Es sind
die versteckten Kleinode in der Heimatregion, die man doch so selten
kennt, für die man sich so wenig Zeit nimmt, die zu entdecken es
manchmal eines Besuches von weit weg bedarf oder einer organisierten
Tour. Die Entdeckungen versetzen in Erstaunen, fast ist es, als
befände man sich in einer unbekannten Region. Das Engagement
besonders der Ehrenamtlichen und auch der Privatunternehmer ist
einfach beeindruckend, da gibt es Menschen, die über so viel Wissen
und große Visionen verfügen, die einen begeistern.
Was
geschieht hier in kleinen und kleinsten Initiativen? Und das, wo doch
die Weltprozesse so entmutigen. Lug, Betrug, Diebstahl,
Unterdrückung, Gewalt... so lange es Menschen gibt, gibt es Neid,
Hochmut, Habgier, Zorn... aber eben auch die Freude am Schönen,
Erhabenen... „Edel sei der Mensch/ Hilfreich und gut / Denn das
allein / Unterscheidet ihn / Von allen Wesen / Die wir kennen. ///
Der edle Mensch / Sei hilfreich und gut! / Unermüdet schaff er / Das
Nützliche, Rechte, / Sei uns ein Vorbild / Jener geahneten Wesen!“,
so schrieb es Johann Wolfgang von Goethe, dessen Todestag sich am 22.
März, am Freitag vergangener Woche, zum 193. Male jährte, in seinem
Gedicht „Das Göttliche“. Ja gut, es ist nicht unbedingt eine
Sprache, die leicht zu verstehen ist. Im Großen und Ganzen geht es
darum, dass alle von Not und Leid betroffen sein können aber ebenso
kann einem jeden Glück widerfahren und es gibt etwas, das über uns
steht, etwas Umfassenderes, Weites, nicht greifbar und doch unsere
Existenz beeinflussend. Vor einigen Wochen war ich Zeuge eines
Gesprächs zwischen Eltern, sie schimpften über die, ihrer Meinung
nach, unfähigen Lehrer in der Schule ihrer Kinder, darüber, dass
ihre Kinder ungerecht behandelt werden, dass das Personal über
keinerlei pädagogisches Geschick verfüge etc. Die innerliche
Gereiztheit wurde sicher noch durch andere Ereignisse und
Befindlichkeiten genährt und es kam auch zur Sprache, dass man dem
Lehrer am liebsten „Eins in die Fr~e gegeben hätte.“ Die zweite
Mutter in der Gesprächrunde stellte resigniert fest:„Karma regelt
das.“ Auch die Formulierung: Das Karma schlägt zurück!, hat
vielleicht der ein oder andere schon gehört, gelesen und selbst
ausgesprochen aber so wie sich die meisten Menschen dieses Regeln
oder Zurückschlagen vorstellen, ist es nicht. In diesem Fall des
aufgebrachten Trios sind es die beiden Frauen und der Mann, die das
Karma ansammeln. Durch ihre Reden ändern sie nichts an der
Situation, sie schüren nur das eigene Unbehagen und nähren negative
Gedanken, sie sind diejenigen, die gerade Karma ansammeln. Geizige
Menschen leiden unter Verstopfung, wütenden Menschen „läuft eine
Laus über die Leber“, wer gestresst ist, hat ein geschwächtes
Imunsystem und ist erkältungsanfälliger, er „hat die Nase
voll“.... Wie lange fahren wir in solchen Gedanken- und
Gefühlskarussells noch mit? Immer neue, sich drehende und
hochschwingende Fahrgeschäfte werden angeboten und die Passagiere
reihen sich in die Warteschlangen ein und wundern sich dann, dass
ihnen schlecht wird und sie sich übergeben … mich kotzt das alles
an!
Ja, die Weltereignisse, die wir aufbereitet, über Bildschirme
konsumieren und bis in unsere Arbeits- und Privatwelt dringen,
entmutigen. Aber es gibt sie doch, die Visionäre, die Macher, die
Weitblicker und Mutmacher, die die sich um den Wiederaufbau eines
Schlossensembles samt Parkeisenbahn und Schlossmühle mühen, die
einen Dorfplatz als Zentrum für gemeinschaftliche Begegnungen
ertüchtigen, die Bäume pflanzen, Blumenzwiebeln setzen, Wanderwege
und Infotafeln anlegen und manchmal ist es von unschätzbarem Wert,
wenn sich jemand Zeit nimmt für eine Tasse Kaffee und ein Gespräch.
Hilfreich ist dann der Mensch und gut. Es gibt sie, auch in deinem
Wohn-, Lebens-, Heimatort. Und auch du bist einer – kannst einer
sein.
Yana Arlt
Irgendwo
da draußen...
..lächelt
jemand bei dem Gedanken an dich
..würde dich gern jemand um Rat
fragen
..zweifelt jemand weniger an sich selbst, weil du ihm/ihr
Mut gemacht hast
..vermisst jemand deine laaangen, warmen
Umarmungen
..bereut es jemand, sich nicht bei dir entschuldigt zu
haben
..denkt jemand bei deinem Namen an die „guten alten
Zeiten“
..checkt jemand gerade das Wetter in deiner
Stadt
..würde dir jemand gern sagen, was dein Ratschlag von
damals verändert hat
..wünscht sich jemand eine zweite
Chance
..liest jemand immer noch eure alten Nachrichten durch und
fragt sich, wie es so weit kommen konnte
..kann dich jemand nicht
vergessen
..fragt sich jemand, wie es dir heute geht und was du so
machst
..erzählt jemand noch heute von den Abenteuern, die ihr
zusammen erlebt habt
..ist jemand dankbar, dir begegnet zu
sein
Textquelle: tellyventure „Gedankenkonfetti
zum Mitnehmen“