Mittwoch, 30. August 2023

Schaufenster "Lausitzer Lyrikfestival" & "Lyrikzin"

Das Schaufenster ganz links in der Häuserfront:

Im Garten sitzen, ein Tässchen Tee trinken
und im "Lyrikzin" blättern.
Die Kätzchen streifen um die Beine
und schnurren wohlig an diesem
Sommernachmittag ~

Das Schaufenster neben dem Eingang:

Pack die Badesachen, das schöne Kleid, das
frisch gebügelte Hemd und
die Reiseschreibmaschine ein, es geht nach
Brieske in die Gartenstadt Marga.
Unterwegs sammelt man schonmal Ideen
für Gedichte, die dann im "Lyrikzin 7"
veröffentlicht werden.





Alexander Kiensch, Jana Weinert, Conny Brückner ~ DichterInnen beim 11. Lausitzer Lyrikfestival

 11. Lausitzer Lyrikfestival

Alexander Kiensch

Jana Weinert



Conny Brückner ~ Sternheim Band



Montag, 28. August 2023

Inspirieren lassen ~ alle guten Taten

Kunst verändert nicht die Welt. Kunst kann uns den Blick in die Welt schärfen und uns die Dinge darin auffächern. Dabei spielt es keine Rolle, ob es ein Gemälde von Frida Kahlo ist oder ein Musikstück von Claude Debussy oder ein Gedicht von Rainer Malkowski. Ich würde meinen, dass die KünstlerInnen nicht unbedingt diese Wirkung beabsichtigen, möglicherweise geht es ihnen in erster Linie darum, durch ihr Schaffen für sich selbst etwas besser verstehen zu können.
Kunst und Leid scheinen zusammenzugehören. Zumindest wird das auch oft behauptet. Könnte ein ausgeglichener, zufriedener, glücklicher Mensch „Das Weltgericht“ (Hieronymus Bosch) malen, „Los Caprichos“ (Francisco Goya) zeichnen oder die „Schicksalssinfonie“ (Ludwig van Beethoven) komponieren oder „Die Wellen“ (Virginia Woolf) schreiben? Hätte Frida Kahlo ohne den Unfall, bei dem ihr Körper lebenslang geschädigt wurde, sie zu wochenlanger Bettruhe zwang, begonnen zu malen? Wenn Claude Debussy bei den Klavierwettbewerben nicht gescheitert wäre, so dass für ihn die Laufbahn eines Klaviervirtuosen verwehrt blieb, hätte er überhaupt begonnen, selbst zu komponieren? Hätte der Werbemanager Rainer Malkowski mit seinem ersten Gedichtband „Was für ein Morgen“ nicht ein erfolgreiches Debut veröffentlicht, wäre er in den Fahrwassern der Werbung weitergetrieben und welchen Einfluss hatte seine langjährige schwere Krankheit, die für ihn zunehmende Sehschwäche/ Blindheit bedeutete, auf seine Lyrik? Von Rainer Malkowski stammen die Zeilen: „Unsere Lieblingsgedichte sind wahrscheinlich jene, bei denen wir am deutlichsten fühlen, daß sie uns sehend machen.“ Da haben wir es wieder, das Verstehenwollen. Gedichte schreiben, um sich der Welt bewusster zu werden, Hintergründiges und tief Verborgenes aufspüren und sichtbar machen. Verstehen wir überhaupt, was für großartige Geschenke die Werke von KünstlerInnen sind? Können wir die Wirkung ihrer Bilder, Filme, Lieder, Gedichte, Romane, Choreographien etc. auf uns ermessen? Kunstwerke betrachten, hören, lesen, ist Kommunikation. Ein Austausch über Generationen, Grenzen und Gedankenuniversen hinweg. Dinge wahrnehmen, weil sie mir ein anderer zeigt. Durch seinen Blick darauf, erkennen, verstehen, in Frage stellen. Auch die eigene Meinung, die eigenen Entscheidungen, das eigene Verhalten. Marina Abramovic konfrontiert in ihren Performances, z.B. „Rhythm O“ die Menschen mit ihren Ängsten, Vorurteilen, Unzulänglichkeiten, Bedürfnissen/ Begierden. Kunst verändert nicht die Welt.
Wir erkennen nur ein Stückchen, das wir allein nicht entdeckt oder erreicht hätten.

