Dienstag, 11. Juni 2024

Inspirieren lassen ~ Plov-Autorenwerkstatt

 

Es geht alles zu schnell. Es ist alles zu laut. Es sind alle zu viel. Ja, aber... Genau! Ich stimme dir zu! Dazu sind Schreibwerkstätten da! Um Menschen zu begegnen, von denen man nichts weiß außer, dass sie schreiben. Aber auch bei diesem Punkt ist soviel Variabilität möglich. Lyrik? Prosa? Reim & Metrum? Krimi? Essay? Sachbuch? Kindergeschichten? Jugendromane? Kurz- und Kürzestprosa? Haiku? Journalistik? Biographie? Erotik? Sonett? Ballade? …. Also setzt man sich erst einmal. Begrüßt. Klärt den Tagesablauf, das Programm/ die Vorhaben für die nächsten Stunden und Tage. Es sind ja nur 2 ½. Ein verlängertes Wochenende. Gemeinsames Essen. Gemeinsames Arbeiten. Und immer wieder Gespräche – den anderen besser kennenlernen – als Autor, als Mensch, als Berufstätiger, als Schreibender. Stühle rücken, Tische schleppen, Kaffe kochen und Tee, Kuchen aufschneiden, Weinflaschen öffnen, abwaschen, schreiben, lesen, reden, debattieren, diskutieren, tuscheln... immer wieder dieses Tuscheln des seltsamen Pärchens, das sich von der Gruppe distanziert. Nein, ein Privaturlaub soll das nicht sein und auch keine Weiterbildung und kein Autorencoaching. Was also? Vielleicht doch Erholung + Arbeit. Erinnerungen. Ja, auch Erinnerungen! Wer hat eigentlich die Leitung, wer hat heute, hier das Sagen? Will ja keiner das Sagen haben und doch muss Organisatorisches verkündet und abgesprochen werden. Die Handglocke läutet... ein bisschen wie in der Schule. Braucht eine Gruppe aus verschiedensten kreativen Menschen jemanden, der doch mal die Richtung angibt, der sich Ruhe verschafft, um den nächsten Tagesordnungspunkt anzukündigen? Was, wenn keiner die Unterkunft und das Essen organisiert hätte? Was, wenn die Freizeit (zwischen den Mahlzeiten) außschließlich freie Zeit gewesen wäre? Was, wenn die Moderatorin nichts Inhaltliches vorbereitet hätte, das dann doch auf den linierten Blättern Erstaunliches zu Tage treten lässt. Raum, sich auszuprobieren – auch mal außerhalb der gewohnten Gleise und Kugelschreiberspuren und Tastaturwege. Stimmengewirr. Es sind nur 13 Menschen und doch scheinen gleichzeitig ein Dutzend Gespräche geführt zu werden. Drei, vier Stimmen sind oft zu hören, manche fast gar nicht. Eine Ergänzung der Charaktere. Ein Autorenquilt in Junifarben mit dem Duft von Gartenkräutertee und Plov.

Plov ist ein Reistopf mit vielerlei Zutaten. Grundlage sind Reis, Fleisch, Öl, hinzu kommen Gewürze und Gemüse. Was meint ihr, kann man den Vergleich zu einem Werkstattwochenende mit AutorInnen gelten lassen?

 Yana Arlt

 

Mittagsmahl im Margahof
Dank an Irina, die an 2 Tagen für unser Wohl
mehrere Stunden in der heimischen Küche stand!