Montag, 23. März 2015

Wochenthema 23. bis 29. März 2015

Das Wochenthema wird seit der 14. Kalenderwoche 2009 veröffentlicht.
Wir wünschen euch in der 13. KW 2015 gutes Gelingen bei der literarischen, künstlerischen Umsetzung des Themas: 
Vagabund

Gedichte, Geschichten, Fotos, Grafiken etc. könnt ihr senden an:  
nlz-ich-schreibe[at]gmx.de 


Freitag, 20. März 2015

NLZettel Spezial zum Welttag der Poesie ist da!

So sieht das Deckblatt aus.


Wer bisher noch nicht im Verteiler ist, kann sich unkompliziert per E-Mail an
nlz-ich-schreibe@gmx.de anmelden. Es lohnt sich!

Donnerstag, 19. März 2015

Wolfgang Wache, Susann Vogel & Yana Arlt auf der Buchmesse

Leider ist Wolfgang Wache auf keinem der Bilder zu sehen - weil er die Fotos gemacht hat.

im Strom der Messebesucher

zwischen Messebuchhandlung und Lesebühne
JA

Mittwoch, 18. März 2015

In den Medien wird der Eindruck erweckt, dass es bei einer Buchmesse um Literatur und Autoren geht.



Nein, werter Blogleser, bei einer Buchmesse geht es um Geschäfte und Eitelkeiten.
Wir haben in früheren Jahren Stände ausgestattet und betreut, sind täglich zwischen NLZ und Leipzig gependelt, haben Aktionen am Stand durchgeführt und Lesungen auf den Bühnen vorbereitet und durchgeführt. Für einen gemeinnützigen Verein bzw. einen Kleinstverlag ist eine Teilnahme an der Buchmesse nicht aus eigenen Mitteln zu stemmen. In diesem Jahr waren wir nun als Besucher auf der Messe, ließen uns durch die Hallen treiben, schlenderten an der Antiquariatsmeile vorbei, legten ausgiebige Pausen ein und besuchten eine Lyrikveranstaltung, bei der junge Dichter vorgestellt wurden. Auffällig war, dass große Bereiche in den Hallen abgesperrt waren und nicht als Ausstellungsfläche genutzt wurden. Bei Lesungen am Rande unseres Weges blieben wir manchmal auf ein paar Augenblicke stehen. Uns begegnete der ein oder andere Autor, der bei unseren vergangenen Lyrikfesten zu Gast war. Um die Bühnen, die mit einigen bekannten Namen auf ihrer Gästeliste aufwarteten, herrscht manches Mal Gedränge. Geht es wirklich um die Worte, die gesprochen und gelesen werden oder ist es nur die Neugier der Besucher, den Autor einmal in natura zu sehen? Für weniger bekannte Autoren, die teilweise an den Verlagsständen lesen, ergibt es immerhin ein Foto, das man seinem eigenen Lebenslauf beifügen kann und die Aussage: „Ich habe auch schon auf der Leipziger Buchmesse gelesen!“ Zu bedeuten hat das alles am Ende wenig. Viele Kleinst- und Kleinverlage gibt es nur, weil sie sich vom Geld finanzieren, das der Autor für die Veröffentlichung seines Manuskripts bezahlt. Im Fernsehen und im Radio sind derweil Mitschnitte oder Übertragungen von Gesprächsrunden und Lesungen zu verfolgen, die den Anschein erwecken, dass es auf der Buchmesse um das geht, was Autoren, Verleger und auch der ein oder andere aus dem Publikum zu sagen haben. Dabei ist auch im großen Jahrmarktstreiben der Leipziger Buchmesse durchaus Interessantes und Überraschendes zu entdecken und in solchen Momenten kommt das Gefühl auf: Ja, hier geht es wirklich um das literarische Schreiben und um die oft prekäre Lage von Autoren. Die wird nämlich gerne mal vergessen, wenn ein Dichter, ein Schriftsteller nach wochenlangem eremitischen Dasein über weißen Blättern oder der Laptoptastatur sich in der Öffentlichkeit für jeden Gedanken und jedes Komma in „seinem“ Buch verantworten muss. Die Verlage stehen unter Erfolgsdruck und freuen sich, wenn eines ihrer Bücher zum Bestseller avanciert. Ein Bestseller ist aber eben nur (!) ein Buch, das sich bestens verkaufen lässt, weil es Texte eines Preisträgers enthält oder aktuelle politische und gesellschaftliche Fragen behandelt oder sich auch nur kurzweilig lesen lässt. Über die Literarizität sagt die Klassifizierung „Bestseller“ gar nichts aus. Vielleicht ist es aber auch dem Verlag nur bestens gelungen, ein umfassendes Marketing einzusetzen, um den potentiellen Käufern zu suggerieren: Das ist ein Buch, das man unbedingt gelesen haben muss… und sei es ein Kochbuch, das den momentanen Vegan-Trend bedient.
Bleibt also abschließend die Frage, wie zeitgemäß ist eine Buchmesse noch als Begegnungsort für Autoren, Verlage, Buchhändler und Leser? Werden hier noch literarische Karrieren gestartet und zukunftsweisende Kontakte geknüpft?

