Donnerstag, 25. Februar 2021

Appell an Politik und Verwaltung / bessere Rahmenbedingungen für kulturelle und künstlerische Prozesse schaffen

In diversen Diskussionsrunden  und Gesprächen kommt in den vergangenen Wochen und Monaten sehr deutlich zum Ausdruck, dass in der Förderpolitik etwas aus dem Ruder gelaufen ist. Dies zeigt sich in der Enttäuschung und Erschöpfung der Kulturszenen, die sich immer stärker einem eng getakteten Wettbewerb um die ausgeschriebenen Mittel ausgesetzt sehen und den damit verbundenen zuwendungsrechtlichen Anforderungen kaum noch gerecht werden. So wächst gegenwärtig der Unmut über das System der Projektförderung, über den Stress, den es bei allen Beteiligten verursacht, über die schlechte Bezahlung der kreativen Mitarbeiter*innen und über die Zumutungsverhältnisse, denen die Projektträger ausgesetzt sind, weil nicht zuletzt das Zuwendungsrecht und die Zuwendungspraxis noch aus einer anderen Welt stammen und zur Gegenwart nicht mehr passen. Politik und Verwaltung müssen dies erkennen und sich um Reformen und angemessenere Konzepte bemühen. Es scheint, als sei die Zeit reif, endlich bessere Rahmenbedingungen für kulturelle und künstlerische Prozesse und der dazu gehörigen Projektarbeit zu schaffen und damit ihre enorme Produktivität und Innovationskraft anzuerkennen und angemessen zu honorieren. 

 
Unsere Vereinsmitglieder haben es sich zur Aufgabe gestellt die Briesker Begegnungsstätte & Galerie Marga, Platz des Friedens 2 und im Margahof 3, weiterhin zu einem kulturellen und touristischen Ankerpunkt in der Lausitzer/ Senftenberger Region auszubauen. Wir wollen hier für einige junge Kulturmacher, Künstler und Literaten die Grundlage für finanziell abgesicherte Personalstellen schaffen. Dazu ist ein kultureller Ankerpunkt sehr wichtig. Wir werden weiterhin mit Aktionen viele Bürger für Kunst, Literatur und vielfältigen kulturellen Aktivitäten interessieren. Erst aus Literatur / Kunstinteressierten kann sich, aus dem einen oder anderen, ein Akteur im künstlerischen Schaffen entwickeln. Dazu sind die Briesker Räume, das Umfeld mit dem Markt und der einmaligen Architektur - dem Gartenstadtensemble, sehr geeignet. Sie nehmen mit ihren Ausstellungsmöglichkeiten, Atelierräumen in der Lausitzer Region auf jeden Fall eine Alleinstellung ein. Es geht darum, das gesammelte Wissen aus mehreren Jahrzehnten weiterzugeben und viele Menschen an Kunst, Literatur und Kultur heranzuführen, sie auszubilden und zu begeistern. Ich bitte Sie, im Namen aller Kunst- und Kulturinteressierten Bürger der Lausitzer Region und im Namen unserer Vereinsmitglieder, uns bei diesem Vorhaben mittels Ihrer Möglichkeiten zu unterstützen.

Ich wünsche mir ein gutes Miteinander und Füreinander.
Es grüßt Sie freundlichst
Wolfgang Wache
 
Als Brief, verfasst im September 2019, ist aktueller denn je!