Freitag, 31. Mai 2024

7. bis 9. JUNI: AutorInnen in der Gartenstadt Marga und im Lausitzer Seenland unterwegs

 

P R E S S E M I T T E I L U N G 


Brandenburger AutorInnen erkunden das Lausitzer Seenland

Gemeinsam mit dem Freien Deutschen Autorenverband führt der Verein „Ich schreibe!“ vom 7. bis 9. Juni eine Schreibwerkstatt in der Gartenstadt Marga durch. Auf dem Programm stehen auch der Besuch des Museums des Landkreises und eine Schiffstour auf dem Senftenberger See. Einige Texte, die während der Werkstatttage entstehen, werden beim 12.Lausitzer Lyrikfestival im September auf den Lesebühnen in Brieske-Marga präsentiert.



 

Donnerstag, 30. Mai 2024

DAS WAR: Tag der offenen Tür / "Offenes Senftenberg"


 

Erster Besucher kurz nach 10 Uhr .... letzte Besucher gegen 14:30 Uhr.

Wieder einmal waren alle im Einsatz und keiner hatte Zeit, den Fotoapparat zur Hand zu nehmen. Deshalb an dieser Stelle nur eine Impression von unserer MARGA-Galerie, bevor es offiziell losging.


Montag, 27. Mai 2024

Inspirieren lassen ~ Grenzen

Montagmorgen
In den Nachrichten: „Lauterbach: 'Explosionsartiger' Anstieg Pflegebedürftiger“
Am See: Jemand drängelt sich auf einer Treppe mit seinem Hund vorbei.
Im E-Mail-Posteingang: „So bereiten sich Kommunen auf den Kriegsfall vor“
Am Telefon: „Danke für die Genesungswünsche, ich muss jetzt auf die Auswertung der Blutwerte warten.“
An der Tür: „Ich bringe hier die Unterlagen, die mir die Schwestern von P. gegeben haben, als sie seine Wohnung ausräumten.“
Am Tisch: „In der DDR gab es Zivilschutzmaßnahmen...“
Im Internet: „Sirenen: Bundesinnenministerium will Programm fortführen“
Krise – Krieg – Katastrophe
Eine mittlerweile „ganz normale“ Informationskette an einem ganz normalen Morgen. Alles prasselt ungefiltert in Ohren, Augen, Nase und auf die Haut. In mir sammeln sich die Sinneseindrücke zu einem Knaul. Warum noch weitermachen? Was auch immer du tust, warum, wofür? Manchmal, so scheint es, erkämpft man sich ein paar Augenblicke des Friedens. Loslassen. Fließen lassen. Vorbei fließen lassen. Die beste Reaktion ist keine Reaktion. Warum tut jemand das, was er tut? Warum sagt jemand das was er sagt, wie er es sagt? Gibt es noch ein Bewusstsein für Wirkung und Bedeutung, für Folgen und Konsequenzen? Wenn wir uns alle ausrichten würden auf: Wir sitzen alle im selben Boot. Wir leben alle auf dem selben Planeten. Wenn wir die Ähnlichkeiten und Gleichheiten wahrnehmen würden und uns daran erinnerten, dass wir alle aus der selben Ursuppe heraus in verschiedene Schüsseln und Teller verteilt wurden. Welche Form und Farbe hat dein Teller? Hast du jemals Ambitionen gehabt, über den Rand hinaus zu sehen? Macht dir die Begrenztheit von Zeit, Raum, Möglichkeiten, Formen Angst oder eher die Freiheit und Unermesslichkeit jenseits von Rändern, Grenzen, Markierungen und Rahmen? Wärst du gern jemand anderes? Wie befriedet bist du mit deinem Körper, deinem Geist, deiner Psyche, deiner Herkunft, deinem Lebensumfeld, deiner Arbeit, deinen KollegInnen? Welche Krisen, Kriege, Katastrophen bewältigst du täglich? Hast du die Kraft für noch eine Nachricht, noch eine Konfrontation, noch eine Respektlosigkeit, noch eine Meldung, noch eine Schlacht?

