Obwohl er meint, dass dieses Gedicht nicht zu seinen besten
gehört, habe ich gerade dies ausgewählt, weil es so gut in den Monat passt, in
dem der Welttag der Poesie gefeiert wird.
Ich freue mich auch schon auf die Arbeit an seinem neuen Buch
„Auf der Rolltreppe“. Das steht bereits im Herbstprogramm des verlag*wache
wolfgang und soll, im Rahmen des „Lausitzer Lyrikfestival“ am 4. September 2015
in der Aula der Grundschule am See in Senftenberg seine Premiere feiern.
Bernd Lunghard
DER LYRIKLADEN
Der Lyrikladen ist ein Ort,
wo es Gedichte gibt.
Gedichte sind, darauf mein Wort,
nicht allzu sehr beliebt.
So manchem wurden sie vermiest
durch schlechten Unterricht.
Dass man sie auch zur Freude liest,
das wissen viele nicht.
Die Großen lesen ohnehin –
wenn überhaupt – meist Stuss.
Gedichte sind für sie Unsinn,
den man nicht kaufen muss.
Die Kinder haben auch kein Geld
für Bücher und Gedichte.
Doch streunen sie keck durch die Welt
mit Neugier im Gesichte.
Den kleinen Laden fanden sie
und traten einfach ein.
Dann staunten sie und standen sie
vor dichten Bücherreih’n.
Der alte Mann im Laden dort
sprach: „Lest nur! Lest und wisst:
Von hier ging keiner dümmer fort,
als er gekommen ist.
Hier könnt ihr blättern, stöbern, träumen
und Schätze heben wie noch nie.
Mit Büchern ist es wie mit Bäumen:
Arm wär’n wir ohne sie.“
Seitdem ist selbst am Wochenend’
manch Kind bei ihm zu Gast.
Wer seinen Laden noch nicht kennt,
der hat etwas verpasst!
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Bernd Lunghard beim Lyrikfest 2014, er schreibt nicht nur für Kinder und Erwachsene sondern illustriert seine Texte auch selbst. Foto: Steffen Rasche |
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