Nun mal ehrlich, wer von euch hat sich
schon einmal mit dem Wort „Komfortzone“ konfrontiert gesehen? Wem
wurde schon einmal vorgeworfen, nicht seine Komfortzone zu verlassen?
Wer hat diesen Vorwurf schon einmal anderen gegenüber
geäußert?
Gefahrenzone ist ein Begriff, mit dem ich etwas
anfangen kann. Die Ostzone ist Manchem hier in Deutschland vielleicht
auch noch geläufig. Bikinizone... na, da fällt euch doch auch so
einiges ein. Aber was bitte ist genau mit diesem Modewort
„Komfortzone“ gemeint? Ja, man kann sich da etwas
zusammenreimen...
Komfort,
der
Wortart:
Substantiv, maskulin
Lautschrift […ˈfoːɐ̯]
Bedeutung
auf
technisch ausgereiften Einrichtungen beruhende Bequemlichkeiten,
Annehmlichkeiten; einen bestimmten Luxus bietende
Ausstattung
Synonyme zu Komfort:
Annehmlichkeit, Behaglichkeit,
Bequemlichkeit; (bildungssprachlich veraltend) Konvenienz
Herkunft:
englisch comfort = Behaglichkeit, Bequemlichkeit; eigentlich = Trost,
Stärkung; Zufriedenheit < französisch, altfranzösisch confort,
zu altfranzösisch conforter = stärken, trösten < spätlateinisch
confortare, zu lateinisch fortis = stark, kräftig, fest
Textquelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/Komfort
Zone,
die
Wortart:
Substantiv, feminin
Bedeutungen (2)
1 a) nach bestimmten
Merkmalen unterschiedenes, abgegrenztes, geografisches Gebiet
b)
festgelegter Bereich (z. B. im Straßenbahn-, Telefonverkehr), für
den einheitliche Fahrpreise bzw. Gebühren o. Ä. gelten
c) nach
bestimmten Gesichtspunkten abgegrenzter räumlicher Bereich
2 a)
einer der vier militärischen Befehls- und Einflussbereiche der
Siegermächte, in die Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg
aufgeteilt war; Besatzungszone
b) Gebrauch umgangssprachlich
früher
Grammatik ohne Plural; nur mit bestimmtem Artikel
Kurzform für Ostzone (b)
Synonyme zu Zone:
Abschnitt, Areal, Ausschnitt,
Bereich
Herkunft: lateinisch zona = (Erd)gürtel < griechisch
zṓnē, zu: zōnnýnai = sich gürten
Textquelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/Zone
Also gut, natürlich weiß ich, was
jemand damit meint, wenn er mir unterstellt, nicht aus meiner
Komfortzone zu kommen... Herausforderungen aus dem Weg gehen, in den
eigenen Erfahrungsgrenzen agieren, unbekannte Orte meiden, sich mit
den Menschen umgeben, die man kennt, einschätzen kann und die
ähnlich denken und fühlen. Auf Wikipedia heißt es: „Das
Schlagwort Komfortzone beschreibt einen individuellen Bereich des
privaten oder gesellschaftlichen Lebens, der durch Bequemlichkeit und
Risikofreiheit geprägt ist. Das Wort wird alltagssprachlich oft
abwertend gebraucht, der Ausdruck „Verlassen der Komfortzone“ ist
dagegen positiv konnotiert.“ Sucht man nach
„Komfortzone Gegenteil“ stößt man bei For My Queens auf
diesen Satz: „Das
Gegenteil von Komfortzone heißt Lernzone.“
Diese Aussage bezieht sich auf das Modell, dass die Komfortzone ein
sehr enger Bereich unseres Lebens ist, einen Schritt hinaus befindet
man sich in der „Angstzone“, noch einen Schritt weiter befindet
man sich in der „Lernzone“ und wer noch einen Schritt über das
Bekannte hinaus geht, befindet sich in der „Wachstumszone“. siehe
karrierebibel
--- diese Seite heißt tatsächlich KarriereBIBEL!
