Mittwoch, 29. September 2021

Wochenthemaankündigungstext 39kw21 / Gastbeitrag von Wolfgang Wache

Wolfgang Wache
verwendet gern das Stilmittel
der Clownerie in seinen Texten.
Alias Max stellt er z.B. skurrile
Betrachtungen über das
Leben an.

 

  Werte Wochenthemler,
  ich freue mich über den
  Gastbeitrag "Wochenthema
  & Wochenthema-
  ankündigungstext" von
  WOLFGANG WACHE!







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Erinnerung 4-Uhr-Treff letzter Dienstag im September
"Kreative Stunde vor Sonnenaufgang"


Ich habe gerade einige Tage nach meinem 72-sten Geburtstag, mein Herz an ein Bilderbuch verloren. Und an den Clown, der vor allem Ja sagte ... nämlich zu sich selbst.
Poetisches Plädoyer, das zu tun, was man möchte.


„Vor genau 60 Jahren nahm der wunderbare Bilderbuchverlag NordSüd in der Schweiz seine Arbeit auf und brachte als erstes das Buch DER CLOWN SAGTE NEIN heraus. Eine bezaubernde und wegweisende Geschichte aus der Feder von Mischa Damjan. Ein Buch, das uns alle darin stärkt, das zu tun, für das wir geboren sind. Uns unsinnigen Vorgaben nicht anzupassen, sondern zu entfalten, was uns ausmacht.
Und nun ist nach 60 Jahren auch DER CLOWN SAGTE NEIN wieder da, dieses Mal passenderweise illustriert von Torben Kuhlmann, der längst seinen ganz eigenen Weg gefunden hat, Bilderbücher für Kinder zu machen, und uns damit regelrecht in Atem hält.
Nein, sagt der Clown, als er wieder die lustige Nummer mit seinem störrischen Esel in der Manege aufführen soll. Und nein sagt auch Theodor, der Esel, der in Wirklichkeit gar nicht störrisch ist. Dressur muss abgelegt werden. Nach anderer Leute Pfeife zu tanzen, das war gestern. Und auf Peitschenknallen zu reagieren, nun, das ist wirklich nichts für den Clown Petronius, den Esel Ferdinand, den Löwen Gustav, das Pferd Ferdinand, den Hund Otto und die liebenswerte Giraffe Luise, die endlich nicht mehr ihren langen Hals für Kunststücke gebrauchen möchte. Die sechs steigen aus, verlassen den Zirkus und beschließen schließlich, ihren eigenen Zirkus zu gründen. Wo sie das tun, was sie wirklich tun möchten. Weil sie es gut können, weil sie es mögen und weil sie es für richtig halten. So was ist ja noch nie passiert! Jeden Abend steht Petronius, der lustigste Clown der Welt, zusammen mit dem störrischen Esel Theodor in der Manege und begeistert das Publikum. Doch heute sagt er Nein. Es macht ihm keinen Spaß, den Narren zu spielen. Viel lieber möchte er Geschichten erzählen – für Kinder und Poeten! Theodor und andere Tiere folgen ihm, um ihren Traum von einem eigenen Zirkus zu verwirklichen, in dem niemand zu einem Kunststück gezwungen wird.
Ihr Zirkus ist einer für all diejenigen, die gern das sehen, was von Herzen kommt. Für all die Kinder, Poetinnen und Poeten des Lebens. Genau wie dieses Buch“

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Einige Tage ist es her, da besuchte uns Uli Schmidt in den Vereinsräumen auf dem Margahof 3.
Er übergab mir eine Luftballonblume und sang für mich ein Geburtstagslied. Wir sprachen von den vielen künstlerischen Aktionen, die wir einst allein oder auch gemeinsam mit vielen Akteuren in der Kultur- und Kunstszene erleben durften. Was kann man mit dieser Vergangenheit anfangen? Vergangenheit kann man in den Erinnerungen aufbewahren. Man kann künstlerische Aktionen auch wieder neu beleben. Wir redeten davon, wie man sein Publikum weiterhin mit gespielten und dargestellten Geschichten begeistern kann. Wie man Anregungen zum eigenen Tun an die junge Generation vermittelt. Wir stellten fest, dass es uns immer noch große Freude bereitet, durch unsere Bewegung etwas in der kulturellen Bildungsarbeit bewegen zu können. Niemand zwingt uns dazu, es ist immer noch der alte Traum von der Verwirklichung der eigenen künstlerisch und kulturellen Schaffensprozesse. Nach dieser herzlichen Begegnung mit einem alten Freund musste ich zu einem Projektauswertungstermin nach Großräschen. Dort ergab sich ein kurzes Gespräch mit der Kulturministerin des Landes Brandenburg. Bei diesem setzte ich den Schwerpunkt auf zukünftige Perspektiven für die junge Fachkompetenz im Bereich Literatur, Kunst und Kultur. Ich hatte nur kurze Zeit, alles auf einen Punkt zu bringen, dann rief irgend so ein Wichtiger: „Wir machen jetzt ein Foto mit Frau Minister und den Anwesenden!". Dann suchte sie ihre Jacke. Dann nahmen alle Teilnehmer um Frau Ministerin Aufstellung. Lächeln. Der Fotograf bedankte sich für das Erinnerungsfoto von der vergangenen Begegnung. Ich hatte die Chance genutzt, um ein kurzes Gespräch mit der Frau Ministerin zu führen. Ob es bewirkt, dass wir die Grundvoraussetzungen für unsere weitere Wirkungsstätte (Zirkus) schaffen können? Wir bleiben dran.
Dranbleiben.


Wochenthema 39kw21
vom 27. September bis 3. Oktober 2021
dranbleiben

 

Screenshot: NordSüd Verlag/Facebook ~ bearbeitet