Zu einer Wanderung durch ein künstlerisches Labyrinth, bestehend aus
Naturbildern, Gedichten und Geschichten, lud am 7.5.2017 die Briesker
Lyrikerin Yana Arlt in die Stadtbibliothek Senftenberg ein. Es war nicht
nur eine Lesung, es war ein Spaziergang durch ein künstlerisches
Schaffen das mit leisen und mal lauten Wortspielen den Zuhörer
erstaunte. Leise öffnete sich in einer Geschichte das Gartentürchen und
gelebte Geschichten zwischenmenschlicher Beziehungen wurden lebendig.
Yana Arlt führte ihre Zuhörer an Orte ihrer schmerzlichen
Kindheitserinnerungen. Eindrucksvoll erzählte sie von dem alten Haus, in
deren Wänden ihre Kinderlieder verewigt waren. Man vernahm sogar in den
lyrischen Schilderungen das Knarren der alten Stufen. Die Wohnstatt
ihrer Kindheit ist schon längst abgerissen und nur noch die Verse und
Fotografien in einem selbstgestalteten Bildband sind geblieben. Nicht nur
Erinnerungen sind Bestandteil ihres literarischen Schaffens, nein, auch
der Blick nach vorn ist ihr wichtig, so gewährte uns die Lyrikerin
auch Einblicke in Zukünftiges. Dass die Künstlerin eine große
Naturverbundenheit in sich birgt, drücken nicht nur ihre Texte und
Gedichte aus. So erfuhren an diesem Abend die Zuhörer, dass Yana Arlt
auch eine begeisterte Landartkünstlerin ist. Sie gestaltet aus
Naturmaterialien Bilder, die sie auf Fotos festhält, dabei ist ihr Atelier
die Lausitzer Landschaft mit ihren Wäldern, Wiesen und Feldern. Mit
anregenden Gesprächen fand dieser Abend mit einer Lyrikerin und
Künstlerin der Lausitz sein Ende.
Wolfgang Wache
Fotos Wolfgang Wache