Vor einer Stunde war ich noch jemand
anderes.
Habt ihr diesen Satz schon einmal gedacht oder gesagt?
Kennt ihr solche Erfahrung?
Vielleicht ist es eine besondere
Begegnung, die etwas in euch bewegt hat. Vielleicht ist es eine im
wahrsten Sinn des Wortes lebensverändernde Information – eine, auf
die ihr lange gewartet habt oder eine vor der ihr euch gefürchtet
habt. Vielleicht ist es eine Szene auf der Straße, auf dem
Marktplatz, im Supermarkt, auf dem Hof, im Café.
Vielleicht ist es ein Anruf, eine SMS, eine Sprachnachricht.
Vielleicht ist es eine Meldung in der Nachrichtensendung, in der
Wochenzeitung/ Tageszeitung, in der Illustrierten. Vielleicht ist es
ein Konzert, ein Film, ein Buch, ein Artikel.
Die meisten Dinge
in unserem Leben entwickeln sich über einen längeren Zeitraum. Dann
fällt der berühmte „Tropfen, der das Fass zum Überlaufen“
bringt. Wenn es erst einmal fließt, rollt, läuft, ist es kaum noch
aufzuhalten und doch stehen wir oft ungläubig da und fragen uns, was
gerade passiert ist. Die Emotionen, Gefühle, Gedanken sind
möglicherweise nicht die, die wir erwartet hatten. Alles fühlt sich
surreal an. Umschalten auf „normal“. Habt ihr euch schonmal
gefragt, was mit eurer Psyche und eurem Körper passieren würde,
wenn ihr unbedarf die Zahlen auf dem Lottoschein mit den gezogenen
Zahlen vergleicht und feststellt: 6 – ja, 8 – ja, 18 – hab ich,
26 – wow, vier Richtige, 33 – hab ich auch, 37 – [schluck],
Superzahl 2 - hu--hu--hu … Das sind MEINE Zahlen! MEINE Zahlen!
…... bei einem psychischen Schock reagiert unser Körper unter
anderem mit Herzrasen, Schwitzen, blasser Haut, Schwindel, Übelkeit,
Engegefühl in der Brust, Kurzatmigkeit, Erstarren, Weinen,
Verwirrung, Schluchzen. Auslöser können z.B. Arbeitsplatzverlust,
Trennungen oder Gewalterfahrungen sein. Aber vielleicht unterscheiden
unser Gehirn und unser Körper nicht zwischen einem negativen
Auslöser und einem positiven Auslöser? Also für den konkreten
Moment, für die sofortige physische Reaktion. Wenn ich die Zusage
für meinen Traumjob erhalte, stehen mir vielleicht genauso Tränen
in den Augen wie bei der Nachricht, dass ein mir Vertrauter tödlich
verunglückt ist. Beide Informationen sind eine Belastung meiner
Psyche, denn sie gehen weit über den alltäglichen Input hinaus. Bis
zu 2 Tage kann ein akuter Schockzustand anhalten, dann beginnt die
Aufarbeitung, eventuell die Beratung und Behandlung durch
ausgebildete, erfahrene Fachleute.
Vor einer Stunde war ich noch
ein anderer.
Mit der neuen Situation umzugehen, braucht Zeit …
und im besten Fall Menschen, denen man vertraut und die geduldig
zuhören können.
Übrigens die oben aufgeführten
Gewinnzahlen sind die aus der Samstagsziehung vom 2. März 2024. Die
6 und die 18 sind auf meinem Schein angekreuzt – die anderen nicht.
Puh! Nach den Recherchen zu diesem Text bin ich darüber sogar froh.
Yana
Arlt
Aufgabe
von einem Internetpost:
Stell dir vor, du reist zurück in die
Vergangenheit und stehst deinem 10-jährigen ICH gegenüber. Du hast
nur 4 Worte, die du dir sagen kannst. Was sagst du?
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