Dienstag, 21. Oktober 2014

"Ich schreibe!" - und mache dann einen Film daraus/ Herbstwerkstatt im Oktober II

Heutige Filmkameras kann man in die Jackentasche stecken, früher musste man einen großen schweren Kasten hin und her hieven und dann konnte man, dort aufgebaut, drehen - nämlich die Kubel an der Seite.



„Bilder kann man malen, schreiben und denken.“, schrieb Elias am ersten Werkstatttag in seinem Gedicht. Dieser Text wurde am zweiten Tag sogar noch in einer ganz anderen Form umgesetzt. Wolfgang Wache führt die Filmkamera. Von jedem der Teilnehmer wird ein poetischer Kurztext filmisch ausgeführt. „In der Kürze der Zeit entstehen natürlich keine perfekten Videoclips,“, so der „Kameramann“, „das ist aber auch nicht unser Ziel gewesen. Es geht vielmehr darum, dass man in der Gruppe eigene Texte das erste Mal vorliest, sich gegenseitig zuhört, die Meinung des anderen respektiert und gemeinsam an der Umsetzung arbeitet.“ Elias hat gleich acht Kurztexte geschrieben und ist begierig darauf, sie den Werkstattteilnehmern vorzulesen. Aber immer wieder muss er sich gedulden, denn auch die anderen Schreiber möchten, dass ihre Texte bewertet und über sie diskutiert wird. Der Gedankenaustausch verläuft manchmal recht hitzig und man könnte sich wundern, wie ernst die 10 bis 12 Jährigen argumentieren und am eigenen künstlerischen Ausdruck arbeiten – nicht ganz einfach für Susanne, die zum ersten Mal bei einer Werkstatt im Literaturzentrum „Ich schreibe!“ dabei ist. Sie traut sich lange gar nicht, laut vorzulesen, was sie geschrieben hat. Ihre Freundin Hanna macht ihr Mut. Sie ist seit dem letzten Schuljahr bei jeder Ferienzusammenkunft der Bücherkinder dabei, schreibt traurige, nachdenkliche und komische Texte, malt und zeichnet. Sara, Tino und Jasmin sind jeden Mittwoch im NLZ „Ich schreibe!“ und – schreiben natürlich. Einige ihrer Geschichten und Zeichnungen sind im Buch „Bücherkinder Senftenberg“ veröffentlicht. „Einen Text schreiben, eine Illustration zeichnen, ein Buch gestalten, einen Film zusammenstellen, das alles braucht Zeit.“, so die beiden Werkstattleiter und Künstler Wolfgang Wache und Yana Arlt. „Von der Idee bis zur Präsentation vor Publikum kann der Prozess Tage, sogar Jahre dauern und dann ist man oft genug mit dem Ergebnis trotzdem nicht ganz zufrieden.“, weiß Wolfgang Wache aus eigener Erfahrung. Er bearbeitet am PC das aufgenommene Filmmaterial und freut sich auf die Premiere am 8. November 2014 um 16:00 Uhr im Großen Rathaussaal in Senftenberg: „Es ist unglaublich, was wir mit den Kindern an nur 2 Vormittagen geschafft haben. Vielleicht können wir später einmal mit Hobbyfilmern oder entsprechenden Vereinen der Region gemeinsam ein Projekt starten.“



Ende Oktober sind fast schon alle Eicheln von den Bämen heruntergefallen. Jetzt kann man sie aufsammeln, sie sich genau ansehen und mit ein bisschen Fantasie werden sie zu Zaubereicheln.



Für Tinos Filmaufnahme hätten wir Wind gebraucht - der kam erst um die Ecke gepfiffen als wir uns zum Abschlussfoto auf die Treppe setzten. Blatt festhalten und - lächeln!
JA