Auch im prallen
Zitatenordner gibt es so manche Klugheit: „Der
Mensch kann keine neuen Ozeane entdecken, wenn er nicht den Mut hat,
das
Ufer
aus den Augen
zu verlieren“,
meinte André
Gide. „Tu
jeden Tag eine Sache, die dir Angst macht“,
sagte Eleanor Roosevelt. „Du
kannst dich entscheiden, mutig zu sein, oder du kannst dich
entscheiden, bequem zu sein“,
gibt Brené Brown ihren Buchlesern und Vortragshörern mit auf den
Weg.
Was ist, wenn ich für eine Begegnung gerade keine Kraft
habe? Was ist, wenn so viele Debatten, Konferenzen,
Planungsgespräche, Analysen u.ä. reine Zeitfresser sind, wenn
Erklärungen im Nichts verschwinden, weil niemand sie hören will und
nicht verstehen kann? Was ist, wenn ich merke, dass beim x-ten
Gespräch nur die Positionen zementiert werden, wenn auf meine
Nachfrage: Kannst du verstehen, dass ich mit dieser Situation ein
Problem habe? Die Antwort folgt: Nein. Was, wenn meine Bemühungen
egal welcher Art immer fehlinterpretiert und bewertet werden? Was
wenn ich spüre, dass jemand seine Projektionen und Erwartungen auf
mich wirft und dann enttäuscht ist, dass ich diesen nicht entspreche
– und es wird mir auch keine Glegenheit gegeben, etwas zur Klärung
beizutragen. Menschen haben unterschiedlich kleine oder große
Komfortzonen. Was für den einen noch Komfort ist, ist für einen
anderen bereits eine Angst auslösende Situation. (siehe Modell der
Zonen von dem ich im mittleren Teil dieses Textes sprach). Allein zu
einem Konzert zu fahren, kann für den einen Freude auslösen, weil
er Bekannte trifft, neue Menschen kennenlernt, einen neuen
Veranstaltungsort erkunden kann, seine Lieblingsmusik in einer
Gemeinschaft erleben kann. Für einen anderen ist die Vorstellung von
mehreren Menschen in einem großen Raum, eng an eng stehend oder
sitzend bereits der reine Horror, aber er kauft das Ticket, zieht
sich die Jacke an, steigt ins Auto, erkundigt sich nach dem Eingang
zum Veranstaltungsort... und das alles, um diese besonderen Musiker
zu erleben, deren Melodien und/oder Texte ihn so sehr berühren.
Fast
möchte ich als Resümee darum bitten: Seid achtsam! Geht respektvoll
miteinander um! Hört mehr zu, beobachtet, fragt – stellt weniger
Vermutungen an, lasst die Beurteilungen weg.
Yana Arlt
Jeder,
den du triffst, kämpft einen Kampf, von dem Du nichts weißt. Sei
freundlich. Immer.
Robin
Williams
Jedes
Mal, wenn ich eine starke Person sehe, will ich wissen: Welche
Dunkelheit hast du in deiner Geschichte bewältigt?
Kein Gebirge
entsteht ohne Erdbeben.
Katherine
MacKennett
Die
menschliche Seele will nicht beraten, repariert oder gerettet
werden
Sie will einfach nur bezeugt werden. Gesehen. Gehört und
begleitet.
Genau so, wie sie ist.
Parker
Palmer
Du
kennst meinen Namen, doch nicht meine Geschichte.
Du hast gehört,
was ich gemacht habe, aber nicht, was ich durchgemacht habe.
Du
weißt, wo ich bin, doch nicht woher ich komme.
Du siehst mich
lächeln, aber du weißt nicht, wie ich gelitten habe.
Verurteile
mich nicht, denn
meinen Namen zu kennen, bedeutet nicht, mich zu
kennen.
Textquelle:
Internet