Donnerstag, 17. Juli 2014

Mit der Leseratte Raz Margas Farben entdecken


Wolfgang Wache und Yana Arlt 
malten und zeichneten 
mit Ferienkindern 
Ansichten der Gartenstadt Marga




Die Kirchturmuhr schlägt an diesem Sommermorgen neun Mal. Sieben Kinder aus Senftenberg waren der Einladung der Lausitzer Künstler Wolfgang Wache und Yana Arlt in die Gartenstadt Marga gefolgt. Sie warten gespannt auf den „Reiseführer“ Raz, der sich nicht blicken lässt. „Die Leseratte sollte doch die Kinder durch Brieske-Marga führen,“, so Wolfgang Wache, „denn er behauptet, dass für ihn Marga nicht nur eine Gartenstadt, sondern eine Bilderstadt ist.“ Regina Domann von der Kirchengemeinde Brieske gibt Raz Recht und führt die Kinder ins Innere der Jugendstilkirche, die in diesem Jahr 100 Jahre alt wird. Dort gibt es viel Wissenswertes über Farben zu erfahren, selbst die großen Glasfenster sind Bilder und können Geschichten erzählen. Dass man aus solchen farbigen Gläsern keine Brause trinkt, müssen die Ferienkinder Raz noch einmal ausdrücklich erklären. Natürlich hatte sich die Ratte wegen einer Käsestulle verspätet.
Raz ist eine Figur, die Wolfgang Wache und Yana Arlt vor einigen Jahren entwickelt haben, um Kinder im Vor- und Grundschulalter an künstlerische und literarische Prozesse heranzuführen. Dass Yana Arlt mit der Puppe auf der Hand eines Tages auch Führungen durch die Gartenstadt machen würde und dass dabei die Figur ein Eigenleben entwickelt, war damals noch nicht abzusehen. Plötzlich gehen 10 statt 9 Personen mit dem Skizzenblock durch die Straßen – Raz hat dabei eine ziemlich große Klappe und bekommt von Kalila irgendwann einen Klebestreifen auf das Maul geklebt. Wolfgang Wache ist bei jedem Einsatz der Handpuppe erstaunt: „Die Kinder und selbst Erwachsene unterhalten sich mit Raz! Diesmal hat die Figur sogar als kompetenter Kunstsachverständiger funktioniert. Ganz nebenbei erfahren die Kinder etwas über die hundertjährige Geschichte und die besondere Architektur der Gartenstadt Marga.“ Die Impressionen vom Spaziergang wurden dann auf Leinwand gebannt. Passanten staunten über das Pleinair auf dem Platz vor der Kirche und wunderten sich wie ernsthaft und konzentriert die Kinder arbeiten. Leider verging die Zeit viel zu schnell, so dass einige Bilder nicht fertig wurden. „Trotzdem präsentieren wir diese Ergebnisse, zusammen mit einer Fotodokumentation des Vormittags am 14. September 2014, dem Tag des offenen Denkmals, in der Parkstraße 12.“, so Yana Arlt. Zum Abschlussbild ist auch Raz wieder dabei und gemeinsam mit Wolfgang Wache laden die drei zu weiteren Begegnungen und künstlerisch-literarischen Werkstätten ein.

PM