Dienstag, 16. Juni 2015

Mit besten Wünschen ~ für Susann Vogel



Kennen Sie Susi? Kennen Sie nicht? Kennen Sie Susann, Susann Vogel alias Susann Lorenz? Kennen Sie. Von unserem Blog und aus dem NLZettel. Das sollten Sie auch. Um Susann Vogel kommt man nicht drumherum, wenn man mit dem NLZ „Ich schreibe!“ mit seinen verschiedensten Gruppen zu tun hat.
Susi begegneten wir das erste Mal im Speiseraum des Senftenberger Gymnasiums. Der Termin war abgesprochen und dennoch war kein Raum für unser Gespräch mit den jungen interessierten Schreibenden vorbereitet. Wir landeten im Keller, im Speiseraum, die Stühle pieksten ihre Beine in die Luft – so sieht Feierabend in einem Gymnasium aus. Von dieser Runde sind mir zwei Namen in Erinnerung geblieben und nur eine Teilnehmerin hat verstanden, worum es uns ging und dass zu einem künstlerischen Entwicklungsweg Ausdauer, Selbstmotivation und Engagement gehören. „Über Nacht wird man nur dann berühmt, wenn man tagsüber hart gearbeitet hat.“, sagte einmal H. Carpendale. Da mag man nicken und sich fragen, wie lang kann so ein Tag sein? Über die vergangenen acht Jahre hinweg begleitet Susann uns, arbeitet mit uns, zweifelt mit uns, freut sich mit uns. Susi ist zu Susann geworden – eine junge Frau, die Kultur- und Medienpädagogin und Literaturwissenschaftlerin ist; ein Stück Welt gesehen hat und bei jeder Antwort, die jemand mühsam auf ihre bohrenden Fragen zusammenkratzt, neue Fragen hat. Sie lässt nicht vieles gelten, schon gar nicht, wenn es sich hinter Floskeln wie „so ist das eben“, „so macht man das schon immer“ duckt. „Vielleicht kann man es auch ganz anders sehen.“, könnte ihr Lebensmotto sein und sie versucht jeden Tag aufs neue, das umzusetzen – auch wenn sie es manchmal mit jemandem zu tun hat, der meint, dass er der kleinen Susi mal die Welt erklären müsse. Sie will den Menschen auf Augenhöhe begegnen, will respektiert werden und das ist in einer Gesellschaft, die so viele Schubladen für das Was, das Wer, das Wie und das Wann hat eine Herausforderung und zuweilen eine Überforderung. Warum ist das so?

Merseburg, 25. Januar 2012


Sehr geehrte Treudoofe Bauernschläue,

Jene Vögel ziehen patrouillierend / Ihre Kreise / Hoch an solch' Himmeln /   Über der Stadt / So aufwarten sie / Diesen Aasgeiern / Am niedrigen Boden / Deren Anus voller Übermut / Ihnen / Sicht nehmend / Von den Augenlidern bis /

                                 Hinein in die Kniekehlen /
                                 Herabhängt.

Mit freundlichen Grüßen


S. Vogel


Auszug aus „Die Handreichung“ NLZettel Januar 2012

Wolfgang Wache, SUSANN VOGEL, Bettine Reichelt - gemeinsamer Stadtspaziergang während der Schüler-LITERATUR-Tage 2015 Foto JA