Ich habe damit nichts zu tun!
Ich
will nicht mit denen in einen Topf geworfen werden!
Kennt ihr
solche Ausrufe von euch? In welchen Momenten wollt ihr euch
distanzieren von einer Idee, einem Menschen, einer Gruppierung, einem
Ereignis, einem Projekt? Was löst dieses Entsetzen aus, dass man von
Außenstehenden zu diesem und jenem zugehörig verstanden wird,
obwohl man es doch nicht (mehr) ist?
Oder gibt es in deinem Leben
auch das Gegenteil, dass du dich um Kontakt und Aufnahme mühst? Du
willst auch was vom Kuchen abhaben, willst mit am Tisch sitzen,
Für eine gute Suppe braucht es verschiedenste Zutaten, Zeit, Geduld,
Geschick und ein Gespür für geschmackliche Harmonien, auch die
Erfahrung für den richtigen Zeitpunkt.
Bekannte Suppenrezepte
sind: die italienische Minestrone, der russische Borschtsch
(Rote-Bete-Suppe), die osteuropäische Soljanka, die französische
Bouillabaisse (Fischsuppe), japanische Miso-Ramen-Suppe, ungarische
Gulaschsuppe, thailändische Bihun-Suppe, Dal - indische Linsensuppe,
Gazpacho (kalte Tomatensuppe) … für jede gibt es sogar (geheime)
Familienrezepte und spezielle Anlässe und Rituale der Einnahme.
Mutige wagen sogar Abänderungen, Ergänzungen und nach dem Crossover
Prinzip kommen vielleicht auch mal Zimt und Kreuzkümmel in eine
„deutsche“ Kartoffelsuppe.
In die Suppe, die es alljährlich
zur Feier des längsten Tages des Jahres gibt, kommen Möhren,
Sellerie, Petersilienwurzel, Lauch, Knoblauch und eine ordentliche
Hand voll frischer Kräuter aus dem Garten – dazu selbst gebackenes
Brot mit Salbeibutter! Was diese Suppe besonders macht, ist die
Atmosphäre an diesem ersten Sommerabend und in der ersten
Sommernacht, die Menschen, die sich um den großen Kessel, der über
dem Feuer hängt, zusammenfinden, die Trommelrhythmen, die mit
Kuckucksruf und Froschgequake wetteifern.
Yana Arlt
Heinrich Hoffmann
Der
Suppenkaspar
Der Kaspar, der
war kerngesund
Ein dicker Bub und kugelrund
Er hatte Backen rot
und frisch
Die Suppe aß er hübsch bei Tisch.
Doch einmal fing
er an zu schrein:
»Ich esse keine Suppe! Nein!
Ich esse meine
Suppe nicht!
Nein, meine Suppe ess’ ich nicht!«
Am nächsten Tag
– ja sieh nur her!
Da war er schon viel magerer.
Da fing er
wieder an zu schrein:
»Ich esse keine Suppe! Nein!
Ich esse
meine Suppe nicht!
Nein, meine Suppe ess’ ich nicht!«
Am dritten Tag, o
weh und ach!
Wie ist der Kaspar dünn und schwach!
Doch als die
Suppe kam herein,
gleich fing er wieder an zu schrein:
»Ich
esse keine Suppe! Nein!
Ich esse meine Suppe nicht!
Nein, meine
Suppe ess’ ich nicht!«
Am vierten Tage
endlich gar
der Kaspar wie ein Fädchen war.
Er wog vielleicht
ein halbes Lot –
Und war am fünften Tage tot.