Mittwoch, 15. Juli 2020

Abgeordnetenbesuch in MARGA


Was machen Abgeordnete der Linksfraktion im Sommer?
Unterwegs sein in der Region- zuhören, fragen, reden!

Das Nachwuchs-Literatur-Zentrum "Ich schreibe!" - ein Zentrum für Literatur, Kunst, Geschichte und Bildung, eine Begegnungsstätte und Galerie- im Ländlichen- in der Gartenstadt Marga in Senftenberg mit engagierten Künstler*innen
Dort wird unter anderem, mit vielfältigen Aktionen und ehrenamtlichem Engagement des Vereins, die Lust der Kinder auf das Schreiben geweckt und gefördert, Ausstellungen organisiert, mit Schulen zusammen gearbeitet- kulturelle Bildung ermöglicht.
Wolfgang Wache, Leiter des Vereins machte deutlich, dass dies nicht hauptsächlich über Projektförderung möglich ist. Wenn wir junge Künstler*innen im Ländlichen halten wollen, brauchen wir dringend eine ordentliche Grundfinanzierung. Fachkräfte im Kulturbereich müssen angemessen entlohnt werden. Nur so kann man die vielen Ideen, die konzeptionell sowieso schon vorliegen, auch verwirklichen. Die Defizite in der künstlerischen Bildung sind durch die Corona Pandemie nur deutlicher geworden.
Meine Spende von 500 Euro wurde gern angenommen, ist aber leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein!



Werte D. H.-W.,


die Förderrichtlinien und Antragsformulare für den Ideenwettbewerb kennen wir bereits - wir sprachen ja gestern in unserer kleinen Runde darüber. Wir sprachen aber auch darüber, dass das nicht der richtige Weg ist. Die Lausitz ist kulturell ausgeblutet. Es findet keine grundlegende und, so formulierte es ja auch Frau Dannenberg, verstetigte Förderung statt. Wie wir bereits erwähnten, kann eine Projektförderung ein Zubrot sein, eine Wettbewerbsteilnahme ein kollegiales Messen miteinander aber es kann nicht die Grundlage für eine fachkompetente kulturelle Bildungsarbeit darstellen. Die jungen Menschen, die wir für einen künstlerischen oder auch kulturpädagogischen Berufsweg begeistern können, gehen weg aus der Lausitz - nicht nur zum Studium sondern sie kommen auch nicht wieder zurück, weil es keine Perspektiven für Kulturpädagogen, Germanisten, Literaturwissenschaftler, Kreativpädagogen u.ä. Berufe gibt. Diese Bereiche aber vermitteln in Kindergärten und Schulen und an außerschulischen Lernorten die Fähigkeit zur eigenen kreativen Betätigung, die Lebenssinn schafft und Selbstwert, sie vermitteln den Respekt für das kreative Werk und das Verständnis dafür. Ich persönlich bin sehr stark von meiner Musiklehrerin beeinflusst worden und war die erste in meiner Familie, die "freiwillig" in ein klassisches Konzert und zu Galerieeröffnungen gegangen ist. Meine erste selbst gekaufte LP war die "Tafelmusik" von Georg Phillipp Telemann. Das vermag Kulturelle Bildung! Das vermögen motivierte, inspirierte Pädagogen! Pädagogen, die nicht stets neu ihre Daseinsberechtigung und Gehaltszahlung verhandeln müssen. Das kann an Orten vermittelt werden, die einem kreativen jungen Geist Zuflucht und anregende Impulse bieten.
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Vielen Dank für die schnelle Nachbereitung unseres Gespräches.


Ich grüße Sie vom Margahof

Jana Arlt