Mittwoch, 4. Februar 2015

Winterwerkstatt im "Zugabteil"



Die Werkstätten im Literaturzentrum „Ich schreibe!“, die Wolfgang Wache und Yana Arlt inszenieren, gleichen selbst einem Buch oder vielleicht besser einem Improvisationstheaterstück. Es gibt eine Rahmenhandlung, die Zielstellung ist klar umrissen, das methodische Herangehen ist für die Kinder und Eltern oft nicht als solches zu erkennen – als eine Methode zur Vermittlung von Inhalten der kulturellen Bildung.

Das Ziel der beiden Dichter und Pädagogen ist, dass die Teilnehmer im Alter von 10 bis 12 Jahren mit verschiedenen Ausdrucksformen vertraut gemacht werden. Kurzprosa und Lyrik bilden dabei die Schwerpunkte. Schritt für Schritt geleiten Wolfgang Wache und Yana Arlt die jungen Talente zu literarischen Kurzformen. Am Ende des zweiten Werkstatttages liegen sehr komprimierte, im wahrsten Sinne des Wortes verdichtete Texte vor. Die Geschichte, die am ersten Tag noch 5 bis 6 Seiten lang war, sich in erzählerischen Nebensträngen verlor und an manchen Stellen in detaillierten Beschreibungen anschwoll, konzentriert sich zur Abschlusspräsentation in einer Vorlesezeit von anderthalb bis maximal drei Minuten.

Die Rahmenhandlung war während der zwei Wintertage eine imaginäre Zugreise nach Berlin zur Präsentation von Texten und Zeichnungen der „Bücherkinder Senftenberg“. Den Anlass zum Schreiben neuer Texte zu einem selbst gewählten Thema war die Tatsache, dass in dem Koffer leider nur leere Schreib- und Zeichenblätter, Kugelschreiber und Bleistifte lagen. Die vorbereiteten Geschichten und Bilder wurden in Senftenberg „vergessen“. Auf der Fahrt nach Berlin nutzten die Werkstattteilnehmer die Zeit, um auf den Schreibblättern neue Geschichten entstehen zu lassen. Im Verlauf der Reise gibt es dann ein „Telefonat von Wolfgang Wache mit dem Gastgeber“ der Veranstaltung, der mahnt, dass jede der fünf Brandenburgischen Bücherkindergruppen nur ca. 20 Minuten Zeit für ihre Präsentation zur Verfügung steht. Damit war der Anlass zur Überarbeitung und Kürzung der Texte gegeben. Nicht jeder der Teilnehmer stellte sich dieser Herausforderung, die selbst für gestandene Schriftsteller immer wieder Überwindung bedeutet. Mit Begeisterung ließen sich die jungen Schreibenden auf das Spiel „Zugfahrt nach Berlin“ ein, die Teepause fand dementsprechend auch im Speisewagenabteil statt und für die Abschlusslesung wurde eine Bühne mit rotem Theatervorhang gestaltet.






PM