen Dinge, die, wenn man mit den Augen und dem Herzen sieht und eine Prise Phantasie dazu tut, eine Entdeckung für sich sind…“ Renate Hensel „… aus der Rede zur Ausstellungseröffnung“ August 2010

Renate Hensel hat in ihrer Ausstellung „Zauberwelten“ wieder einmal die Vielfältigkeit ihrer Interessen und ihren Blick für das Besondere im Alltäglichen, gar Profanen, vor Augen geführt. Da hängen die „Beweisfotos“ Farbe auf Weiß. Die gerahmten Abzüge bebildern die sonst schlichten Wände in der Schlossstraße 3 in Senftenberg.
Renate Hensel spielt auf einem kleinen Gerät anatolische Musik und den Ruf eines Muezzins ab. Das ist es, was sie auf ihren vielen Reisen in die Türkei so begeistert – die anderen Klänge, die andere Lebensart, die auffallenden Farben und Formen. Immer wieder zieht es sie nach Alanya, in die Häfen, zu den alten Booten. Sollte es Kommunikationsschwierigkeiten geben, so hilft eine Tafel deutsche Schokolade – vielleicht nicht immer aber dieses eine Mal, als sie nochmals zu den aufgebockten Booten wollte, die für die Wellenfahrten wieder aufgearbeitet werden. In den abblätternden Farbanstrichen, den Abschleifspuren, den verrosteten Nägeln entdeckt sie einen Hund oder Gebilde wie an den Höhlenwänden von Lascaux oder Marilyn Monroe mit wehendem Kleid oder einen roten Strand, hinter dem sich Meer und Himmel ausbreiten. Renate Hensel kann nur einen kleinen Teil ihrer Fotos zeigen, Hunderte liegen nach Themen sortiert in Ordnern. Die Aufschriften lauten „Mohnblumen“ oder „Tagebau“. Immer wieder sagt sie, fasziniert von dem, was uns umgibt: „Es ist alles da! Ich muss nur auf den Auslöser drücken.“ Wer ihre große Ausstellung 2010 im Rathaus Senftenberg verpasst hat, hat jetzt erneut die Gelegenheit einige Arbeiten zu betrachten. Man braucht keine Angst zu haben, dass man zu wenig Phantasie hat, um in den Fotos das sehen zu können, worauf der Titel manchmal hinweist, es ist eine Frage der inneren Bereitschaft. Der Betrachter soll sich Zeit nehmen, selbst entdecken und sich ein wenig verzaubern lassen.


Am 21. März 2014 ist Renate Hensel beim Stammtisch „Ich schreibe!“ in Tenglers Buchhandlung zu erleben, denn Geschichten und Gedichte schreiben, kann sie auch noch. Wolfgang Wache lädt zum 2. Mal Schreibende der Gruppe „Regionale Autoren Senftenberg“ ein, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Diese Veranstaltungsreihe widmet sich der Pflege vergangener und heutiger regionaler Literatur. 

 


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