„Himmelsleiter“ - was für ein
schönes Wort, was für eine wundervolle Vorstellung … dass
Menschen hinaufsteigen ins zarte Blau, mit jeder Sprosse mehr von
ihren Lasten abwerfen und sich leichter und leichter fühlen, bis sie
sogar aufsteigen auch wenn die Hände längst nicht mehr die Holme
fassen.
Die blau blühende Himmelsleiter aus der Gattung der
Jacobsleiter (Polemonium) ist gekennzeichnet durch wechselständig am
Stängel angeordnete Laubblätter – ähnlich einer Leiter. Kannst
du dir vorstellen, über eine frei schwebende Seilbrücke zwischen
zwei Felsvorsprüngen zu klettern? Zwischen den Felsen geht die 40
Meter lange Strecke über eine ca. 500 Meter tiefe Schlucht. 65
Sprossen sind eine ganz eigene Herausforderung für die körperliche
und mentale Kraft. Bleiben wir bei dem Wort „Himmelsleiter“ in
Verbindung mit Bewegung, stoßen wir bei Recherchen auf Wanderwege in
verschiedensten Regionen, wie z.B. im Nationalpark Sächsische
Schweiz. Auch Jacob bestieg die Himmelsleiter, die von der Erde bis
in den Himmel reicht und von dort ist Gottes Stimme zu vernehmen...
aber es war ja nur ein Traum, oder? Nachzulesen ist die Geschichte in
der Bibel. Eine ganz andere Geschichte wird im deutschen Spielfilm
von 2015 erzählt, hier lernen wir Anna kennen, die mit ihren 3
Kindern im Köln der Nachkriegszeit (1947) über die Runden kommen
muss – der Titel „Himmelsleiter“ bezieht sich auf einen
Schmugglerpfad, der durch die Eifel nach Belgien führte und nicht
ganz ungefährlich war. Aber was ist schon ungefährlich, wenn man
von Himmelsleitern spricht. Jede Sprosse kostet Energie und
fordert Entschlossenheit und Ausdauer... ja, auch das Einsetzen einer
ausdauernden, krautigen Staude fordert Hege und Pflege über Jahre.
Der erste Spatenstich, der erste Schritt, der erste Tritt... wer hoch
hinaus will...
Yana Arlt
K l a b u n d
Alfred
Georg Hermann Henschke
Aus deinen
Rippen brichst du doch die Sprossen
Der Himmelsleiter, die dich
aufwärts führt.
Widmung
Das
Es der Dinge, dem ich mich verschrieben,
Es mildert sich zum Du
der Träumerei.
Ich werde ewig meine Seele lieben
In ihrer Ruh,
in ihrer Raserei.
Geliebte, Ewige an meinen Mund:
Ich bin und
war und werde sein Klabund.
Textquelle:
https://klabund.eu/die-himmelsleiter/