Montag, 30. Dezember 2024

Inspirieren lassen ~ Für eine stille Nacht

 

Na, hätte man mir das doch mal eher gesagt: Es gibt einen Sirup mit Pflanzenextrakten „Für eine stille Nacht“! Also ein ideales Weihnachtsgeschenk! Besonders für die Heilige Nacht, wenn man mit kratzendem Hals und laufender Nase in der Mitternachtsandacht in der unbeheizten Kirche sitzt. Ein stimmungsvolles Mitsingen des Evergreens „Stille Nacht“ fällt in dieser Verfassung wirklich schwer. Stimme und Stimmung weg. Schnief. Rotz. Hust. Statt Gänsebraten gibt es Orangenspalten, statt Glühwein gibt es Heiße Zitrone mit Ingwer, statt Stolle gibt es Fruchtsaft mit Zink und Vitamin C, statt Plätzchen liegen Thymian Lutschtabletten unter dem Weihnachtsbaum, statt im Festtagskleid und mit einem Hauch verführerischem Parfüm hinter dem Ohr sitzt man im Hausanzug und mit Erkältungsbalsam auf der Brust auf der Couch. Der Frosch im Hals quakt eine sehr eigene Variante des „Frö-hö-liche Weihnacht überall. „Ihr Kinderlein kommet“, wünscht man sich auch nicht unbedingt, sondern lässt sich zu den Familientreffen entschuldigen, um niemanden anzustecken.
Nicht erst seit den Covid-Jahren sind die Menschen aufmerksamer geworden für diverse Symptome, die Hals, Nase, Rachen betreffen. Neben den meteorologischen Kapriolen, die mal eben aus dem Nachtfrost Nachttemperaturen im zweistelligen Bereich zaubern, Nieselregen, ganztägige Nebelsuppe etc. spielt sicher auch das eigene Befinden eine Rolle, das von Feiertagsvorbereitungsstress und Melancholie gekennzeichnet sein kann. Pünktlich dann, wenn es endlich ruhiger, entspannter, gemütlich wird, streikt der Körper. Bekannt ist dieses Phänomen auch von Menschen, die sich wochenlang auf ihren Jahresurlaub freuen und dann prompt am ersten Urlaubstag flach liegen. Es gibt dafür sogar eine eigene Bezeichnung: Leisure-Sickness-Syndrom. Die Hormone Cortison und Adrenalin beanspruchen unser Immunsystem während einer Stressphase, steht ein arbeitsfreies Wochenden, Urlaub oder Feiertage an, in denen der Stress reduziert ist, wechselt das vegetative Nervensystem von „Sympathikus“ zu „Parasympathikus“, der steigt in seine Amtszeit mit Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, bis hin zu Herzinfarkten ein. „Neuerdings lassen sich auch schwerwiegendere Auswirkungen auf die Gesundheit erkennen. Es lässt sich eine erhöhte Todesrate erkennen, die durch Herzinfarkt und Schlaganfälle in den Ferien auftreten. Gerade um die Weihnachtszeit gibt es mehr Todesfälle als im Rest des Jahres. Das deftige Essen in Kombination mit dem erhöhten Alkoholkonsum sind zusätzliche Risikofaktoren und im Zusammenspiel mit dem Leisure-Sickness-Syndrom eine gefährliche Kombination.“ Textquelle: helios-gesundheit Wir werden also krank, weil schon seit einiger Zeit irgendetwas gar nicht ausbalanciert in unserem Leben läuft. Jetzt aber nur keinen Stress machen mit ellenlangen Neujahrsvorsätzen. Vielleicht hilft für den Anfang ein langsamer, tiefer Atemzug in einer angespannten Situation. Die bewusste Erinnerung an einen schönen Moment des Tages kurz vor dem Einschlafen. Die genussvolle Wahrnehmung des Kaffee- oder Teeduftes vor dem ersten Schluck. Vielleicht erst einmal nur einen Augenblick – einen Moment...

Yana Arlt


Es wird schon gut gehen
wenn wir nicht fragen wohin.

Andreas Neeser

Die schlaue Eule Sophia ist einer der drei Bücherregalbewohner.
Von ihr habe ich mich beraten lassen, wie ich wieder fit werde.
Die Leseratte Raz und der Bücherwurm Vermiculus haben
ganz andere Methoden ...