Yana Arlt



Rainer Malkowski, gest. 1. September 2003

Moralische Physik

Ein Sommertag, lange her.
Zwischen den Pappeln steif und still
geht ein Junge mit einer Gießkanne
über den Friedhof.

Große Ferien.
Die Spielkameraden verreist
oder untergetaucht im schrillen Lärm
des Freibads.

Niemand sieht ihn,
während er mürrisch
die Kanne auf dem Grabhügel leert.
Und was nützt es dem Toten,
der längst
im Himmel ist?

Sekunden, noch ungetröstet,
vor der kindlichen Entwicklung
einer moralischen Physik.

Etwa so:
alle guten Taten
werden aufbewahrt von der Luft,
strömen schließlich
wenn die Luft reich genug ist,
bessernd
in die Menschen zurück.

Ein Sommertag, lange her.
Aber schon damals vor allem
zur eigenen Erleichterung
fruchtbar
die Berührung durch den Geist
der Utopie.

aus: „Rainer Malkowski / Die Gedichte“ Vierte Auflage 2021 Wallstein Verlag


In den kommenden Tagen stellen wir hier auf dem Blog die DichterInnen vor, die beim 11. Lausitzer Lyrikfestival vom 1. bis 3. September 2023 in der Gartenstadt Marga zu erleben sind.
Einer meiner neuesten Texte ist bereits seit heute auf dem NLZ-Blog zu lesen ~

 


 

Yana Arlt ~ LYRIK / Ausstellung "Einzug der Engel II" noch bis Ende August in der evang. Peter-Paul-Kirche in Senftenberg

 

 

Yana Arlt erleben beim

11. Lausitzer Lyrikfestival
1. bis 3. September 2023
in der Gartenstadt Marga



Sonntag, 27. August 2023

Janas Sommerfototour durchs Lausitzer Seenland - 46

 

 


Geh und finde, was dein Sein zum Schwingen bringt,
hör auf, hinter dich zu schauen.

Einer der größten Liebesakte ist,
es gut sein zu lassen.

Deine Stimmung lügt nicht.

Vertraue deinem Prozess.

 

aus "Die Energie der Liebe" von Alejandro Jodorowsky

 

Mit diesem Foto beende ich meine Sommerfototour 2023 durch das Lausitzer Seenland.

Allen Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern,
HausmeisterInnen, KöchInnen, Reinigungskräften, SekretärInnen,
SchulsozialarbeiterInnen, AG-LeiterInnen... wünsche ich ein
erfolgreiches, entspanntes Schuljahr 2023/ 2024!

Samstag, 26. August 2023

Janas Sommerfototour durchs Lausitzer Seenland - 45



 

Niemals beim Staubsaugen Kopfhörer tragen!
Hab das ganze Haus gesaugt und dann festgestellt,
dass der Stecker nicht drinnen war.

Textquelle: diemeistemusik

Freitag, 25. August 2023

Einladungsschreiben zum 11. Lausitzer Lyrikfestival

 ... noch immer fallen mir Namen ein, Menschen, die ich noch nicht persönlich eingeladen habe. Viel Zeit ist nicht mehr, in einer Woche, am Freitag, 1. September 2023, starten wir um 17 Uhr mit der "Kunstaktion Grubenlampe IV" in das Festivalwochenende.


Start ins Festivalwochenende am Freitag, 1. September 2023, mit der "Kunstaktion Grubenlampe IV".