Yana Arlt


Alle Grenzen sind künstlich
Ich bin umgeben von einer gefüllten Stille.
Gott geht nicht mehr ein und aus.
Er spricht nicht und schweigt nicht.
Weder richtet noch begnadigt er.
Er ist nicht innen oder außen.
Er ist nicht menschlich oder göttlich.

Ich weiß nichts und bin doch nicht unwissend.
Ich bin weder frei noch gefangen.
Ich besitze nichts und bin doch reich.
Ich bin nicht schuldig und nicht unschuldig.
Ich bin erfüllt mit der Stille und merke das Ende der Worte.

Alle Grenzen sind künstlich.


© Ulrich Schaffer
Textquelle: www.aphorismen.de 

 


 

Yana Arlt ~ LandArt in der Lausitz ~ Kalender 2025 in Arbeit

 

ab August 2024 in der Galerie MARGA erhältlich

 


 

42 x 29,7 cm / 13 Blatt / mit Spiralbindung

 bestellen:
nlz-ich-schreibe@gmx.de
03573-147 663


Samstag, 25. Mai 2024

Gruß zum Wochenende 21kw24



Ich habe keinen Thermomix, keinen Staubsaugerroboter
und keine Alexa
.
Irgendwann wird man über mich sagen
"Aber die hat doch immer so nett gegrüßt."

 

 Textquelle: Schwarzer.Kaffee.Com

Freitag, 24. Mai 2024

MARGA-Schaufenstergalerie "Kunstpostkarten"


 

Vorbereitung für die Schaufenster im Juni + Juli






Gestalte am 25. Mai deine eigene Postkarte!

Wir hängen sie gern für dich in die MARGA-Schaufenstergalerie.

Bildseite deiner eigenen Kunstpostkarte

Adress- und Textseite deiner eigenen Kunstpostkarte

Die Karten liegen am 25. Mai in der Galerie MARGA, direkt am Briesker Marktplatz, aus.

Du kannst gern ein Exemplar mit nach hause nehmen oder du gestaltest deine Kunstpostkarte direkt bei uns.


~ MARGA-Schaufenstergalerie Juni/ Juli 2024 ~

Kunstpostkarten



Donnerstag, 23. Mai 2024

25. MAI Galerie & Atelier MARGA geöffnet 10 - 14 Uhr

Ausstellung "junge Kunst in MARGA" 2024

Den Künstlern Wolfgang Wache und Yana Arlt über die Schulter schauen

Fotoausstellung Heinz Herzog

Ausstellung "Brikettfabriken Brieske"

Kunstpostkarten Marga (Linolschnitte / Kohlezeichnungen / Gedichtzyklus & Fotos) erstmals im Verkauf

Mitmachen: Postkarte selbst gestalten
und in die MARGA-Schaufenstergalerie "Kunstpostkarten" hängen

 


zur KARTE mit allen Stationen und Aktionen

mehr erfahren OFFENES SENFTENBERG


 

Mittwoch, 22. Mai 2024

6. JULI: Einsendeschluss "DichterInnen schreiben fiktive Liebesbriefe"

                                                                   

~ Dichter schreiben fiktive Liebesbriefe ~


Werte Schreibende,


ich möchte euch zu dem Vorhaben „fiktive Liebesbriefe“ einladen.


Liebesbriefe mit Tinte auf Papier gehören anno 2024 nun wirklich in die Mottenkiste. Ausrufezeichen. Fragezeichen. Na, manchmal schreibt man etwas auch nieder, um sich seiner eigenen Gedanken, Empfindungen und Gefühle klar zu werden und sich ihrer Existenz zu versichern. So landet diese und jene Zeile gar nicht im Kuvert und in der / des Geliebten Briefkasten sondern im Tagebuch, in einer Pappschachtel ganz hinten im Schrank, in einer Mappe zwischen Gedichtbänden im Regal … an sicheren Orten, vor neugierigen und unbefugten Blicken geschützt.

