Montag, 24. März 2025

Inspirieren lassen ~ Karussell im Kopf

 

Es sind die versteckten Kleinode in der Heimatregion, die man doch so selten kennt, für die man sich so wenig Zeit nimmt, die zu entdecken es manchmal eines Besuches von weit weg bedarf oder einer organisierten Tour. Die Entdeckungen versetzen in Erstaunen, fast ist es, als befände man sich in einer unbekannten Region. Das Engagement besonders der Ehrenamtlichen und auch der Privatunternehmer ist einfach beeindruckend, da gibt es Menschen, die über so viel Wissen und große Visionen verfügen, die einen begeistern.
Was geschieht hier in kleinen und kleinsten Initiativen? Und das, wo doch die Weltprozesse so entmutigen. Lug, Betrug, Diebstahl, Unterdrückung, Gewalt... so lange es Menschen gibt, gibt es Neid, Hochmut, Habgier, Zorn... aber eben auch die Freude am Schönen, Erhabenen... „Edel sei der Mensch/ Hilfreich und gut / Denn das allein / Unterscheidet ihn / Von allen Wesen / Die wir kennen. /// Der edle Mensch / Sei hilfreich und gut! / Unermüdet schaff er / Das Nützliche, Rechte, / Sei uns ein Vorbild / Jener geahneten Wesen!“, so schrieb es Johann Wolfgang von Goethe, dessen Todestag sich am 22. März, am Freitag vergangener Woche, zum 193. Male jährte, in seinem Gedicht „Das Göttliche“. Ja gut, es ist nicht unbedingt eine Sprache, die leicht zu verstehen ist. Im Großen und Ganzen geht es darum, dass alle von Not und Leid betroffen sein können aber ebenso kann einem jeden Glück widerfahren und es gibt etwas, das über uns steht, etwas Umfassenderes, Weites, nicht greifbar und doch unsere Existenz beeinflussend. Vor einigen Wochen war ich Zeuge eines Gesprächs zwischen Eltern, sie schimpften über die, ihrer Meinung nach, unfähigen Lehrer in der Schule ihrer Kinder, darüber, dass ihre Kinder ungerecht behandelt werden, dass das Personal über keinerlei pädagogisches Geschick verfüge etc. Die innerliche Gereiztheit wurde sicher noch durch andere Ereignisse und Befindlichkeiten genährt und es kam auch zur Sprache, dass man dem Lehrer am liebsten „Eins in die Fr~e gegeben hätte.“ Die zweite Mutter in der Gesprächrunde stellte resigniert fest:„Karma regelt das.“ Auch die Formulierung: Das Karma schlägt zurück!, hat vielleicht der ein oder andere schon gehört, gelesen und selbst ausgesprochen aber so wie sich die meisten Menschen dieses Regeln oder Zurückschlagen vorstellen, ist es nicht. In diesem Fall des aufgebrachten Trios sind es die beiden Frauen und der Mann, die das Karma ansammeln. Durch ihre Reden ändern sie nichts an der Situation, sie schüren nur das eigene Unbehagen und nähren negative Gedanken, sie sind diejenigen, die gerade Karma ansammeln. Geizige Menschen leiden unter Verstopfung, wütenden Menschen „läuft eine Laus über die Leber“, wer gestresst ist, hat ein geschwächtes Imunsystem und ist erkältungsanfälliger, er „hat die Nase voll“.... Wie lange fahren wir in solchen Gedanken- und Gefühlskarussells noch mit? Immer neue, sich drehende und hochschwingende Fahrgeschäfte werden angeboten und die Passagiere reihen sich in die Warteschlangen ein und wundern sich dann, dass ihnen schlecht wird und sie sich übergeben … mich kotzt das alles an!
Ja, die Weltereignisse, die wir aufbereitet, über Bildschirme konsumieren und bis in unsere Arbeits- und Privatwelt dringen, entmutigen. Aber es gibt sie doch, die Visionäre, die Macher, die Weitblicker und Mutmacher, die die sich um den Wiederaufbau eines Schlossensembles samt Parkeisenbahn und Schlossmühle mühen, die einen Dorfplatz als Zentrum für gemeinschaftliche Begegnungen ertüchtigen, die Bäume pflanzen, Blumenzwiebeln setzen, Wanderwege und Infotafeln anlegen und manchmal ist es von unschätzbarem Wert, wenn sich jemand Zeit nimmt für eine Tasse Kaffee und ein Gespräch. Hilfreich ist dann der Mensch und gut. Es gibt sie, auch in deinem Wohn-, Lebens-, Heimatort. Und auch du bist einer – kannst einer sein.

Yana Arlt


Irgendwo da draußen...
..lächelt jemand bei dem Gedanken an dich
..würde dich gern jemand um Rat fragen
..zweifelt jemand weniger an sich selbst, weil du ihm/ihr Mut gemacht hast
..vermisst jemand deine laaangen, warmen Umarmungen
..bereut es jemand, sich nicht bei dir entschuldigt zu haben
..denkt jemand bei deinem Namen an die „guten alten Zeiten“
..checkt jemand gerade das Wetter in deiner Stadt
..würde dir jemand gern sagen, was dein Ratschlag von damals verändert hat
..wünscht sich jemand eine zweite Chance
..liest jemand immer noch eure alten Nachrichten durch und fragt sich, wie es so weit kommen konnte
..kann dich jemand nicht vergessen
..fragt sich jemand, wie es dir heute geht und was du so machst
..erzählt jemand noch heute von den Abenteuern, die ihr zusammen erlebt habt
..ist jemand dankbar, dir begegnet zu sein


Textquelle: tellyventure „Gedankenkonfetti zum Mitnehmen“