Dienstag, 3. März 2015

Wochenthemaankündigungstext 10kw15

Werter Blogleser,
zum ersten Mal in der über fast 6 Jahre andauernden Aktion "Wochenthema" ~ Jubiläumswoche ist die 14. Kalenderwoche! ~ und der Gestaltung und Fortführung dieses Blogs ~ wird am 2. August zwei Jahre alt ~ veröffentliche ich hier einen Wochenthemaankündigungstext. Nun mag sich mancher fragen: Es gibt für das Wochenthema einen Ankündigungstext? Ja! Den verfasse ich jeden Montag, mal nachdenklich, mal zynisch, mal heiter, mal fragend und versende ihn an ausgewählte Autoren.
Und so lautet der Wochenthemaankündigungstext für die 10. Kalenderwoche 2015:



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Werte Wochenthemler,
Frühling! Meteorologisch! Rechnerisch/ statistisch! Dann kann’s ja losgehen!
Womit? Wohin? Was? Wie? Die Auswahl ist groß, die Möglichkeiten unendlich! Bei Lichte betrachten und herangezoomt… Ah, da ist er also doch – auch hier – das hätte man sich aber auch denken können. Der Teufel! Er steckt im Detail. In den Kleinigkeiten, den vor Euphorie übersehenen Teilstücken. Hier sehe ich eine Spitze seiner Hörner und dort die Quaste seines Schwanzes, dort ergeben die Muster der Tapete sein Grinsen und auf den Stufen und Fußböden sind die Abdrücke seiner Hufe auszumachen. Er war also des öfteren hier. Geht möglicherweise mehrmals in der Woche durch die Räume. Eigentlich sollte dies der Freiraum für Gedankenspiele und Fantasie sein – der freie Raum, der Raum ohne Grenzen, Zäune, Schranken. Die Gedanken sind frei ~ und stoßen nach ein paar Schritten an eine Wand, von der der Putz wie Schorf von einer abgeheilten Wunde fällt. Aber darunter ist gar nichts heil und guter Rat ist neben tragfähigen nachhaltigen Konzepten, ausgefeilten Finanzierungsplänen und Menschen mit Visionen, die sich für deren Umsetzung auch einsetzen teuer. Belassen wir es also dabei, rot-weißes Absperrband vor diese Stellen zu spannen und Warnschilder auszustellen. So kommen wir nicht weiter. Es ist Frühling, die Zwiebeln haben viel Energie getankt und nun schicken sie die ganze Kraft in die zarten Triebe, die sich durch teilweise noch gefrorenen Boden vorschieben. Man muss beharrlich sein, darf nicht zu viel auf einmal wollen. Millimeter für Millimeter drängt sich das Blatt durch die Dunkelheit und Kälte. Wer sagt ihm eigentlich, dass dort oben wirklich Licht und Wärme sind? Ist es nicht zu riskant, sollte man nicht lieber noch warten? Vielleicht kommt ja auch jemand vorbei, der die Erde wegnimmt und den Wachstums-Weg freimacht? Der Teufel kichert. Er spielt mit den freien Gedanken Katz&Maus. Er packt sie, setzt sie in einen Käfig mit Laufrad. Wozu nutzt die Freiheit der Gedanken, wenn sie immer wieder die selben Kreise drehen. Jetzt beschäftigt man sich damit, wie man dem Teufel ein Schnippchen schlagen kann. Vielleicht ist das Große Ganze, die Vision doch noch umsetzbar, wenn man nur den Teufel austricksen könnte. Aber solange die Gedanken nicht aus dem Laufrad befreit sind, so lange sich die Gedanken einrichten in ihr Käfigdasein mit den regelmäßigen Fütterzeiten, den Reinigungen und ärztlichen Kontrollen… Den Teufel austricksen – das funktioniert nicht allein! Da muss man sich mit des Teufels Großmutter verbünden. Sie weiß, wie man dem Belzebub den Kopf krault, ihm dabei seine drei goldenen Haare heraus zieht und auch noch erfährt, wo die Ursachen für Probleme liegen und wie man sie behebt. Drei Haare aus Gold – das Pfand für die Erfüllung von Träumen und Wünschen, von denen die befreiten Gedanken nun doch noch Bilder gemalt haben. Aus Himmelblau und dem weiß-lila-gelb einer Krokuswiese. Jetzt kann es los gehen!

 
YA