Janas Sommerfototour durchs Lausitzer Seenland - 44


 

 

Donnerstag, 24. August 2023

1. bis 3. September LAUSITZER LYRIKFESTIVAL

 

Wieder einmal wird das Lausitzer Lyrikfestival am ersten Septemberwochenende in der Gartenstadt Marga ganz anders begangen als in den zehn vorangegangenen Jahren. Die Organisatoren Wolfgang Wache und Yana Arlt freuen sich auf 20 KollegInnen aus ganz Deutschland und natürlich auf das Publikum, das zum Festival auch schonmal einige hundert Kilometer in die Lausitz reist.
Vom 1. bis 3. September sind Geschichtsinteressierte zur „Kunstaktion Grubenlampe IV“, die Literaturbegeisterten sind zum Stammtisch „Ich schreibe!“ und die Gartenliebhaber sind zum Lyrischen Spaziergang zwischen Gärten und Zechenhaus eingeladen. Drei Nachmittage stehen ganz im Zeichen der Wortkunst.


 


 

Janas Sommerfototour durchs Lausitzer Seenland - 43


 

 

aus unserem POSTEINGANG: Kulturfabrik Hoyerswerda / 26. August / Vernissage

Bitte beachten Sie, dass für die Veranstaltungen, für die der Verein Informationen und Einladungen erhält, der "Ich schreibe!" e.V. kein Mitveranstalter ist. Wir möchten in der Rubrik "aus unserem POSTEINGANG" auf interessante interdisziplinäre, internationale, interreligiöse Formate aufmerksam machen. Die Verantwortung für Organisation und Inhalt obliegt dem jeweiligen Veranstalter!
 

 

Kunstraum 32

Verstrickungen

Paul Harper / Lüneburg & Simone Hamann / München

Vernissage: Sa., 26. August, 18 Uhr

 

Einen übergeordneten thematischen Schwerpunkt bildet bei beiden Künstlern die Entwicklung einer eigenen Formensprache und der Bezug zum menschlichen, aber auch virtuellen Miteinander. In der Auseinandersetzung mit diesen so entstehenden Zeichen verstricken sich ihre künstlerischen Positionen.

Harpers aktuelle Arbeit untersucht die Beziehung zwischen Architektur, digitalen Medien und der Geschichte der abstrakten Malerei und wie wir uns darauf beziehen. Er beschäftigt sich damit, wie sich diese unterschiedlichen, aber nicht unverbundenen Bereiche überschneiden, und wie wir reale und virtuelle Räume bewohnen, navigieren und erfahren. Seine Bilder beinhalten Elemente üblicher Strukturen, Objekte und Bilder, die in Industrie-, Unternehmens-, Online- oder öffentlichen Räumen zu finden sind, Umgebungen, die wir täglich erleben oder an denen wir vorübergehen, entweder virtuell oder in der Realität.

Hamanns Werkgruppen erforschen die Wirkung von Farben und Formen im Wechselspiel mit persönlicher Wahrnehmung, Rezeption und unbewußten Ideen. Philosophische Überlegungen spiegeln sich so in aus Wolken entstehenden organischen Formen wider. Erst rund, dann als Gebilde mit Ausbuchtungen und Dellen, die mal monochrom, dann auch transparent lasierend aufgetragen werden. Diese „bubbles“ und „simultaneous“ stehen einzeln, überlagern sich, fliehen in den Raum. Nichts ist statisch, alles ist in Bewegung. In Serien wird die Komplexität und die unendliche Variantenvielfalt angedeutet. In ihrer Werkreihe „Verstrickungen“ greift sie eben dieses subjektive Empfinden auf und verarbeitet autobiografische Bezüge mit verschiedenen Materialien.

 

Vernissage: Sa., 26.8., 18 Uhr
Laudatio: Michael Kruscha

Musik: Lucas Reiner (git)

www.paulharperstudio.de

www.simone-hamann.de

Die Ausstellung ist vom 27. August bis 31. Oktober 2023 während der allgemeinen Öffnungszeiten und zu den Veranstaltungen zu sehen.


Das Projekt Kunstraum wird gefördert durch Dr. Silke Lindner und Dr. Ulf Lindner.
http://www.kunstraum-braugasse.de/

 

Mit freundlichen Grüßen

Uwe Proksch

Geschäftsführer

 

aus unserem POSTEINGANG: Kunsttreff am Donnerstag in Reuden / 24. August

Bitte beachten Sie, dass für die Veranstaltungen, für die der Verein Informationen und Einladungen erhält, der "Ich schreibe!" e.V. kein Mitveranstalter ist. Wir möchten in der Rubrik "aus unserem POSTEINGANG" auf interessante interdisziplinäre, internationale, interreligiöse Formate aufmerksam machen. Die Verantwortung für Organisation und Inhalt obliegt dem jeweiligen Veranstalter! 

