Freitag, 10. Februar 2017

Geschichte und Gegenwart in Vers & Foto


Er kann schreiben, er kann fotografieren, er kann interessieren, er kann mobilisieren. Hat sich je ein Mensch so mit der Geschichte der Arbeiterkolonie und Gartenstadt Marga auseinandergesetzt? Vielleicht gab es den ein oder anderen, der seine Lebenserinnerungen aufgeschrieben hat oder diesen und jenen, der mit der Fotokamera Marga durchstreifte, einige haben auch Veranstaltungen geplant und durchgeführt, manche stehen für den Ort in verschiedenen politischen Gremien ein aber nur einer bringt das alles zusammen und wird so manches Mal missverstanden. „Macher“ müssen eben machen. Sie brennen darauf, ihre Ideen umzusetzen – mit Sachverstand, dem Blick fürs Ganze und dem Blick fürs Detail und der Ehrlichkeit gegenüber der eigenen Befindlichkeit. Keiner kennt die Menschen einer Region so gut wie die Künstler. Ihnen gefällt nicht immer was sie sehen aber ein wahrer Künstler verschließt sich diesen Bildern und Tönen nicht. Er verarbeitet sie – in Versen, in Zeichnungen, in Tonfiguren... und tritt bescheiden, zuweilen widerstrebend ins Rampenlicht, um doch einmal seine Stimme zu erheben. Über die Ungerechtigkeit, die Künstler und Macher oft erleben. Da kennt er sich aus. Besser als ihm lieb ist. Wird er in diesem Jahr Zeit finden, neue Margaverse zu schreiben, neue Figuren aus dem groben Ton zu schälen, neue Fotomotive in der Gartenstadt zu entdecken – der Planer und Organisator fordert viel Kraft und Zeit. Er ist als Macher bekannt aber manchmal will Wolfgang Wache auch einfach nur mal auf der Bank im Garten sitzen, in den blauen Himmel schauen und seine Fantasie Welten aus Worte formen lassen.   


Die erste Postkarte mit den Versen des Marga-Zyklus' "Marga - Du Wohlwollende" liegt vor, auch die Karten mit den Gedichten Marga I, Marga III, Marga IV, Marga V und Marga VI sollen noch gedruckt werden und stehen dann ab April in der Begegnungsstätte & Galerie MARGA in Brieske-Marga für die Besucher der Gartenstadt zur Verfügung.
Wolfgang Wache verarbeitet in dem Sechsteiler nicht nur die Geschichte der Arbeiterkolonie, er hat auch die Motive zusammengestellt. Nur das Layout der Postkarten hat er in andere Hände gegeben.

Jana Arlt