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Wolfgang Wache begrüßt Autoren und Gäste vor der Martin-Luther-Kirche |
Die Schläge der Glocken begleiten über den Tag hinweg das
Lausitzer Lyrikfestival. Als die Turmuhr der Briesker Martin-Luther-Kirche zwei
Uhr angibt, erhebt Wolfgang Wache die Stimme, um die Lyriker und Gäste des
dritten Lyrikfestivals zu begrüßen. Sie waren aus Dresden, Leipzig, Kronach und
Halle gekommen. Auch Peter Drescher, der in Brieske seine ersten Geschichten
schrieb und jetzt in Thüringen lebt, kam mit seinen Büchern wieder einmal in
die alte Heimat. Er war es auch, der als Erster auf der Bühne im Zechensaal
seinen Text las. Die Performance „Das schwarze Gold ist verbrannt“ war das
Highlight des Lausitzer Lyrikfestivals 2015. Elf Autoren hatten sich mit den
Themen Heimat, Heimatverlusst, Kommen und Gehen, Zugehörigkeit und
Ausgeschlossensein beschäftigt. Die Texte gingen unter die Haut, mit Stoffen,
Lichteffekten, Bildern und Klängen ergab die Inszenierung eine einmalige
Stimmung zwischen Erinnern, Mahnen, Sinnieren und Reflektieren. „Das alles kann
Poesie, kann Literatur“, schwärmt Wolfgang Wache, „und ich werde mich weiterhin
für Lyriker und Poesie einsetzen, auch wenn ich so manches Mal belächelt werde
oder auf Unverständnis stoße.“ Kerstin Becker, Lyrikerin aus Dresden, ist es in
der gemeinsamen Leserunde zum Abschluss ein Bedürfnis, den Initiatoren, Organisatoren
und somit Gastgebern noch einmal persönlich herzlich zu danken und
anzuerkennen: „Das Besondere an diesem Lyrikfestival ist es, dass es eben nicht
in Hamburg, in Dresden oder Berlin stattfindet sondern hier in der Lausitz.“
Ingeborg Arlt stand das erste Mal auf der Lausitzer Bühne: „Ich möchte gern im
nächsten Jahr wieder eingeladen werden.“
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Kerstin Becker während ihrer Lesung unter dem Sternzelt |
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Udo Tiffert und Wolfgang Wache (v.l.n.r) |
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Abendliche Abschlusslesung aller Autoren |
Vielen Helfern wäre zu danken, den Autoren
allen namentlich für die Teilhabe an ihrer Poesie. Ob es auch 2016 das
Lausitzer Lyrikfestival geben wird, dazu möchte sich Wolfgang Wache noch nicht
äußern: „Wir werden beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des
Landes Brandenburg, bei Aktion Mensch und anderen Institutionen wieder Anträge
stellen, uns um Sponsoren bemühen, aber die Mittel werden im Kultur- und
Kunstbereich immer knapper und immer seltener gelingt es uns, dass sie auch in
Projekte im ländlichen Raum fließen. Der Vereinssitz des
Nachwuchs-Literatur-Zentrum „Ich schreibe!“ e.V. ist nun mal in Senftenberg,
das ist weit weg von Potsdam, wo die Brandenburger Landesverwaltung sitzt oder
Halle, wo die Kulturstiftung des Bundes angesiedelt ist.“
Susann Vogel steht, angelehnt an die Wand, im Raum mit der
Blauen Bühne. Sie führt als Moderatorin durch das Programm und freut sich nun,
den Literaturzirkel „buterbrod“ zu erleben. „Ich kenne die drei Lyriker aus
Hildesheim und nun sind sie bei uns in Brieske zu Gast, das ist etwas
Besonderes.“ Die Literaturwissenschaftlerin engagiert sich seit vielen Jahren
im Verein und ist mit dem großen Organisationsaufwand für solche Projekte wie
den Tagen der Literatur vertraut. „Die beiden aufwändigsten Aktionstage haben
wir erfolgreich geschafft, jetzt freue ich mich auf die Lesungen von Ursula
Kramm Konowalow am Dienstag, von Wolfgang Wache am Mittwoch und Udo Tiffert am
Donnerstag. Mit dem Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag enden die
Tage der Literatur und dann werde ich endlich wieder einmal ausschlafen
können.“
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"buterbrod": Viktor Kapischnikow, Lena Inozemtsewa, Sergej Tenjatnikow (v.l.n.r.) |
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