Zwischen Klang und Erinnerung
– Tag des Offenen Denkmals in Brieske
Brieske, 14. September 2025 – Am Tag des Offenen Denkmals öffnete die Gartenstadt Marga ihre Türen und Herzen für Besucherinnen und Besucher, die sich auf Spurensuche zwischen Architektur, Musik und Literatur begaben. Die Martin-Luther-Kirche, ein Jugendstiljuwel der ehemaligen Arbeiterkolonie, wurde zum Schauplatz eines besonderen Konzerts, das durch poetische Beiträge eine zusätzliche Tiefe erhielt.
Musikalisch wurde der Nachmittag getragen vom Flötenquartett „Ensemble Flauta dulce“ aus Weißwasser, das mit seinem feinfühligen Spiel die sakrale Atmosphäre der Kirche unterstrich und die Zuhörenden in einen stillen Dialog mit Raum und Klang versetzte.
Im Rahmen des vergangenen Lausitzer Lyrikfestivals lasen Wolfgang Wache und Yana Arlt jeweils einen Text aus den neu erschienenen Festivalpublikationen. Ihre lyrischen Interventionen bereicherten das Konzert auf eindrucksvolle Weise: Wolfgang Wache erinnerte in seinen Versen an die Kohlensammlerinnen, die einst entlang der Gleise die herabgefallene Kohle aufsammelten – eine stille Hommage an die oft übersehenen Geschichten der Region. Yana Arlt schlug den Bogen zur Architektur der Kirche und ließ die Erinnerungen an frühere Lesungen in diesem besonderen Raum aufleben. Zum Abschluss überreichte sie dem Ensemble liebevoll selbstgepflückte Blumensträuße – gesammelt bei einem Spaziergang durch die Gartenstadt, als Zeichen der Dankbarkeit und Verbundenheit.
Auch die Begegnungsstätte & Galerie MARGA des Nachwuchs-Literatur-Zentrum „Ich schreibe!“ e.V. öffneten ihre Türen und luden zu Gesprächen, Ausstellungen und einer Buchpremiere ein. Der dritte Band der Reihe „Das schwarze Gold ist verbrannt“ wurde feierlich vorgestellt und knüpfte thematisch an die Geschichte der Bergarbeiterkolonie an.
Besonders eindrucksvoll ist die enge Zusammenarbeit zwischen
der Kirchengemeinde der Martin-Luther-Kirche Brieske und dem
Nachwuchs-Literatur-Zentrum „Ich schreibe!“ e.V. – eine
Verbindung, die weit über das gemeinsame Veranstalten hinausgeht. Hier
begegnen sich Glaube, Geschichte und künstlerischer Ausdruck auf
Augenhöhe. Gemeinsam schaffen sie Räume für Erinnerung, Begegnung und
Zukunft – mitten in der Lausitz.
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