JA 

Dienstag, 17. März 2015

Verlagsflyer "Mit bloßen Händen - Bilder aus Blatt und Blüte, Stein und Stock"


Neben "Rabengeschichten" erschien im Frühjahr 2015 ein weiteres Buch mit Fotografien im verlag*wache wolfgang.
Yana Arlt gestaltet seit einigen Jahren Bilder aus Naturmaterialien. Diese Kunstform ist auch als LandArt oder EarthArt bekannt. Mit dem Fotoapparat hält sie die vergänglichen Werke fest und manchmal geben sie ein Impuls für ein neues Gedicht. Die Lyrik, die in diesem Buch zu lesen ist, entstand unabhängig von den Bildern. Dass beide Elemente sich dennoch gut ergänzen, zeigt, dass sie nur unterschiedliche Ausdrucksweisen der selben Themen in Yana Arlts Leben sind.

Vorderseite

Rückseite

Montag, 16. März 2015

Wochenthema 16. bis 22. März 2015

Das Wochenthema wird seit der 14. Kalenderwoche 2009 veröffentlicht.
Wir wünschen euch in der 12. KW 2015 gutes Gelingen bei der literarischen, künstlerischen Umsetzung des Themas: 
 
„Du wirst deinen Moment finden.“

Felix Meyer zu einem Mann aus dem Publikum während des Auftaktkonzertes zu seiner Tour „Landstraßenmusik“ mit Erik Manouz.

Gedichte, Geschichten, Fotos, Grafiken etc. könnt ihr senden an:  
nlz-ich-schreibe[at]gmx.de 
 

Samstag, 14. März 2015

Gruß aus der Poetensprechstunde*

Einmal im Monat stehen die NLZ-Türen am Samstagvormittag offen, um sich Rat und Hilfe zum Gedichteschreiben zu holen. Natürlich sind Schreibende; Lesende; Leute, die für künstlerische und kulturpädagogische Projekte Mitstreiter suchen; Literaturbegeisterte; Kunstinteressierte ... jederzeit im Literaturzentrum "Ich schreibe!" willkommen - dieser eine Samstag im Monat bleibt jedoch ganz der Lyrik/ der Poesie vorbehalten.
Für alle Dichter folgt hier ein Beitrag, der zur Auseinandersetzung einlädt. Gern kann man uns zu den Zitaten auch eigene Meinungen und Kommentare schicken, die wir nach Genehmigung des Verfassers auch an dieser Stelle veröffentlichen.
 
