Seit einem Jahr gibt es://nlz-ich-schreibe.blogspot.de, auf
dem eine Gruppe Lyriker fast täglich, über ihre Gedanken und Aktivitäten
berichten. Ich wollte zu diesem Anlass einige lustige Zeilen schreiben. Ich
hatte auch schon mit der Erarbeitung eines Jubiläumsbeitrages begonnen. Aber es
will und will mir nicht gelingen, die richtigen heiteren Worte zu verfassen.
Immer wieder kommt mir die Frage in den Kopf, warum ich
eigentlich schreibe. Was treibt mich dazu. Über was schreibe ich eigentlich.
Ich schreibe doch über mich, über uns Menschen. Ja, ich schreibe auch über die
kleine Blume am Wegesrand. Ich erlebe tagtäglich die Kompliziertheit des
Miteinanderlebens. Es macht mich unglücklich, dass ich viele Abläufe nicht so
verändern und beeinflussen kann, wie ich es manchmal gern möchte. Ich höre
jeden Tag die Informationen über Machtkriege. Ich erlebe die kleinen Intrigen
in der engsten Umgebung. Da kann ich nicht einfach etwas Lustiges schreiben und
so tun als sei alles in Ordnung. Nichts ist in Ordnung. Es werden Dörfer
abgebaggert. Es wird täglich gemordet. Es gibt finanzielle und geistige Armut.
Es wird täglich von Reichtum geträumt. Es macht sich Egoismus breit. Es gibt
die Traurigkeit und auch die Fröhlichkeit. Es gibt den Tautropfen am frühen
Morgen. Es gibt erfreulicherweise auch tägliche Begebenheiten die Lebensfreude
verbreiten.
Das alles ist der Stoff, aus dem meine Gedichte und Texte
gemacht sind. So eben, wie das Leben um mich herum ist. Es ist alles andere als
nur schön.
Dieser Blog ist eine Möglichkeit die Gedanken und Ideen
einer kleinen Gruppe von Schreibenden in die Weite hinauszutragen. Mein Wunsch
ist es, dass noch viel mehr Menschen einen Zugang zu den lyrischen Botschaften
der Poeten finden. Ich weiß, dass durch unsere Texte nicht sofort weltweite
Veränderungen eintreten werden. Ich hoffe aber, dass sie zum Nachdenken
anregen. Deshalb freue ich mich, dass es nun schon ein Jahr lang dieses
Sprachrohr der Poeten des NLZ „Ich schreibe!“ gibt. Dank an die tüchtigen
Gestalter dieser Seite Jana Arlt und Susann Vogel.
Danke.