Mittwoch, 4. Dezember 2024

Glücksmoment

 ~ an der Ostsee


Am Morgen nach dem Tag, an dem ich das Labyrinth legte, ging ich noch hindurch... am frühen Nachmittag war es zur Hälfte weggespült... am späten Nachmittag war von den Bögen des Kretischen, begehbaren Labyrinths nichts mehr zu sehen...

Die Vergänglichkeit ist genau das, was ich an der LandArt so mag!

Ich war eine Stunde ganz versunken in die Arbeit, die heftigen Windböen peitschten ins Gesicht, ich war durchgeschwitzt, meine Hände habe ich vor Kälte kaum noch gespürt, der Rücken schmerzte vom stetigen Bücken, zum Glück regnete es nicht... in diesen Stunden denke ich nur noch an das fertige Werk und zweifle, dass ich es jemals zu Ende bringen kann. Und dann ist der letzte Kreis geschlossen, der letzte Stein, das letzte Muschelstück gelegt...

Yana Arlt



Dienstag, 3. Dezember 2024

Inspirieren lassen ~ Geburtstag/ Todestag 30. NOVEMBER

 


Das Geheimnis des Glücks ist, statt der Geburtstage die Höhepunkte des Lebens zu zählen.

Jedes Haus sollte ein Zimmer haben, um darin zu schimpfen.

Gesichtsfalten sind die Pfade, wo das Lächeln spazieren ging.

Mark Twain, eigentlich Samuel Langhorne Clemens 30. November 1835 - 21. April 1910


Genau genommen, leben sehr wenige Menschen in der Gegenwart. Die meisten bereiten sich vor, demnächst zu leben.

Phantasie ist die Gabe, unsichtbare Dinge zu sehen.


Jonathan Swift 30. November 1667 - 19. Oktober 1745


Auf der Durchreise

Ich habe dich auf der Durchreise kennengelernt
und ich hätte dir ausgesprochen gerne
deine Kirschen entkernt
denn es kommt nicht häufig vor,
daß andre meine Vorlieben verstehn
und ich wünschte mir,
ich könnte bei dir ans Eingemachte gehen

Und ich kriegte von dir einfach nicht genug
du rochst so gut
nach Bundesbahn-Erfrischungstuch
und wir sprachen über dies
und wir sprachen über das
wir warn ein explosives Krisengebiet
auf dem Weltatlas

Und wir fragten uns,
ob die Industrienationen nicht was machen sollten
und dann wurde uns klar:
Reden war nicht das, was wir machen wollten
verlegen ließen wir uns gehen,
ich ließ dich und du ließ't mich
aber irgendwie trafen dann doch
noch unsre Wege sich

Ich habe dich auf der Durchreise kennengelernt
und ich hätte dir ausgesprochen gerne
deine Kirschen entkernt

Und jetzt sitz ich hier
und weiß beim besten Willen nicht mehr,
was ich machen soll,
denn ich bin längst ganz woanders
und ich weiß nicht,
ob ich noch darüber lachen soll
dieses Leben, das ich führe,
ist ein nicht zu überbietender Skandal
und es hat nur ein Gesetz:
Gar nichts kommt ein zweites Mal.

Ich habe dich auf der Durchreise kennengelernt
und ich hätte dir ausgesprochen gerne
deine Kirschen entkernt


Heinz Rudolf Kunze 30. November 1956


in den
kelpwäldern
zwischen den
schwojenden gerten
unter den
ahnungen von
licht das sich
hoch oben am
flächenhorizont
bricht wie
sterngeburten
grasen als
wäre hunger nur
ein wirbel im
gedankenstrom
des schwarmgehirns
einer schule
schlummernder
seepferde

Michael Georg Bregel 30. November 1971





Um groß zu sein, sei ganz: verstelle
und verleugne nichts, was dein.
Sei ganz in allem.
Und leg dein ganzes Sein
in dein geringstes Tun.
Dann glänzt in jedem See der Mond
Denn er steht hoch.


Fernando Pessoa 13. Juni 1888 – 30. November 1935


Einen guten Rat gebe ich immer weiter.
Es ist das einzige, was man damit machen kann.