Poetische Liebesbriefe, veröffentlichungswürdige, literarische, entstehen überhaupt nur im Zustand der Nichtverliebtheit, denn wenn die Hormone den Intellekt durchweichen, entsteht nur Geschwülst. Ausrufezeichen. Fragezeichen.


fiktive Liebesbriefe

können mit der Hand oder der Schreibmaschine geschrieben werden, auch der PC kann zum Einsatz kommen oder das Smartphone. Eine Liebes-SMS mit einer Handvoll Emojis? Ja, geht auch. So'n bisschen. Geht aber besser.


Los jetzt!

Schreibe romantisch überdreht, analytisch, erotisch, mit / ohne Deko,

mit / ohne Kästchen zum Ankreuzen, mit Zitaten, ohne Zitate, in Reimen, in Bildern schwelgend, kurz & knapp, lustig, sinnlich …


Briefe, Bilder, Fotos per Post oder E-Mail bis 06.07.2024 senden an:

Yana Arlt c/o NLZ „Ich schreibe!“,

Im Margahof 3, 01968 Senftenberg OT Brieske

nlz-ich-schreibe@gmx.de

Buchpremiere: 11.08.2024 ab 14 Uhr beim Lesespaziergang

durch die Gartenstadt Marga

 

                                                                   

Coverentwurf:

 

aus unserem POSTEINGANG: Chorgottesdienst / 11 Uhr/ 26.Mai / Brieske

Bitte beachten Sie, dass für die Veranstaltungen, für die der Verein Informationen und Einladungen erhält, der "Ich schreibe!" e.V. kein Mitveranstalter ist. Wir möchten in der Rubrik "aus unserem POSTEINGANG" auf interessante interdisziplinäre, internationale, interreligiöse Formate aufmerksam machen. Die Verantwortung für Organisation und Inhalt obliegt dem jeweiligen Veranstalter! 

 


 

 

 

 

Dienstag, 21. Mai 2024

16. JUNI Lesespaziergang zwischen Gärten und Zechenhaus / 14 Uhr / Marktplatz Brieske-Marga

 

P R E S S E M E L D U N G

Am Sonntag, 16. Juni 2024 gibt es ab 14 Uhr den nächsten Lesespaziergang der beliebten literarischen Veranstaltungsreihe. Die zweistündigen Spaziergänge über die idyllischen Höfe der über 100-jährigen Bergarbeiterkolonie eröffnen ungewohnte Blicke auf das von Georg Heinsius von Mayenburg entworfene Ensemble. Wolfgang Wache stellt an diesem Nachmittag seinen nunmehr 9-teiligen Marga-Gedichtzyklus vor, der mit Fotomotiven der Gartenstadt als Postkartenset veröffentlicht ist.

 


 


 


Donnerstag, 16. Mai 2024

15.+16. Juni KUNST-Pleinair in der Gartenstadt Marga


 

P R E S S E M E L D U N G

 

Kunstpleinair in der Gartenstadt Marga


Am 15. und 16. Juni findet auf dem Marktplatz in Brieske das diesjährige Kunstpleinair statt. Bis zum 13. Juni können sich noch Kinder und Jugendliche für die kreativen Vormittage anmelden. Der „Ich schreibe!“ Verein hat verschiedenste künstlerische Techniken zum Ausprobieren unter dem Sternzelt bereit gestellt. Von Aquarellmalerei, Linolschnitt, Zeichnen mit Kohle, Monotypien, Stempelkunst aber auch das Kreative Schreiben und Papiertheater gibt es vielfältige Kunstformen, die die Teilnehmenden von 10 bis 12:30 Uhr erkunden können. Gern können auch Erwachsene und Senioren teilnehmen. Der Zugang ist barrierefrei. Um Anmeldung unter 03573-147663 oder nlz-ich-schreibe@gmx.de wird gebeten, damit das Material entsprechend vorbereitet werden kann.

