Was
will ich wissen? Was kann ich wissen? Was muss ich wissen? Was soll
ich wissen?
Marie von Ebner Eschenbach meinte: „Genug weiß
niemand, zuviel so mancher.“ Marie Curie soll geäußert haben:
„Man braucht nichts im Leben zu fürchten, man muss nur alles
verstehen.“ Werte Charlotte von Stein, was sagen sie zum Thema
„W/wissen“? „Je mehr ein Mensch fassen kann, deucht mir, desto
dunkler, anstößiger wird ihm das Ganze, desto eher verfehlt man den
ruhigen Weg. Gewiß hatten die gefallenen Engel mehr Verstand als die
übrigen.“
„Es
ist keine Schande nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu
wollen.“
„Wikipedia als großes weltweites Gemeinschaftswerk wird
vermutlich nur von einem Werk einmal übertroffen werden können: Vom
ungeschriebenen Lexikon des Ungesagten und Unsagbaren.“
Vielen
Dank, Alison Croggon und Christa Schyboll, das sind zwei Aussagen,
die unsere Debatte sehr bereichern. „Kenntnisse
sind die einzige Macht, die man sich verschaffen kann, wenn man sie
nicht hat, Macht ist Kraft, und Kraft ist alles.“ Gewiss, Frau
Rahel Varnhagen von Ense, aber ich meine mit meinen Eingangsfragen
eher das Wissen über das Tun und Lassen, Glück und Leid, Erfolg und
Versagen der Mitmenschen. Ich beziehe mich weniger auf das Wissen an
sich, die Kenntnis von Formeln, Zusammenhängen, Ursache und Wirkung,
Daten, Fakten und dergleichen; ich beschäftige mich gerade mit der
Auswirkung von Informationen, die man in den interkontinentalen,
elektronischen Netzwerken erhält. Fotos, die mich aufwühlen,
Artikel, die mich wütend machen, Beiträge, die mich
selbstzerstörerisch klein machen. „Man vermutet immer mehr hinter
dem, was einem halb verborgen ist.“ Ja, Sie haben Recht Madeleine
de Souvré, Sie haben vollkommen Recht. Man sieht nur diese
Momentaufnahme aus dem Leben und Wirken dieses Menschen/ dieser
Menschen. Man weiß gar nichts von den Hintergründen, weiß nicht,
welchen Weg derjenige zurückgelegt hat, was ihn verletzt oder
beflügelt hat, dass er nun an diesem Punkt angelangt ist. „Wenn
wir wissen, was wir alles wissen sollten, wissen wir schon viel.“
Wer legt das denn fest, Brigitte Fuchs, was wir alles wissen sollten?
Ist das für Frauen ein anderer Kanon als für Männer? Für U 40
Jährige eine andere Liste als für Ü 40 Jährige? Für Nordeuropäer
ein anderer Standard als für Südamerikaner? Entschuldigen Sie, aber
diese Aussage ist... „Mit dem Wissen ist es wie mit der Liebe: Je
mehr man es teilt, desto größer wird es.“ Danke, Simone Schäfer,
diese Aussage ist nicht hilfreich, bitte verlassen Sie diese Runde.
„Wissen um unser Wissen ist Philosophie. Ergebenheit und
Voraussetzung, wo wir zu wissen aufhören, Religion.“ OMG! Rahel
Varnhagen von Ense! Ich betone noch einmal, es geht hier nicht um die
Kenntnisse auf einem bestimmten Gebiet, es geht um die Informationen,
die wir aus den Selbstdarstellungen von Menschen im Internet ziehen.
Sicher ist da auch eine gehörige Portion an Interpretation, an
Deutung, Auslegung, gefärbt und geformt von der Beziehung, die man
zu dem anderen hat, dabei. Man kann sich in die Texte und Bilder
eines Nutzers/ einer Nutzerin „verlieben“ ohne dass man auch nur
ein Wort gewechselt hat. Man meint ihn/ sie zu kennen, man meint,
dass es da eine Verbindung eine Seelenverwandtschaft gibt... bedenken
Sie, nur aufgrund der Posts, die ich lese und anschaue. Aber der
andere kennt mich nicht! Hat nie Notiz von mir genommen! Er verfasst
die Beiträge nicht für mich, sondern erbricht in das weltweit
zugängliche Netz seine Gedanken, Empfindungen, Erfahrungen,
Meinungen, die ihn umtreiben. Wie schwierig ist da der Zugang zu,
bzw. der Umgang mit den vielen Informationen? Wie sehr verändern Sie
mein Denken und Tun? „wenn wir alles wüßten / wären wir auch
nicht klüger“ Sehr pragmatisch, Anke Maggauer-Kirsche, aber da ist
ja was dran. Ein bisschen daneben aber nicht ganz verkehrt... „Nicht
das, was du weißt, bringt dich in Schwierigkeiten, sondern das, was
du sicher zu wissen glaubst, obwohl es gar nicht wahr ist.“ Was?
Moment, wer hat das gerade gesagt? Sie? Sie? Was, der Herr dort im
weißen Leinenanzug? Bitte warten Sie! Mister Twain, einen Moment
bitte...
Yana Arlt
Ich
bin unsicher wegen der Zukunft,
aber ich mache mir keine
Sorgen.
Roy
McBride im Film „Ad Astra“