 


 

 

 

 

Mittwoch, 23. August 2023

NLZettel N°3-2023 Juni-Juli-August 2023 ist da!

NLZettel N°3-2023 / Juni, Juli, August 2023

INHALT
Foto: Wolfgang Wache im Kornblumenfeld / Jana Arlt
Lausitzer Lyrikfestival 1. - 3. September / Plakat mit Mitwirkenden
Lausitzer Lyrikfestival / Pressemeldung
Tag des offenen Denkmals „Talent Monument“, 10. September
Literarisches Schaffen in Senftenberg, Lesecollage, 8. November
DAS WAR: Tag der Industriekultur mit „Kunstaktion Grubenlampe IV“
Ferienkinder entdecken die Gartenstadt Marga
Link: Sternheim Band auf dem Margahof
DAS WAR: Margahof-KUNST-Woche
mit Familienkreativtag, Sternheim Band, Ferienaktion „Von der Idee zum Druck + Bücher und Grafiken“
Investition in die Fantasie
Zeitreise in das Jahr 1993 ~ 30 Jahre lang wird in Brieske der literarische Nachwuchs gefördert
Kalender 2024 / Wolfgang Wache „Atelierfundstücke“ / Yana Arlt „LandArt in der Lausitz“
Kunstausstellung „50 Jahre Senftenberger See“
DAS WAR: Lesung auf den Höfen der Gartenstadt Marga mit Monika Nothing, Nanette Kubusch, Bernd Lunghard, Renate Hensel
DAS WAR: Lesung auf den Höfen der Gartenstadt Marga mit Elias Wolski, Charlie Woods, Lena Inosemzew
DAS WAREN: Tage des offenen Buches
mit Workshops – Setzen und Drucken wie zu Gutenbergs Zeiten, Kalligraphie, Illustration
mit Lesung „Autorenkreis Kornblume“ und Gäste
mit Projektabschluss „Sorbe ist keine gefrorene Nachspeise“
NEUES vom Autorenkollektiv FREI!GEIST / Buch „JUST BUNT“ / Ausschreibung „Armut“ (31. Dezember)
Mina Witkojc / 130. Geburtstag der niedersorbischen Dichterin
AUSSCHREIBUNG: „Literaturwettbewerb für alle Generationen und zwei Sprachen“ (30. September)
Ausstellung „Einzug der Engel II“ in Senftenberger Kirche
DAS WAR: Piratenprogramm für Kinder mit Molli Morgenstern
Yana Arlt Haiku zum lyrischen Margaspaziergang
~ und jetzt / Links


 

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Melde dich per E-Mail an. Kurze Info an: nlz-ich-schreibe@gmx.de

Betreff: Bitte um Aufnahme in Verteiler NLZettel

 

Wolfgang Wache in seinem Element

 

Zum Auftakt ihrer Fahrradtour durch die Lausitz machte die kleine Gruppe einen Stopp in der Gartenstadt Marga.

Wolfgang Wache berichtete beim Rundgang durch die Ausstellung in der Begegnungsstätte & Galerie MARGA und über die Höfe der Gartenstadt nicht nur von der Geschichte des Ortes sondern auch über die Entwicklung der gesamten Region mit allen Schwierigkeiten und Chancen, den Ideen und den Steinen auf dem Weg.

Dass es die Kunst und Kultur in der Lausitz schwer hat, ist auch keine neue Information.
Überall fehlt die ausreichende Finanzierung und zuweilen auch das Verständnis, was ein Kunstverein überhaupt macht.

In unserem Programm steht als nächstes das
11. Lausitzer Lyrikfestival
vom 1. bis 3. September 2023

HIER geht es zum Programm

Wer Wolfgang Wache als Ortschronist und Kunstschaffenden erleben möchte, ist zur "Kunstaktion Grubenlampe IV" am 1. September in die Bergarbeiterkolonie und Gartenstadt Marga eingeladen.