 

 

Mittwoch, 15. Mai 2024

7. - 9. JUNI: Schreibwerkstatt mit dem Freien Deutschen Autorenverband, Brandenburg


 

 Anmeldungen bis 20. Mai 2024 möglich

 

Freitag

11:00 Uhr Anreise / Galerie & Atelier MARGA

Mittag, Check-In Hotel, Kaffee

16:30 - 18:00 Uhr Werkstatteinheit: Literarisches Stenogramm

Abendessen, Tagesausklang

Samstag

10:00 - 14:00 Uhr Werkstatteinheit: Aufgabe 1 & Aufgabe 2

Mittag, Kaffee

15:00 - 17:30 Uhr Exkursion "Schloss & Festung Senftenberg"

Abendessen, Tagesausklang

Sonntag

10:00 - 12:00 Uhr Werkstatteinheit: Aufgabe 3

13:00 - 14:20 Uhr Schiffffahrt auf dem Senftenberger See

Mittag, Kaffee, Verabschiedung


Dienstag, 14. Mai 2024

NLZettel N°1-2024 ist da!

Mai 2024

April 2024

März 2024

Februar 2024

Januar 2024

Dezember 2023

November 2023


 

 

 

 

 

 

INHALT

Galerie MARGA im Frühling ~ Foto: JanA
kommende Höhepunkte

kommende Treffs und Werkstätten
Vereinsarbeit unterstützen
Broschüre / Alles über den „Ich schreibe!“ e.V. auf 8 Seiten
Ausschreibung „Liebe ~ Briefe & Gedichte“
„junge Kunst in MARGA“ mit Aktionstagen im Mai und Juni
Tage des offenen Ateliers
Märchenstunde in MARGA
Frühjahrslesung des „Pegasus“AutorInnen Hoyerswerda
Tag der Druckkunst
Lyrikzin 7 ~ SEE
Welttag der Poesie
neue Reihe auf Instagram
Wolfgang Wache „Atelierfundstücke“
„Der Zauber der Liebe“ ~ Lesung in Cottbus
Marga-Kunstpostkarten / Kohlezeichnung, Linolschnitt, Gedichtzyklus
Jahresabschluss der Margahof-Lesereihe
Leseperformance „Du musst versteh’n aus 1 mach 10“
Neuerwerbung für die „Lausitzer Literatursammlung“
Lesungen des Autorenkollektivs FREI!GEIST
Autorenkollektiv FREI!GEIST / „Mehr als Traurigsein“ als Hörbuch
Silvio Colditz „Die Geste“ Nr. 3
Yana Arlt Winterworkshop an der Musikakdemie Rheinsberg
Jahresauftakt des Vereins „Ich schreibe!“
Abschied von Tante Gretel
~ und jetzt

 

aus unserem POSTEINGANG: Literatursalon mit Róža Domašcyna / 21. Mai / 18 Uhr / "Wendisches Haus" Cottbus

 

Bitte beachten Sie, dass für die Veranstaltungen, für die der Verein Informationen und Einladungen erhält, der "Ich schreibe!" e.V. kein Mitveranstalter ist. Wir möchten in der Rubrik "aus unserem POSTEINGANG" auf interessante interdisziplinäre, internationale, interreligiöse Formate aufmerksam machen. Die Verantwortung für Organisation und Inhalt obliegt dem jeweiligen Veranstalter!

 


 

Gesendet: Mittwoch, 08. Mai 2024 um 15:39 Uhr
Von: stefanie.krautz

Betreff: Literatursalon in Cottbus mit Róža Domašcyna

Liebe Literaturfreunde,
 
ich freue mich sehr, Euch und Sie zum nächsten Termin des Literatursalons einzuladen!
 

Am Dienstag, 21. Mai, ist die derzeit bedeutendste sorbische Lyrikerin Róža Domašcyna zu Gast beim monatlichen Literatursalon „Sowohl als auch“ in Cottbus, Thema des Abends ist „Ein Echo rief mit der Stimme der Totenfrau – die Sprache der Dichterin Róža Domašcyna“. Der Abend wird in deutscher Sprache mit sorbischen Anteilen gestaltet sein. Die Bücher der Dichterin sind u.a. im Domowina-Verlag, bei Janus press oder im Verlag wunderhorn erschienen – mit Texten in deutscher und in sorbischer Sprache.

Der monatliche Literatursalon „Sowohl als auch“ rund um mehrsprachige Literatur trifft sich stets 18 Uhr im Café Zelig (Friedrich-Ebert-Str. 21) in Cottbus. Eine Anmeldung ist nicht nötig, Rückfragen beantwortet stefanie.krautz@web.de.

