Montag, 10. Februar 2025

Inspirieren lassen ~ Komfortzone

 

Nun mal ehrlich, wer von euch hat sich schon einmal mit dem Wort „Komfortzone“ konfrontiert gesehen? Wem wurde schon einmal vorgeworfen, nicht seine Komfortzone zu verlassen? Wer hat diesen Vorwurf schon einmal anderen gegenüber geäußert?
Gefahrenzone ist ein Begriff, mit dem ich etwas anfangen kann. Die Ostzone ist Manchem hier in Deutschland vielleicht auch noch geläufig. Bikinizone... na, da fällt euch doch auch so einiges ein. Aber was bitte ist genau mit diesem Modewort „Komfortzone“ gemeint? Ja, man kann sich da etwas zusammenreimen...

Komfort, der
Wortart: Substantiv, maskulin
Lautschrift […ˈfoːɐ̯]
Bedeutung
auf technisch ausgereiften Einrichtungen beruhende Bequemlichkeiten, Annehmlichkeiten; einen bestimmten Luxus bietende Ausstattung
Synonyme zu
Komfort: Annehmlichkeit, Behaglichkeit, Bequemlichkeit; (bildungssprachlich veraltend) Konvenienz
Herkunft: englisch comfort = Behaglichkeit, Bequemlichkeit; eigentlich = Trost, Stärkung; Zufriedenheit < französisch, altfranzösisch confort, zu altfranzösisch conforter = stärken, trösten < spätlateinisch confortare, zu lateinisch fortis = stark, kräftig, fest

Textquelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/Komfort

Zone, die
Wortart: Substantiv, feminin
Bedeutungen (2)
1 a) nach bestimmten Merkmalen unterschiedenes, abgegrenztes, geografisches Gebiet
b) festgelegter Bereich (z. B. im Straßenbahn-, Telefonverkehr), für den einheitliche Fahrpreise bzw. Gebühren o. Ä. gelten
c) nach bestimmten Gesichtspunkten abgegrenzter räumlicher Bereich
2 a) einer der vier militärischen Befehls- und Einflussbereiche der Siegermächte, in die Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg aufgeteilt war; Besatzungszone
b) Gebrauch umgangssprachlich früher
Grammatik ohne Plural; nur mit bestimmtem Artikel
Kurzform für Ostzone (b)
Synonyme zu
Zone: Abschnitt, Areal, Ausschnitt, Bereich
Herkunft: lateinisch zona = (Erd)gürtel < griechisch zṓnē, zu: zōnnýnai = sich gürten

Textquelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/Zone

Also gut, natürlich weiß ich, was jemand damit meint, wenn er mir unterstellt, nicht aus meiner Komfortzone zu kommen... Herausforderungen aus dem Weg gehen, in den eigenen Erfahrungsgrenzen agieren, unbekannte Orte meiden, sich mit den Menschen umgeben, die man kennt, einschätzen kann und die ähnlich denken und fühlen. Auf Wikipedia heißt es: „Das Schlagwort Komfortzone beschreibt einen individuellen Bereich des privaten oder gesellschaftlichen Lebens, der durch Bequemlichkeit und Risikofreiheit geprägt ist. Das Wort wird alltagssprachlich oft abwertend gebraucht, der Ausdruck „Verlassen der Komfortzone“ ist dagegen positiv konnotiert.“ Sucht man nach „Komfortzone Gegenteil“ stößt man bei For My Queens auf diesen Satz: „Das Gegenteil von Komfortzone heißt Lernzone.“ Diese Aussage bezieht sich auf das Modell, dass die Komfortzone ein sehr enger Bereich unseres Lebens ist, einen Schritt hinaus befindet man sich in der „Angstzone“, noch einen Schritt weiter befindet man sich in der „Lernzone“ und wer noch einen Schritt über das Bekannte hinaus geht, befindet sich in der „Wachstumszone“. siehe karrierebibel --- diese Seite heißt tatsächlich KarriereBIBEL!
Auch im prallen Zitatenordner gibt es so manche Klugheit: „
Der Mensch kann keine neuen Ozeane entdecken, wenn er nicht den Mut hat, das Ufer aus den Augen zu verlieren“, meinte André Gide. „Tu jeden Tag eine Sache, die dir Angst macht“, sagte Eleanor Roosevelt. Du kannst dich entscheiden, mutig zu sein, oder du kannst dich entscheiden, bequem zu sein“, gibt Brené Brown ihren Buchlesern und Vortragshörern mit auf den Weg.
Was ist, wenn ich für eine Begegnung gerade keine Kraft habe? Was ist, wenn so viele Debatten, Konferenzen, Planungsgespräche, Analysen u.ä. reine Zeitfresser sind, wenn Erklärungen im Nichts verschwinden, weil niemand sie hören will und nicht verstehen kann? Was ist, wenn ich merke, dass beim x-ten Gespräch nur die Positionen zementiert werden, wenn auf meine Nachfrage: Kannst du verstehen, dass ich mit dieser Situation ein Problem habe? Die Antwort folgt: Nein. Was, wenn meine Bemühungen egal welcher Art immer fehlinterpretiert und bewertet werden? Was wenn ich spüre, dass jemand seine Projektionen und Erwartungen auf mich wirft und dann enttäuscht ist, dass ich diesen nicht entspreche – und es wird mir auch keine Glegenheit gegeben, etwas zur Klärung beizutragen. Menschen haben unterschiedlich kleine oder große Komfortzonen. Was für den einen noch Komfort ist, ist für einen anderen bereits eine Angst auslösende Situation. (siehe Modell der Zonen von dem ich im mittleren Teil dieses Textes sprach). Allein zu einem Konzert zu fahren, kann für den einen Freude auslösen, weil er Bekannte trifft, neue Menschen kennenlernt, einen neuen Veranstaltungsort erkunden kann, seine Lieblingsmusik in einer Gemeinschaft erleben kann. Für einen anderen ist die Vorstellung von mehreren Menschen in einem großen Raum, eng an eng stehend oder sitzend bereits der reine Horror, aber er kauft das Ticket, zieht sich die Jacke an, steigt ins Auto, erkundigt sich nach dem Eingang zum Veranstaltungsort... und das alles, um diese besonderen Musiker zu erleben, deren Melodien und/oder Texte ihn so sehr berühren.
Fast möchte ich als Resümee darum bitten: Seid achtsam! Geht respektvoll miteinander um! Hört mehr zu, beobachtet, fragt – stellt weniger Vermutungen an, lasst die Beurteilungen weg.

Yana Arlt



Jeder, den du triffst, kämpft einen Kampf, von dem Du nichts weißt. Sei freundlich. Immer.
Robin Williams

Jedes Mal, wenn ich eine starke Person sehe, will ich wissen: Welche Dunkelheit hast du in deiner Geschichte bewältigt?
Kein Gebirge entsteht ohne Erdbeben.

Katherine MacKennett

Die menschliche Seele will nicht beraten, repariert oder gerettet werden
Sie will einfach nur bezeugt werden. Gesehen. Gehört und begleitet.
Genau so, wie sie ist.

Parker Palmer

Du kennst meinen Namen, doch nicht meine Geschichte.
Du hast gehört, was ich gemacht habe, aber nicht, was ich durchgemacht habe.
Du weißt, wo ich bin, doch nicht woher ich komme.
Du siehst mich lächeln, aber du weißt nicht, wie ich gelitten habe.
Verurteile mich nicht, denn
meinen Namen zu kennen, bedeutet nicht, mich zu kennen.

Textquelle: Internet