Führungen mit ihm kann man unter 03573-147663 und nlz-ich-schreibe@gmx.de buchen.
Gern auch als literarische Führung mit seinem Marga-Zyklus und vielen Anekdoten, z.B. aus seiner Tätigkeit als Künstlerischer Leiter im Kulturhaus "Franz Mehring".

Schauen Sie sich auch auf seiner Internetseite www.wolfgang-wache.de um.



Janas Sommerfototour durchs Lausitzer Seenland - 42

 

Dienstag, 22. August 2023

Glücksmoment ~ "mein Garten ist mein Herz"


 

Wer mich ganz kennenlernen will, muß meinen Garten kennen, denn mein Garten ist mein Herz. Ein Park muß wie eine Gemäldegalerie sein, alle paar Schritte soll man ein neues Bild sehen.

Hermann Fürst Pückler-Muskau


Führungen durch die Gartenstadt Marga

können im "Ich schreibe!" telefonisch unter 03573-147663 oder per E-Mail: nlz-ich-schreibe@gmx.de vereinbart werden.

Nächster öffentlicher Termin:
Sonntag, 3. September
Lyrische Jahreszeiten zwischen Gärten und Zechenhaus

- ein literarischer Spaziergang über die Höfe der Gartenstadt Marga
Start: 14 Uhr Marktplatz Brieske


Charlie Woods
Leseperformance am 4. Juni 2023
im Garten von Veronika Zuther


Auch die sorbisch-deutschsprachige Dichterin Lenka hat schon unter Veronikas Walnussbaum Platz genommen:

Lesung im Juli 2022

Janas Sommerfototour durchs Lausitzer Seenland - 41


 

 

Montag, 21. August 2023

Inspirieren lassen ~ 639 Jahre

 

Was ist wohl an einem „a“ Besonderes? „a“ ist der erste Buchstabe im Alphabeth. Am Kammerton „a“ richten sich Melodiebögen aus. Eine Terz darüber und eine Quarte darunter erklingt das „d“. Die bestimmten Artikel beginnen in der deutschen Sprache mit „d“ - der, die, das. Die Worte Dank, Dasein, Dach, Dusche, Decke, Desinteresse, Diele, Demut, Dreck, Ding, Damals, drüben, durch, denken, dulden, dichten, drängen … beginnen mit einem „d“. Warum ist „der lange ton zu senftenberg“ im vergangenen Orgelkonzert am Freitagabend ein „d“? Als er erklingt, bemerken nicht alle Konzertbesucher, dass die Musik bereits begonnen hat. Die Gespräche werden weiter geführt, letzte Besucher betreten die Kirche und nehmen ihren Sitzplatz ein, man winkt und nickt einander zu. Ich habe die Augen geschlossen. Der Schweiß rinnt mir an diesem heißen Augusttag über die Stirn, den Hals, den Rücken herab. Ich versuche die Rinnsale als Berührung zu empfinden. Normalerweise sind Kirchenräume sehr viel kühler als andere Räume und der Körper beruhigt sich in der Unbewegtheit des Sitzens. Ein paar Mal mit dem Programmzettel zu wedeln, bringt Abkühlung. Dieser extravagante Programmzettel mit den Zeichnungen, Zitaten, Versen... eine Gesamtgrafik. Die ersten Töne von der Eule-Orgel gehen fast unter in der allgemeinen Betriebsamkeit. Zarte Töne. Kaum eine Melodie. Keine bekannte Melodie. Ah, ein Stück von Mendelsohn-Bartholdy; eine Passage von Max Reger; unverkennbar Johann Sebastian Bach ~ das alles kann man nicht sagen. Es sind Fingertänze auf Tasten, ausgespuckt von ein paar der 2.222 Orgelpfeifen. Ein Spiel, ein Hüpfspiel, aufsteigende Luftblasen beim Tauchen im See. Das Wasser des Senftenberger Sees hat an verschiedenen Strandbereichen unterschiedliche Farben. In der frühen Morgenstunde schwimme ich an und unter der Oberfläche, überlasse mich diesem Element, die Wirbel, die durch die Arm- und Handbewegungen am Körper vorbei, unter dem Körper entlang entstehen, sind Berührungen. Das Eintauchen der Glieder in das Wasser nimmt Luft mit unter die Oberfläche, die löst sich mit Drängeln als schillernde Bläschen. Luftperlen. Schweißperlen. Es ist ja auch nur Luft, die durch die Orgelpfeifen in den Kirchenraum perlt. Verstehe einer, wie sich jemand so etwas hat einfallen lassen. Metallröhren nebeneinander gereiht, Tasten, die durch Fingerspitzendruck Luftströme durch diese und jene Pfeife leiten und diese Luftstöße sind Klänge, die sich brechen an den Steinen, aus denen das Gebäude besteht. Steine als Gratzellengewölbe, als Säule, als Fußboden(mosaik). Verstehe einer, wie sich jemand so etwas hat einfallen lassen. Lehm zu Ziegeln zu brennen und sie aneinander zu fügen. So klingen sie gemeinsam Luft Erde Wasser Feuer. Die 5 Minuten, die der Ton „d“ nachklingt, in denen er ganz allein im Raum schwingt, ist fast magisch. Ja, wir alle hier, die schweigend sitzen und nachlauschen, wir waren Ohrenzeuge von etwas Einmaligem. Nie wieder wird diese Melodie erklingen. Sie steht auf keinem Notenblatt, sie ist auf keinem Tonträger gespeichert. Dieser unbestimmte Klang … er ist nur noch einmal da, als ich unter die Oberfläche des Sees tauche und den Luftperlen nachschaue.