 
 
Wir sehen uns in zwei Wochen!
 
Herzliche Grüße, wutšobnje strowi
 
Stefanie Krautz

 

Montag, 13. Mai 2024

Inspirieren lassen ~ die entmutigende Erkenntnis, dass ich die Gedichte nicht richtig verstand

 

Da liegen sie vor mir, die Juni-, Juli- und Augusttexte, die den Sommerband der „Gesammelten Jahreszeitentexte“ ergeben sollen. Also: anfangen. Lesen. Prüfen. Vergleichen. Korrigieren. Es ist merkwürdig, wenn jemand schreibt: „Es war mal wieder ein Genuss, deine Texte zu lesen und einzurichten.“ Worte des Verlegers! Und ich kann sie gar nicht annehmen, kann sie gar nicht glauben. In einer Zeit, in der Menschen hauptsächlich Unterhaltung und Amusement suchen, Ablenkung von den alltäglichen Anforderungen und Krisenmeldungen, da macht sich Alexander Kiensch daran, meine Texte zu lesen und daraus ein Buch zu machen. Ein Buch! Überlege, wann hast du dir zuletzt ein Buch gekauft? Überlege, wann hast du dir zuletzt einen Lyrikband gekauft? Was sind die Genre, in denen sich überhaupt noch Bücher verkaufen? Reiseführer? Wohl nicht, denn alle notwendigen Infos für eine Reise samt Unterkunft und Verpflegung holt man sich im Internet, bucht die Fahrten, Flüge, Restaurantplätze online. Kochbücher? Unwahrscheinlich, wenn man auch verschiedenste Variationen eines Rezepts im Internet findet oder eventuell Anleitungen für ein Gericht als Video ansehen kann. Auch „Lebensratgeber“ finden sich im world-wide-web hundertfach – als Film, als Podcast, als Kurs oder Vortrag. Um das Leben meistern zu lernen, muss man nicht das Haus verlassen. Auch gibt es diverse Telefonberatungen. Ein Buch ist hierfür nicht notwendig. Auch Nachschlagewerke sind dank umfangreicher digitaler Rechtschreibprüfanbieter und Lexika nur noch Staubfänger in Regalen. Man braucht nicht einmal mehr das SparBUCH. Alle gewünschten Transaktionen und Auskünfte laufen online. Vielleicht funktionieren noch Bilderbücher oder Märchenbücher. Möglicherweise auch noch der ein oder andere Roman. Gedichtbände waren wohl zu keiner Zeit seit 1450 ein Verkaufsschlager. Eine wundervolle Szene gibt es hierzu im Jane-Campion-Film „Bright Star“, in der die junge Fanny Brawne ihre kleine Schwester und ihren Bruder in eine Buchhandlung schickt, um dort nach dem Versepos „Endymion“ des Dichters John Keats zu fragen. Fanny hatte Keats kurz vorher kennengelernt und wollte nun etwas von seinem dichterischen Werk erfahren. Nun ja, Begeisterung sieht anders aus. Der schwere Zugang zu Lyrik zeigt sich auch im Verhalten der Leser, mithin der Käufer. Die geringe Auflage liegt noch fast unangetastet als Stapel in der Buchhandlung, der Buchhändler ist „not amused“. Jane Campion schreibt: „Fasziniert kaufte ich mir Keats’ Gedichte und Gesammelte Briefe und begann zu lesen. Beinahe unmerklich ergriff ein Gedanke von mir Besitz: Sollte ich seine Geschichte in einem Film erzählen? Doch sofort verwarf ich ihn wieder. Wer las heutzutage überhaupt noch Gedichte? Zusätzlich entmutigte mich die Erkenntnis, daß ich die Verse nicht richtig verstand oder mir – wie bei Endymion oder Hyperion – die klassischen Bezüge fehlten. Wie sollte ich einen Film über Keats machen, wenn ich sein Werk nicht begriff? […] Eines Tages blieb eine schwangere Stute bei mir stehen, als die anderen Pferde schon davongetrabt waren. Mit der ganzen Behutsamkeit, die ein Huf gestattet, spreizte sie die Öffnung meiner Tasche und spähte hinein. Ich setzte ich neben die Stute und begann, mir Gedichte von Keats vorzulesen. Ich las die Ode an Psyche, die so lebhaft die Sinnlichkeit der Poesie beschreibt, und die Ode an den Müßiggang, in der Keats den verträumten Zustand des Sich-Treiben-Lassens besingt, dem ich mich selbst gerade hingab.
Reif war die Stunde! Um die Augen floß
Die Wolke seliger Muße schlummertrunken,
Mein Puls schlug sacht . . .

