Zur Einstimmung las Yana Arlt die Zeilen "Zu diesem Buch" vom Herausgeber Thomas Bachmann. Viele wichtige Punkte spricht der Leipziger Autor und Musiker an, die auch einen Anreiz für den folgenden Gedankenaustausch gaben. Schnell kam man auf Schieflagen in der Bildung, der Kulturellen Bildung und dem Bereich der Kultur zu sprechen. Ulrike Eberhardt-Lauterbach, die Vorsitzende vom Kranich e.V., der den Eine-Welt-Laden betreibt, kann durch die Erfahrungen aus der Projektarbeit über ähnliche Defizite berichten. Immer geht es um verschiedene Lebenswelten, die sich mehr und mehr voneinander entfernen. Es findet kaum noch ein Austausch "über den Tellerrand" hinaus statt. Der Einzelne ist zunehmend überfordert mit der Informationsflut aus TV, Radio und vor allem Internet. Was ist der neuste Trend? Wie oft wird mein Beitrag im world-wide-web aufgerufen und positiv bewertet. Welche Schnäppchen kann ich wo ergattern? Dies alles sind Fragen, die zunehmend unseren Alltag bestimmen und uns "beschäftigen". Dies im wahrsten Sinn des Wortes, denn kaum bleibt die Zeit, sich mit einem Thema grundlegend zu befassen, selbst Ideen zu entwickeln und eigene Talente zu verwirklichen.
Yana Arlt kommt im Verlauf des Abends immer wieder zurück zur Lyrik, stellt zum Welttag der Poesie auch ihren Text "Poesie ist immer schön" vor. Wie einige andere ihrer Texte setzt er sich mit eingefahrenen, eingeübten Verhaltensweisen auseinander, die selten einen individuellen Impuls aussenden, sondern auf das Konsumieren ausgerichtet sind. Genau dies ist diese Veranstaltung nicht, ein Konsumprodukt. Texte aus "Schlafende Hunde VI", "Das schwarze Gold ist verbrannt" und "Almanach 2017 des Autorenkreis Kornblume" geben immer wieder Gelegenheit, sich mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen zu befassen. Doch was ist der Unterschied zwischen Gesellschaft und Politik? Kann ein Mensch überhaupt unpolitisch sein?
... nach der Lesung |