Montag, 6. September 2021

LYRIK zum Montag / Eckhart Stein

Herbstlicher August

Der Herbst legt seine Netze aus,
sich Perlen morgendlichen Taus zu fangen.
Feuchte Kühle zieht durchs Haus,
es legt sich sommerlich Verlangen.

Mildes Licht bricht durch die Zweige,
es raschelt schon, das müde Laub.
Der Sommer geht nun sanft zur Neige,
manch frühe Blüte wird zu Staub.



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Leiser schon das Flirren und das Singen,
allein die Grille zirpt noch in den Garben.
Der Sommer will sich zur Vollendung bringen:
überquellend Blütenpracht in satten Farben.

Die Sonne zieht schon tiefer ihre Bahn,
die Früchte sie zur Reife drängt.
Alles liegt im Zeitenplan,
der Sommer hat uns reich beschenkt.

So geht es nun ans Sterben,
er bäumt sich auf mit letzter Kraft.
Es ist Zeit, der Herbst, er wird ihn nun beerben
und vollenden, was dieser nicht geschafft.

Samten ist die Luft, sie stimmt uns ruhig und sacht.
Versöhnlich wollen wir vom Sommer scheiden,
er hat das Beste uns gebracht.
Ein wenig wird von seiner Wärme in unsren Herzen bleiben.