Mitunter hatte ich das Gefühl, den Sinn eines Gedichts erfaßt zu haben, nur um binnen kurzem zu erkennen, daß ich es doch mißverstanden hatte. Dann kam ich mir töricht vor. Aber ich war bereits in den verführerischen Sog der Worte, des Rhythmus, der Atmosphäre und Intimität geraten. Es gefiel mir, wie die Worte, ihr Klang und ihr Sinn sich gleich einem Kranz aus Gänseblümchen aneinanderreihten, verbanden, dahinströmten, zusammenfanden, wie Bäche sich mit Flüssen vereinigen. Sie wurden zu einem leisen Raunen, mit dem Keats mich mir selbst beschrieb und das dabei stets eine köstliche sinnliche Präsenz bewahrte, die mich im Innersten berührte.“
Textquelle: „Keats, John / Bright Star / Die Geschichte von John Keats und Fanny Brawne“ / Mit einem Vorwort von Jane Campion und zahlreichen farbigen Fotos aus dem Film, Insel Verlag
Dieses Verfangen in die Denk-, Empfindungs- und Lebenswelt eines Dichters, dieses „im Innersten berührt“ werden – dazu muss man bereit sein als Leser. Wie konnte der Dichter John Keats, der erst 25-jährig starb so sehr missverstanden und ignoriert oder bestenfalls durch Literaturkritiker und Kollegen angefeindet und verschmäht werden? Bis zum Ende des 20. Jahrhundert schlummerte die Lyrik John Keats' vor sich hin. Es ist auch Menschen wie Mirko Bonné, der Keats übersetzte, zu verdanken, dass die Gedichte bekannt werden. Eben Menschen, die sich begeistern lassen von Versen und sich für sie einsetzen, die die Zeilen aus den Schubladen heraus holen, die nicht müde werden, sich mit Dichtung und DichterInnen zu beschäftigen. Ein Hoch auf all diese Unermüdlichen – damals, heute und zukünftig! Doch nun muss ich zurück zu den Sommertexten, die gelesen, geprüft und korrigiert werden müssen, damit sie am 7. Juli 2024 auf dem Buchmarkt erscheinen können.

Yana Arlt





25. MAI "Offenes Senftenberg" / Galerie & Atelier MARGA 10 - 14 Uhr geöffnet


 

Ort: Platz des Friedens 2, 01968 Senftenberg OT Brieske

Uhrzeit: 10-14 Uhr

Aktion: Die Galerie MARGA hat von 10 – 14 Uhr geöffnet. Besuchen Sie unsere Ausstellung „junge Kunst in MARGA“ und die Ausstellung zu Leben & Arbeiten in der Bergarbeiterkolonie und Gartenstadt Marga. Im MARGA-Atelier können Sie kreativ werden. Kohlezeichnung, Linolschnitt, Stempelkunst, LandArt und vieles mehr laden zum Mitmachen ein.

 

 

* * * Links zur Website * * *

HIER geht es zu den Angeboten der "Kul-Tour"

MEHR erfahren zur Aktion am Samstag, 25. Mai 2024

 

Sonntag, 12. Mai 2024

12. Mai


 

Das Leben ist ein beständiges
Gehen im Labyrinth.
Ankommen und Aufbrechen.
Zur Mitte finden

und sie wieder verlassen.
Sich wenden müssen
und doch immer weiterkommen.


