Internationale Dichter fühlten sich wohl in Senftenberg
„Das einzig wirksame Miteinander kann nicht politisch verordnet werden, es entsteht über Begegnungen und durch Kontaktpflege funktioniert es von unten nach oben“, äußert sich Benedikt Dyrlich. Der deutsch-sorbische Dichter organisiert seit vielen Jahren mit dem Sorbischen Künstlerbund das Internationale Fest der sorbischen Poesie. Die Gäste kommen aus Serbien, der Ukraine, aus Polen, Russland und natürlich Deutschland. Die slawischen Sprachen wirbeln im großen Saal des Senftenberger Bürgerhauses „Wendische Kirche“ durcheinander. Auch Günter Paulisch von der Domowina-Ortsgruppe Senftenberg und Wolfgang Wache vom Literaturzentrum „Ich schreibe!“ begrüßen die Poeten und die Zuhörer. Vor und besonders nach der Veranstaltung entspinnen sich rege Gespräche, viele der Teilnehmer beherrschen mehrere Sprachen und verständigen sich fast mühelos. Auch wenn man nicht jeden Satz versteht, so wirkt doch besonders der lyrische Vortrag, der Klang der Stimmen. „Es verbindet uns, dass wir mit Worten etwas sehr Schönes ausdrücken können“, beschließt Benedikt Dyrlich nach 1 ½ Stunden die Lesung und bedankt sich für den Nachmittag bei den Gästen und den Gastgebern.
„Bis vor ca. einhundert Jahren war das Sorbische Teil des Alltags in Senftenberg“, so Wolfgang Wache, der mit der Initiierung der „Lausitzer Literatursammlung“ vor zwei Jahren ein Mammutvorhaben startete, „deshalb werden wir weiterhin gern mit dem Sorbischen Künstlerbund zusammenarbeiten und gemeinsame Veranstaltungen planen.“ Die nächsten Lesungen sind für das vierte Lausitzer Lyrikfestival vom 9. bis 11. September 2016 in Senftenberg und der Gartenstadt Marga geplant.
PM
Benedikt Dyrlich ~ Sorbischer Künstlerbund |
Günter Paulisch ~ Domowina Ortsgruppe Senftenberg |
Wolfgang Wache ~ Literaturzentrum "Ich schreibe!" |
Die Farben Blau-Rot-Weiß und das Lindenblatt sind Symbole der Sorben. |
Fotos: Jana Arlt + Susann Vogel