"In der Welt lebt leichter, wer sie nicht kennt, wer ihr niemals auf den Grund gegangen ist, wer in den Tag hinausstolpert, ohne zu ahnen, was ihn erwartet, wer von Massenmorden und Sonnenprotuberanzen, von Umweltgiften und vom elisabethanischen Drama noch nie etwas gehört hat, kurz, der Durchschnittstrottel. Er kann zwar lesen und schreiben, liest und schreibt aber nicht."
 
aus dem Beitrag "Sei keine Schnecke" von Stefan Rippling
veröffentlicht in der Tageszeitung "neues deutschland" vom 14./15. Februar 2015


* 2. Samstag im Monat 10:00 bis 11:00 Uhr im NLZ

Mit besten Wünschen ~ für Kerstin Becker



Kerstin Becker war im vergangenen Jahr das erste Mal beim Lyrikfest zu Gast. Auf ihrer Internetseite entdeckten wir die Formulierung Lesung zum „Lausitzer Lyrikfestival“. Wir finden: Das ist es! Ein Festival ist „eine große, meist mehrtägige Veranstaltung, die einer bestimmten Sache gewidmet ist.“, so eine Definition im Internet. Das Lyrikfest wird zum Lausitzer Lyrikfestival und startet mit zwei Veranstaltungen am Freitag, dem folgt der Hauptveranstaltungstag mit Autoren aus ganz Deutschland und Ehrengästen, dieses Festivalwochenende wird beschlossen mit einer poetischen Matinee am Sonntag.


Aus der Kirche steigen akustische Rauchzeichen
Noten fliegen wie schwermütige Vögel herum
sollen sie Schlupflöcher in den Himmel reißen
Maria ist rot von Schießbudenrosen
rot wie unsere Lippen wenn sie sich nähern
sich öffnen / die Musik strengt sich an
überall Schweiß
die Menge murmelt bitte für uns / was ist das
für eine Pinzette in der wir hängen und zappeln
wie Insekten / du knöpfst deine Jeans auf
und schmiegst dein pochendes Fleisch an meines
man nähert sich schon dem Amen
meine Hände fassen nach deinen Lenden
das ist so das ist wie
wenn einem beim Trinken vor Durst
das Wasser in Bächen am Kinn herab läuft



aus: Kerstin Becker „Fasernackte Verse“

Kerstin Becker beim Lyrikfest 2014 in Senftenberg ~ Foto: Steffen Rasche

JA

Freitag, 13. März 2015

Unser Leipzig-liest-TIPP für heute

Werter Blogleser,
auch in der 4. Ausgabe der Anthologie "Schlafende Hunde - Politische Lyrik in der Spaßgesellschaft" ist Wolfgang Wache mit Gedichten vertreten.
Herzlichen Glückwunsch!
Ein Glückwunsch geht auch an den Herausgeber Thomas Bachmann, der mit dieser Buchreihe dokumentiert, dass sich Gedichte und politische Aussage und Stellungnahme nicht gegenseitig ausschließen.
Für mich werfen die Lyrikbände aber immer wieder die Fragen auf: Wann ist Kunst politisch? Wie viel Verantwortung für die gesellschaftliche Wirkung seiner Werke muss der Künstler übernehmen? Kann man heute alles schreiben und sagen? Wie viel Zensur legen sich die Autoren selbst auf - sei es, dass man einige Stoffe/ Themen für marktunfähig hält oder für zu unpopulär oder für zu brisant? Wer packt denn die wirklich "heißen" Eisen an und verändert er etwas damit oder wirken solche Texte nur in einem bestimmten Zeitabschnitt und sorgen einige Jahre später nur noch für nostalgische Momente? Welche Einsichten und Erkenntnisse kann ein Gedicht oder ein Gedichtband oder eine Gedichtbandreihe dem Leser und auch dem Schreiber verschaffen? Müssen Gedichte überhaupt immer etwas bewirken? Ich könnte die Reihung noch um einige Fragen fortsetzen, auch wenn ich vermute, dass es keine klaren Antworten gibt. Zumindest ergeben sich aus Antworten stets auch neue Fragen.
Vielleicht kann das Gespräch mit Lesung zur Buchpremiere am heutigen Abend in der Stadtbibliothek Leipzig einiges klären oder zumindest Denkanstöße geben.
Wir wünschen viel Erfolg!

JA