Gernot Candolini
„Labyrinth / Inspiraton zur Lebensreise“
Verlag Herder 2015

 

Samstag, 11. Mai 2024

11. Mai


 

I
G
rundsätzliches zum Labyrinth

[…]
2. Formprinzipien
[…]
   4. Nach dem Eingang beginnt, was ich das >Prinzip Umweg< nennen möchte: Der Besucher wird auf einem mühevollen, aber kreuzungsfreien Weg zwangsläufig ins Zentrum geleitet. Für diese Gangführung liegen zahlreiche Formulierungen vor, die alle dann noch ein Labyrinth ergeben, wenn der Weg
- kreuzungsfrei, d.h.
- keine Wahlmöglichkeiten bietet,
- immer wieder pendelnd die Richtung wechselt,
- in einem Maximum an Umwegen den ganzen Innenraum ausfüllt,
- den Besucher wiederholt am erstrebten Zentrum vorbeiführt,
- zwangsläufig ins Zentrum mündet,
- aus dem Zentrum wieder als einziger Ausweg herausführt.


Hermann Kern
„Labyrinthe / Erscheinungsformen und Deutungen 5000 Jahre Gegenwart eines Urbild“
Prestel-Verlag, 3. Auflage 1995

 

Donnerstag, 9. Mai 2024

9. Mai

 

Sie blühte nur für ihn
aber er bemerkte es nicht
Da stellte sie sich ins Wasser
mit nackten Füßen ins eiskalte Wasser
und hielt sich noch einige Zeit frisch
Bevor sie verwelken konnte
war sie erfroren
erstarrt über Schenkel, Hüfte, Brust, Hals und Kopf
Das Hoffen – was Denken ist – zuletzt
doch da vermochte sie schon längst
nicht mehr wegzugehen



Yana Arlt
„Gesammelte Jahreszeitentexte, März bis Mai“
Autorenverlag Frei!Geist 2023

 

Montag, 6. Mai 2024

Inspirieren lassen ~ Jo, Mai!

Liebe ~ Der Mai, der Lenz, der Wonnemonat ~ Liebe liegt in der Luft, die Herzen schlagen schneller, die Blumen duften, die Amseln vö_ _ _ _ ~ was für ein Schwachsinn! Welch ein Geschwülst! Viele Ehen werden übrigens im September geschlossen – statistisch gesehen. Nicht zu unrecht, wenn man dem Volksglauben folgt, der einer im Mai geschlossenen Ehe ein „frühes Grab“ voraussagt. Eine gute gemeinsame Zukunft begünstigt die Eheschließung in einem Monat mit dem Buchstaben „r“ - ein Tabu für Mai bis August sozusagen. Frühlingsgefühle versus Frühjahrsmüdigkeit. Kommt dann noch ein launischer April vorweg, dann hängen viele Menschen ohnehin in den Seilen und freuen sich auf freie Tage wie den Feiertag „Christi Himmelfahrt“ und das lange Pfingstwochenende. Da ist ja auch das Rasenmähen und Hecke schneiden untersagt – also mit gesetzlicher Legitimation auf der Hollywoodschaukel oder auf dem Sofa abhängen. Wenn man nicht gerade Künstler ist! Denn Künstler ist kein 8 Stundentag Job. Wenn einem Lyriker, einer Verseschmiedin die Inspiration überkommt, da muss ihr gefolgt werden – frühmorgens um 3 Uhr oder mitten im Käsereiben für die Pizza oder wenn im Kreise der Freunde die Weingläser und Bierflaschen im Takt des Kuckucksrufs aneinanderklingen.
Beltain – die Nacht zum ersten Mai ist mit vielen Ritualen rund um die Fruchtbarkeit behaftet und schauen sich da im Schein des Feuers nicht zwei über die Flammen hinweg scheu an? Also runter mit der Maibowle, die süffige Waldmeisterduftende und rauf auf die Tanzfläche. Der Mai ist mithin in mehrfacher Hinsicht berauschend. Und wir sollten uns berauschen lassen und sei es nur für ein paar Augenblicke. Sich ganz dem Gesang der Nachtigall hingeben. Ausschau halten nach den Mai-Aquariiden. Auf die Scheibe vom frisch gebackenen Brot eine dicke Schicht Bärlauchbutter streichen. Vielleicht. Möglicherweise. Ab und an auch mal einen Lyrikband zur Hand nehmen und in den Versen der DichterInnen spazieren gehen.

