Morgens auf dem Bahnhof stehen, auf den Zug warten... der Beginn einer 12einhalb stündigen Reise. Aus dem Zug aussteigen den Ausdruck des Weges in der Hand, eine Frage am Informationsschalter. Hinaustreten auf die regennasse Straße, sich über Gehwege, Baustellenumleitungen, Gassen und Treppen tasten. Diese fremde Stadt, das fremde Hotel, das fremde Zimmer mit dem fremden Bett. Die fremden Gesichter und Stimmen und die gemeinsame Begeisterung. Was tue ich hier? WAS tue ich hier? Was tue ICH hier? Was tue ich HIER? Die 12einhalb Stunden sind in Feldern, Wiesen, Tälern, schneebedeckten Bergen, Städten, Dörfern, Flüssen, Seen am Fenster vorbeigeflogen. Kulissenbauer, die etwas von ihrem Handwerk verstehen. Und nun: diese fremde Stadt, die fremden Gesichter, die mir mit jedem Satz vertrauter werden. Die gemeinsame Begeisterung. Tag 1: Ich bin vollgestopft mit Bildern, Stimmen, Wörtern ... Johannes Brahms Intermezzo Opus 118 Nr. 2 … das Schreibbuch aufschlagen …
Yana Arlt
Die
Wirklichkeit ist immer nur der Köder, der uns zu irgendetwas
Unbekanntem lockt, dessen Weg wir nur wenig verfolgen können. Besser
ist, nicht zu wissen, so wenig wie möglich zu denken und der
Eifersucht auch nicht das allerkleinste Detail zur Verfügung zu
stellen.
Marcel Proust