PS: Auf dem Heimweg vom Konzert finde ich 4 vierblättrige Kleeblätter. Der vierte Buchstabe im Alphabeth ist das „d“. 4 Töne - Quarte. 4 x 4 Blätter sind 16 – mithin 2 Oktaven ~
Nicht mehr und nicht weniger.

Yana Arlt


was heißt u n e n d l i c h für uns sind 639 jahre bereits unendlich 10 generationen
vor 639 jahren hätte der ton im jahre 1361 begonnen was ist seit dem alles geschehen
die borchardi-klosterkirche (basilika) in halberstadt wurde im 12. jh. erbaut und hat diese
lange zeit bis heute überlebt sie ist der k l a n g r a u m für das john-cage-kunstprojekt
ww: für mich sinnbild für den langen atem gottes un-- un-- un-- un-----endlich


Wilfried Wilke


vom Programmzettel „sinfonische impressionen von und mit wilfried wilke (ww) über das längste musikstück der welt einer komposition von john cage (1912-1992) für über 639 jahre dem längsten orgelton von halberstadt

 


 

 

Wir sind vorbereitet!

 

Heute, am 21. August sind es noch 132 Tage bis Silvester, dem letzten Tag des Jahres.

Also damit haben wir den größten Teil des Jahres 2023 hinter uns.
Für uns Zeit, sich auf das neue Jahr vorzubereiten.
 

Zwei Termine stehen bereits im Kalender:
am ersten Septemberwochenende = 6. bis 8. September 2024 feiern wir das 12. Lausitzer Lyrikfestival
im 24. Dezember 2024 steht "Heiligabend" - Weihnachten.

Apropos: Hast du schon Weihnachtsgeschenke für 2023? Auch in diesem Jahr feiern wir am 24. Dezember Heiligabend, am 25. Dezember den 1. Weihnachtstag, am 26. Dezember den 2. Weihnachtstag - manche Menschen scheinen das zu vergessen und hasten am 23. Dezember panisch durch die Supermärkte, Läden und Online-Shops auf der Suche nach Geschenken in letzter Minute.
Wir empfehlen: den Kunstkalender "Atelierfundstücke" von Wolfgang Wache und den LandArt-Kalender von Yana Arlt. Die kann man jetzt schon kaufen und ganz entspannt die 125 Tage bis Heiligabend verbringen.


