Dienstag, 26. September 2023

Das besondere Geburtstagsgeschenk vom Kulturministerium. Eine Geschichte aus der Wirklichkeit!

 
Beim vergangenen Treffen der Ortschronisten Brieske-Marga kam Wolfgang Wache ins Plaudern. Das Durchforschen des Archives weckt viele Erinnerungen – auch an die Initiative, die er mit Vereinsmitgliedern und Bürgern des Ortes vor fast 26 Jahren (im März 1997) ins Leben rief, um auf den Verfall der Gartenstadt aufmerksam zu machen. „Das Aufstellen des großen schwarzen Kreuzes auf dem Marktplatz war nur die Spitze des Eisbergs“, berichtet er. Es fallen Namen, die einem vertraut sind, welche Rolle der dazugehörige Mensch spielte, kann Wolfgang Wache erklären. Wo andere nur Untergang und Verfall sehen, entwickelt er Visionen. Wo andere ein gutes Geschäft für sich wittern, bringt er sich als Mensch, als Marganer und Künstler ein. „In der Gartenstadt Marga steckt Potential“, ist er überzeugt, „die Sanierung der Häuser kann nur ein Anfang sein, jetzt müssen wir mit Kunst und Kultur wieder Leben in den Ort bringen.“ Für diejenigen, die auf die leeren Kassen oder mit dem Finger an ihren Kopf tippen, hat er wenig Verständnis. „Wir müssen aktiv werden und können nicht jahrelang auf einen reichen Onkel aus Amerika mit dem großen Geldkoffer warten.“ Er möchte, dass in der Gartenstadt ein Zentrum für kulturelle Bildungsarbeit entsteht. 
 
Am 23.09.2023, einen Tag vor Wolfgang Waches Geburtstag teilte ihm das Kulturministerium mit: „Sehr geehrter Herr Wache, sehr geehrte Frau Arlt, haben Sie vielen Dank für Ihre Bewerbung und Ihren Förderantrag in unserer zweiten Runde zum Förderprogramm „Regionale kulturelle Ankerpunkte im ländlichen Raum. Die zahlreichen hier eingegangenen Anträge wurden durch eine externe Fachjury intensiv bewertet. Im Anschluss hat die Jury dem MWFK einen entsprechenden Vorschlag für die Auswahl unterbreitet, dem das Ministerium gefolgt ist. Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass Ihr Projekt „Ankerpunkt kulturelle und künstlerische Bildungsarbeit MARGA“ im Ergebnis dieses Auswahlprozesses nicht für eine Förderung ausgewählt wurde. Die Resonanz auf das Programm war wieder sehr beeindruckend. Eine große Zahl der über zwanzig eingereichten Anträge hatte nach Einschätzung der Fachjury ein ausgesprochen hohes Qualitätsniveau. Vor dem Hintergrund des begrenzten finanziellen Programmvolumens kann jedoch nur ein kleiner Teil der beantragten Projekte gefördert, viele sehr gute Projekte können nicht berücksichtigt werden.“ * Soweit der Auszug aus der Ablehnung. Wieder ist eine Hoffnung dahin. Das ist bestimmt kein schönes Geburtstagsgeschenk.
 
Wolfgang Wache und Jana Arlt laden ein. 
Wir müssen in Bewegung kommen. Es darf keinen Stillstand geben.
 
Am kommenden
Sonntagnachmittag, 1.Oktober 2023,
ab 14:00 Uhr

in die Begegnungsstätte & Galerie MARGA nach Brieske
zu kommen, um mit Wolfgang Wache ins Gespräch zu kommen, wäre schon mal ein Anfang.
Damals vor 26 Jahren, hat das schwarze, fünf Meter hohe Kreuz bewirkt, dass die Politik Wege fand, die Gartenstadt vor dem Verfall zu retten. Es ist schade, dass man leider zu solchen extremen Mitteln greifen muss.
 
 
Text: Wolfgang Wache, Jana Arlt, * Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg/ Ref. 31 – Grundsatzangelegenheiten der Kulturpolitik 
 
Grafik: Creazilla