Am Montag hatten wir ein sehr angeregtes Gespräch mit der jungen Malerin Wenke Richter aus Senftenberg. Schnell stellten wir fest, was man bei solchen Gesprächen oft feststellt: Kunst und Kulturelle Bildung funktioniert in Großstädten - und oft bekommt man zu hören: Was willst du hier in Senftenberg, in der Provinz, geh lieber als Künstler nach Dresden oder Berlin. Also stellt sich die Frage: Bleiben? Gehen? Wer bleibt dann, um den kreativen Kindern und Jugendlichen Förderung und Unterstützung zu geben? Ja, es wird auch finanziell immer enger. Noch knapper als ohnehin schon. Nicht selten haben wir in Senftenberg dann das Gefühl, dass die Fördergelder in die etablierten, größeren Einrichtungen und zu den Antragstellern in und um Potsdam und Berlin fließen. Die Decke ist eben zu klein. Sind die Füße zugedeckt, werden Kopf und Schultern kalt. Ist der Bauch warm eingepackt, kühlt der Rücken aus. Dies sind genug Gründe um sich zu fragen, was tun wir hier eigentlich? Warum machen wir nicht "einfach" etwas anderes als Kunst und Kultur? Es gibt nicht viele Erlebnisse und Ereignisse, die uns motivieren. Dann beschwert euch! Geht auf die Barrikaden! Brüllt wie ein Löwe! Faucht! Prustet! ... Vor wessen Tür? Wenn selbst Kommunalpolitiker sagen: Es werden Millionen in unsere Region fließen und wir müssen jetzt groß denken. Was kann ich da entgegnen? Meint er damit auch: solche kleinen Vorhaben wie die Förderung eines Kunstvereins, der Kulturelle Bildung für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren anbietet, können wir uns nicht leisten? Da ist das Geld verkleckert und verrinnt im Sande? Natürlich, Menschen zur Freude im Umgang mit Sprache, Farben, Ton; Freude am eigenen Tun; Freude am Leben ... anzuregen, ist nicht so kolossal wie eine neue Bahnverbindung, neue Straßen; neue Produktionsstrecken und Forschungsfelder, die in Milliardenhöhe Investitionen erfordern, Umsätze und Gewinne einbringen. Was ist ein Acrylbild eines einzelnen Jungen, die Keramik einer einzelnen Frau, das Gedicht eines einzelnen Mädchens gegen einen Global Player der Chemieindustrie, der mit Arbeitsplatzstatistiken argumentiert?
Wir jedenfalls gehen die kleinen Schrittchen, freuen uns über die Beteiligung vieler Kinder und Jugendlicher bei der Ausschreibung für die Kinder- und Jugendgalerie, die am 27. April 2019 um 15 Uhr mit den jungen Künstlern, deren Familien und Freunden eröffnet wird. Mit dabei ist auch Wenke Richter, die mit uns gemeinsam auch die Galerie "junge Kunst in MARGA" aufbauen und das Jugendkunstpleinair am 15. und 16. Juni 2019 anleiten wird. Darauf freuen wir uns!
Verein unterstützen
Der gemeinnützige NLZ "Ich schreibe!" e.V. stellt gern eine Spendenbescheinigung aus.
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Foto von:
www.wr-kreativmalerei.de |
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