Hast auch du schon Termine, die im Kalender 2024 eingeschrieben sind?

Neben persönlichen Daten wie Geburtstag, Urlaubstage, Hochzeitstag können das auch der Tag des offenen Ateliers am 4. und 5. Mai 2024 oder der Tag der Industriekultur Brandenburg am 10. August 2024 oder der Tag des offenen Denkmals am 8. September 2024 ... sein.



Janas Sommerfototour durchs Lausitzer Seenland - 40


 

 

 

Sonntag, 20. August 2023

Janas Sommerfototour durchs Lausitzer Seenland - 39

 

 Wenn meine Liebe nicht dein Herz öffnet,
wird es eine andere Liebe können.


aus "Die Energie der Liebe" von Alejandro Jodorowsky

 

Samstag, 19. August 2023

Janas Sommerfototour durchs Lausitzer Seenland - 38


 

Ich bin so jemand, der sich trotz Navi verfährt
und dabei wunderschöne Industriegebiete kennenlernt!

Textquelle: kronehit

 

 

Freitag, 18. August 2023

Donnerstag, 17. August 2023

Ferienkinder entdecken die Gartenstadt Marga

Wir starteten mit der Führung der Leseratte Raz auf dem Bildschirm in der Galerie MARGA und dann ging es los zur Entdeckertour durch die Gartenstadt ...

Im Atelier wurden wir kreativ.

Leseratte Raz kam natürlich auch noch vorbei - zwei Stunden zu spät und einen Tag zu früh. Irgendwie bekommt er das nicht hin mit dem korrekten Eintrag in seinen Terminkalender.

 

Hier seht ihr die Ergebnisse unseres kreativen Vormittags
in der Begegnungsstätte & Galerie MARGA.


 



Janas Sommerfototour durchs Lausitzer Seenland - 36


 

 

Mittwoch, 16. August 2023

Sternheim Band auf dem Margahof Brieske

Vielen Dank für diesen Mitschnitt vom poetisch-musikalischen Nachmittag auf dem Margahof ... Und wie gut der STERNheim Band das STERNzelt steht ... Freu mich schon auf das Lausitzer Lyrikfestival, am Samstag, 2. September 2023 zum Stammtisch "Ich schreibe!" in Brieske-Marga mit euch und vielen weiteren DichterInnen.


www.facebook.com/search/top?q=sternheim band


 

 
Wenke Richter hat diesen Schriftzug zum Lausitzer Lyrikfestival designt.

HIER erfahrt ihr mehr über ihre künstlerische und kunstpädagogische Arbeit.
In der vergangenen Woche leitete sie einen Grafittiworkshop mit Ferienkindern beim Senftenberger Verein "Der Würfel".

 

Janas Sommerfototour durchs Lausitzer Seenland - 35


 

 

Dienstag, 15. August 2023

aus unserem POSTEINGANG: Thomas Mansfeld zur "Kunstaktion Grubenlampe IV"

Thomas Mansfeld aus Wiednitz Heide / Heye III
in seiner abendlichen E-Mail vom 12. August:


Hallo Ihr zwei,
vielen Dank für eure Performance heute, danke für den schönen Nachmittag. Mir persönlich haben sowohl die gewählten Texte der lokalen Autoren als auch die gewählten Verweilplätze in Marga sehr gut gefallen.
[...]
Umso mehr hat es uns gefreut, dass wir den Nachmittag gemeinsam verbringen konnten und dass sogar bei bestem Sonnenschein! Tolle Nummer. Anbei meine Fotos vom heutigen Tag.

Schöne Grüße nach Marga.
i.A. Thomas




TIPP

Die "Kunstaktion Grubenlampe IV" kann man noch einmal beim
11. Lausitzer Lyrikfestival erleben.
Sie steht am Freitag, 1. September um 17 Uhr auf dem Programm.

 

Demnächst gibt es hier das vollständige Programm des
Lausitzer Lyrikfestivals
vom 1. bis 3. September 2023
in der Gartenstadt Marga.



Janas Sommerfototour durchs Lausitzer Seenland - 34