Die
14. Kalenderwoche eines jeden Jahres ist für mich immer etwas
Besonderes. Nein, es geht nicht um Geburts-, Hochzeits-, Kennenlern-,
Sterbe- oder sonstige Tage, die für Menschen im Bezug auf die eigene
Existenz wichtig sind. Es ist diese Woche, eben die 14. Kalenderwoche
des Jahres 2009, auf die die Bedeutung zurückgeht, als wir im Verein
„Ich schreibe!“ die Idee einer gemeinschaftlichen
Schreibmotivation entwickelten. Am Montag der Woche gab es einen
Gedankengang, ein Zitat, ein Wort, der/das zu Texten inspirieren
sollte. Am Freitagnachmttag wurde eine Leserunde abgehalten – ohne
Wertung oder Beurteilung, so wie der Text zu diesem Zeitpunkt vorlag,
mit der Option ihn später noch weiterschreiben oder überarbeiten zu
können. Lag ein Beitrag vor, gab es einen Smileyaufkleber für das
Schreibheft. Über die ersten Wochen sammelte sich eine schöne Reihe
an. Doch die TeilnehmerInnen wurden weniger und weniger. Ab und zu
für ein paar Monate oder Wochen schlossen sich andere Schreibende
der Aktion an und möglicherweise hat so Mancher ab 2013 auf unseren
Blog geschaut und diesen Impuls für eine Geschichte oder ein Gedicht
genutzt, von dem wir aber nie erfahren werden. Montag für Montag
schrieb ich einen Wochenthemaankündigungstext und versendete ihn an
etwa ein Dutzend Empfänger, es wurden sogar Gastbeiträge
geschrieben und ab und zu erreichte uns eine literarische Arbeit zum
Wochenthema. Im Juli 2022 gab es eine Veränderung in unserer
Vereinsstruktur. Infolge dessen wandelte sich nach über 13 Jahren
das Schreibtraining durch das Wochenthema zur Rubrik „Inspirieren
lassen“. Die Schreibweise gleicht denen der Ankündigungstexte, es
sind Betrachtungen zu einem Thema, einem Bild, einem Song, einer
Künstlerbiographie, eines Erlebnisses, eines Films... Noch immer
sind diese Zeilen sehr persönlich und zeigen, wie jedes Wesen, jedes
Ding, jede Wahrnehmung zur Inspiration für das eigene kreative
Schaffen werden können. Ich kann euch gar nicht sagen, wie bedeutsam
das montägliche Schreiben für mich ist, wie vieles ich durch
Recherchen entdeckt habe, wie sehr mich diese Beiträge herausfordern
aber eben auch erfreuen und bereichern, wie ich durch das Nachdenken,
Zusammensetzen, Schreiben über so Manches Klarheit
erlange.
Inspiration ist überall um uns herum!
Es ist ein bisschen wie die Funktion bei der Mobilephonekamera, mit der man einstellen kann, ob die Kamera nach vorn aktiviert ist oder... schwupps, da bin ich draufgekommen und schon sehe ich mich selbst auf dem Bildschirm... ich komme von der Außenwahrnehmung auf die Innenwahrnehmung, ich werde auf mich selbst zurückgeworfen, indem ich die Blüten in mir entdecke, die Architektur eines ehemals üppigen Herrenhauses, das jetzt als Ruine zu sehen ist - was hat dieses Motiv mit mir zu tun? Der besonders geschwungene Baumstamm, die duftenden Veilchenblüten, das Schild "Schutzengel", das in Spiegelschrift in einer Fensterscheibe zu lesen ist, die 3 fliegenden Schwäne...
Was inspiriert
dich?
Was begeistert dich?
Yana Arlt
Gastbeitrag von Alexander Kiensch in der 37kw2019
Gastbeitrag von Wolfgang Wache in der 39kw2021