Hallo Alex,
[…] Du siehst, es ist alles im Laufen. Philipp Lumpp ist dabei. Lieber Alex, da ich in diesem Jahr jedem Teilnehmer an unserem Lyrikfest Honorar zahlen will, brauche ich von jedem FREI!GEIST-Teilnehmer, für die bürokratische Vertragsarbeit den Namen und die Wohnanschrift. In diesem Jahr habe ich auch eine finanzielle Honorarunterstützung von der Beauftragten der Bundesrepublik für Kultur und Medien - Kulturstaatsministerin Claudia Roth für unsere Aktionen erfolgreich beantragt. Nun muss unser Lyrikfest in die richtige Form gegossen werden. Bei der Vorbereitungsarbeit ist festzustellen, dass jetzt zwei Lager mit unterschiedlichen Auffassungen bestehen. Das eine Lager ist meiner Auffassung, die da sagt, dass das Lyrikfest seit der ersten Auflage 2013 ein Schutzraum für Dichtende ist, ein Ort, an dem man sich mit Gleichgesinnten austauschen kann, an dem man experimentieren kann, an dem wir uns mit Respekt und gegenseitiger Achtung begegnen. Also so eine Art Dichterfamilie. Natürlich gehört auch dazu, die Öffentlichkeit daran teilhaben zu lassen, die Angebote für Interessierte und Neugierige aber auch für noch Unentschlossene, Introvertierte attraktiv zu gestalten. Unser zweites Lager in der Vorbereitung sieht in erster Linie die erfolgreiche Wirksamkeit in der Öffentlichkeit mit Marketingstrategien. Deshalb erforschen sie, was wir alles bisher falsch anpackten und kommen auf die Idee, sich den Erwartungen der Öffentlichkeit anzupassen und das organisieren zu wollen, was uns viel Publikum einbringt. Nun höre ich von so einem alten Hasen wie Ingo Cesaro, der an sehr vielen Treffen der Literatur teilnahm, dass wir mit unserem Lyrikfest immer ein ganz außergewöhnliches Flair für die Mitwirkenden schaffen, was unser Alleinstellungsmerkmal ausmacht. Ingo wird wieder mit seiner im deutschsprachigen Raum einzigen funktionierenden Druckerpresse bei unserem Septemberwochenende dabeisein. Ich glaube, dass wir nichts erreichen, wenn wir versuchen, uns dem Niveau der Mehrheit mit aller Macht anzupassen. Da wir uns über Spenden und Fördergelder finanzieren, müssen wir nicht unbedingt um die Gunst des Publikums buhlen und können uns als Wortakrobaten treu bleiben. Nun werde ich mich erst einmal um den Ablauf der Wochenendveranstaltung kümmern.
Lausitzer Lyrikfestival Begegnung von DichterInnen/ KünstlerInnen Hier bei der gemeinsamen Tour durchs Lausitzer Seenland im September 2021. |
Lieber Alex, das Besondere habe ich fast vergessen. Im Anhang sind zwei Texte (ein sehr alter und ein neuer) von Wolfgang Wache zur Teilnahme an der FREI!GEIST-Ausschreibung „Depression" - letzter Abgabetermin ist ja heute. Mein Buchprojektmanuskript Elsterniederunng habe ich auch schon vor mir auf dem Tisch liegen. Es fehlen noch einige Zeichnungen dazu. Die sind beim Zeichner Wolfgang Wache in Auftrag gegeben, hoffentlich kommt er bald aus dem Arsch. Seine Ausrede ist immer, er hätte viel zu tun.
Gruß
Wolfgang
KünstlerInnenbegegnung am 2. Juli 2022 in der Gartenstadt Marga