Yana Arlt



Das Leben ist so kurz, so zerbrechlich, so rätselhaft. Wie viele Menschen lieben wir eigentlich im Laufe eines Lebens? Nur ein paar, ein paar ganz wenige. Wenn die meisten von ihnen nicht mehr da sind, verändert sich die Landkarte unserer inneren Welt.

Paul Auster
gestorben am 30. April 2024

 


 

 

DAS WAR: Lesung "Der Zauber der Liebe" AutorInnen des Freien Deutschen Autorenverbandes, Brandenburg

Immer neue BesucherInnen strömen in den bereits vollbesetzten Veranstaltungsraum.


Letzte Absprachen mit der Vorsitzenden des Landesverbandes Brandenburg, Hannelore Schmidt-Hoffmann.


Jill Francis Käthlitz / Wolfgang Wache / Ingrid Groschke
lasen in der ersten Runde.



 

 

Samstag, 4. Mai 2024

Gruß zum Wochenende 18kw24

 


Ich trage Schwarz bei der Arbeit und mein Kollege fragt mich:
"Wer wird denn heute beerdigt?"
Ich schaue mich um und sage laut:
"Die Entscheidung ist noch nicht gefallen."
Totenstille

Textquelle: Life Radio Tirol

 

Freitag, 3. Mai 2024

SONNTAG: 14 Uhr / Gartenstadt Marga / Yana Arlt Lesespaziergang mit Frühlingstexten

FEMINISTISCHE BUCHWOCHE VOM 4. BIS 12. MAI 2024

Die Pilotstudie Frauen zählen, die von den BücherFrauen mitinitiiert wurde, kam zu dem Fazit: "Männliche Namen dominieren den literarischen Rezensionsbetrieb. Zwei Drittel aller Rezensionen würdigen die Werke von Autoren. Vor allem die als intellektuell oder als „maskulin“ empfundenen Genres wie Sachbuch und Kriminalliteratur werden von Autoren wie Kritikern vereinnahmt."

Um dem etwas entgegenzusetzen und Autorinnen sichtbarer zu machen, starteten die BücherFrauen vom 6. bis 14. Mai 2023 erstmals eine bundesweite Feministische Buchwoche. Mit 48 Veranstaltungen wurde diese Premiere ein großer Erfolg. Folgerichtig fiel die Entscheidung, mit dem Veranstaltungskonzept in Serie zu gehen. Die zweite Ausgabe findet vom 4. bis zum 12. Mai 2024 statt. Freut euch auf Buch- und Verlagsvorstellungen, auf Lesungen, Diskussionsrunden und vieles mehr!

HIER mehr erfahren 

 

Infos zu Yana Arlts Lesespaziergang durch die Gartenstadt Marga


 

 

 

 

LesungsTIPP für 8. Mai 2024

Stuttgart: Lesung aus "Der Mann und das Handmähgerät" der Autorin Marie Lenschow

Veranstalter*in: Frei!Geist Autorenverlag

Datum: 8. Mai 2024

Uhrzeit: 19:30 Uhr

Veranstaltungsort: L'Hommage Feinkostbar, Leonhardstraße 6, 70182 Stuttgart

 

zu den VeranstaltungsDETAILS

HEUTE: 18 Uhr / "Der Zauber der Liebe" Lyrik, Prosa & Musik / Wendisches Haus, Cottbus


 Literarische Wortmeldungen aus der Provinz

Veranstaltungsreihe des Freien Deutschen Autorenverbandes Brandenburg

mit

Wolfgang Wache

Jill-Francis Käthlitz

Gabriele Warchold

Gisela Kalina

Ingrid Groschke

Ralph Ronneberger

Tracy Neumann

Monika Schubert & Anke Voigt
lesen und musizieren

Hannelore Schmidt-Hoffmann
moderiert