Ein subjektiver Rückblick auf das dritte Lausitzer
Lyrikfestival in Brieske-Marga
Alexander Kiensch sagt nicht: „I like!“ Alexander Kiensch
spricht in ganzen Sätzen.
Das mittlerweile dritte Lausitzer
Lyrikfestival ist am vergangenen Wochenende in der Gartenstadt Marga zu Ende
gegangen. Gut zwei Dutzend Autoren aus ganz Deutschland präsentierten am
Samstag, dem 5. September 2015, auf dem Gelände der Parkstraße 12 ihre
literarischen Werke.
Eingeleitet wurde dieser Festtag
der Lyrik um 14 Uhr von Autor und Veranstalter Wolfgang Wache vor der
Martin-Luther-Kirche in Marga. Nach einem kurzen Spaziergang durch die
Gartenstadt, bei dem die Gäste Erläuterungen zur Geschichte Margas erhielten,
begann um 14.30 Uhr im ehemaligen Zechenhaus Brieske die Performance „Das
schwarze Gold ist verbrannt“, bei der zahlreiche Wortkünstler sich dem
interessierten Publikum und ihren Autorenkollegen mit kurzen Texten
vorstellten.
Schon diese Performance zeigte
beeindruckend, wie viel Aufwand und Kraft von den Organisatoren Wolfgang Wache,
Yana Arlt und Susann Vogel in die monatelangen Vorbereitungen des
Lyrikfestivals gesteckt wurden. Der kahle Saal des Zechenhauses wurde mit
weißen Tüchern und blauer Beleuchtung in eine faszinierende Atmosphäre
getaucht. Die experimentelle Umsetzung der Performance, etwa durch die
musikalische Begleitung der Pausen zwischen den einzelnen Lesegruppen, bei der
die Musizierenden nicht zu sehen waren, verlieh dieser Einleitung ins
Lyrikfestival eine sehr intensive und nachhaltige Wirkung, die durch die
zahlreichen, sehr verschiedenen Texte untermauert wurde.
Anschließend ging es zurück in
die Parkstraße 12, wo ab 16 Uhr auf drei Bühnen ein breit gefächertes
literarisches Programm zu bestaunen war. Ob die pointierten Reime des Potsdamer
Autors Stefan Reschke oder die stillen Naturmomentaufnahmen in den Gedichten
des Kinderbuchautors Jens Carl; von den durch ihre russische Herkunft geprägten
Texten des Leipziger Literaturzirkels buterbrod bis zu den deutsch-sorbischen
Gedichten von Benedikt Dyrlich – das Publikum erwartete eine reichhaltige
Auswahl verschiedenster Gedichte, Geschichten und Romanauszüge. Vom zarten
Liebesgedicht bis zur politischen Lyrik konnte vieles entdeckt werden. Und wer
sich von der Lesung eines Autors begeistern ließ, hatte beim Verkaufsstand die
Möglichkeit, die Bücher seines Wunsches zu erwerben.
Bis um 19 Uhr zur gemeinsamen
Abschlusslesung sämtlicher teilnehmender Autoren bot sich den Zuhörern und
Gästen ein vielfältiges Programm, das einen großartigen Einblick in die bunte
Welt der Lausitzer Literatur gewährte. Ein mitreißendes Festival für Freunde
der Literatur, aber auch für jeden interessierten Gast, der nur mal „herein
schnuppern“ mochte, im Herzen der Gartenstadt Marga. Wenn das kein würdiger
Ausklang des Sommers in der Touristenstadt Brieske war!
Zu dumm nur, dass ich die
weiteren Highlights in dieser Woche leider verpasse – etwa die Lesungen von
Wolfgang Wache am 9. September oder von Udo Tiffert am 10. September: Die Tage
der LITERATUR in Senftenberg sind in vollem Gange.
Aber ich bin froh, zumindest beim
Lausitzer Lyrikfestival dabei gewesen sein zu können. Einen ganzen Tag lang in
die Welt der Poesie einzutauchen, ist eine Erfahrung, die ich auf keinen Fall
missen möchte.
In diesem Sinne freue ich mich
bereits auf den nächsten September, wenn es zum vierten Mal heißen wird:
Lyriker aller Welt, versammelt euch – in Brieske!
Alexander Kiensch, Wolfgang Wache, Nanette Kubusch (v.l.) gehören zu den Kornblumen der ersten Stunde. |
Auf der Roten Bühne las Alexander Texte, mit denen er an diesem Nachmittag und schon am Abend zuvor neue Fans für seine Geschichten gewann. |
Im verlag*wache wolfgang gibt es von Alexander Kiensch bereits den Band "Fragen ohne Antworten". Es wird Zeit für das neue Buch! |
Alexander Kiensch Fragen ohne Antworten ISBN 978-3-940294-23-4 verlag*wache wolfgang Hardcover 12,5 x 19,0 cm 128 Seiten |
Dieses Buch gab es nur am 4. September zur Lesung "Jahreszeiten" des "Autorenkreis Kornblume". |