Montag, 8. Juni 2020
Glücksmoment
Ich habe schon lange nicht mehr einen so verwunschenen Garten gesehen.
Die Kleingartenverordnungen lassen den Hobbygärtnern oft nicht viel Spielraum für eine naturnahe Bewirtschaftung. Trockensteinmauern, üppige Hecken, Totholzhaufen, Wiesen mit blühenden Gräsern und Blumen, unregelmäßige Beete, Wildkräuter etc. sind in einer Kleingartensparte nicht gern gesehen. Ob sich das Moritz Schreber so gedacht hatte? Aber eigentlich ist Schreber ja nur der Namensgeber für die von Heinrich Karl Gesell um 1865 in Leipzig angelegten Wiesen zum Spielen und Turnen, zu denen später auch Beete zur Beschäftigung der Kinder in Licht, Luft und Sonne kamen.
Heute haben die Haus- und Kleingärten ähnlichen Bedürfnissen zu dienen. Auf den wenigen Quadratmetern sucht man Ruhe, Erholung, tobt gern unter den Obstbäumen oder spannt eine Hängematte dazwischen auf. Der Grillabend gehört ebenso zum persönlichen "Nutzungskonzept" wie das vom Beet Naschen von Zuckerschoten, Tomaten und Erdbeeren. Die Hinwendung zum naturbelassenen oder naturnahen Garten hat selten etwas mit Bequemlichkeit oder Unordnung zu tun, es geht um die Schaffung von Oasen für Flora und Fauna - und für den Menschen!
Ich wünsche dir eine freundliche Woche
JA