"Sterben ist ein großer Preis für eine rote Rose," rief die Nachtigall, "und das Leben ist allen teuer. Es ist so schön, im grünen Walde zu sitzen und zu sehen, wie die Sonne im goldenen Wagen herauffährt und wie der Mond kommt mit seiner Perlenkutsche. Süß sind die Glockenblumen, die im Tale versteckt sind, und das Heidekraut, das auf dem Hügel blüht. Aber Liebe ist mehr als Leben, und was ist das Herz eines Vogels im Vergleich mit dem Herzen eines Menschen!
aus „Die Nachtigall und die Rose“


Oscar Fingal O’Flahertie Wills Wilde 16. Oktober 1854 - 30. November 1900


Mehr als mich wirst du die Erinnerung lieben,
wenn das lebendige Bild hinter den Schleier entweicht,
wenn nur der schwebende Hauch verwehender Worte geblieben,
wenn dich der letzte Sinn versunkener Blicke erreicht.

Dann werd ich ganz dein alterndes Leben umschließen,
Einsamster unter den Menschen, daß nie deine Seele verdirbt.
All meine inneren Quellen, die heut noch verborgen dir fließen,
münden gestillt in dein Herz, und alles Leiden stirbt.


Ite Liebenthal (eigentlich Ida Liebenthal; 15. Januar 1886 - 30. November 1941






DAS WAR: Raz macht Dekokuddelmuddel zum Fest

Diejenigen, die am 30. November den Briesker Weihnachtsmarkt verpasst haben, haben wirklich etwas Besonderes versäumt. Von 14 bis 20 Uhr erstrahlte der Hof der "Kaiserkrone" in festlichem Glanz, begleitet von vielen fröhlichen Gesichtern.
Ein besonderes Highlight war das Puppenspiel mit der Leseratte Raz um 15:30 Uhr. Dieses lustige Tohuwabohu, das sowohl große als auch kleine Zuschauer begeisterte, wurde von Jana Arlt und Wolfgang Wache selbst geschrieben und aufgeführt. Die Kinder waren von der ersten Minute an voll dabei, als es darum ging, das große Fest auf dem Weihnachtsmarkt vorzubereiten. Sie wussten genau, was die Leseratte Raz und Vermiculus der Bücherwurm durcheinander brachte.
Für die Autoren und Darsteller war der schönste Lohn, dass es ihnen gelungen ist, ihr Publikum mitzureißen. Kinder zu begeistern ist immer eine Herausforderung, aber auch eine unglaublich lohnende. Die Leistung von Jana Arlt und Wolfgang Wache verdient große Wertschätzung. Was sie dort zeigten, ist ein wichtiger Teil der kulturellen Bildungsarbeit des Kunstvereins Nachwuchs-Literatur-Zentrum "Ich schreibe!" e.V.
Natürlich gebührt auch allen Organisatoren und Mitgestaltern des Briesker Weihnachtsmarktes ein großes Lob und Dankeschön. Ihr Beitrag hat diese wunderbare Veranstaltung möglich gemacht und für viele glückliche Gesichter gesorgt.
Wolfgang Wache
 

 

aus unserem POSTEINGANG: 17.Dezember / 18 Uhr / Cottbus "Eck51" / Literatursalon "Weihnachten in Prag – Vánoce v Praze"

 

Bitte beachten Sie, dass für die Veranstaltungen, für die der Verein Informationen und Einladungen erhält, der "Ich schreibe!" e.V. kein Mitveranstalter ist. Wir möchten in der Rubrik "aus unserem POSTEINGANG" auf interessante interdisziplinäre, internationale, interreligiöse Formate aufmerksam machen. Die Verantwortung für Organisation und Inhalt obliegt dem jeweiligen Veranstalter!

 

 

Gesendet: Montag, 2. Dezember 2024 um 12:38
Von: "Stefanie Krautz" <stefanie.krautz@web.de>
An: stefanie.krautz@web.de
Betreff: Literatursalon am 17.12: Weihnachten in Prag – Vánoce v Praze
 
Liebe Literaturfreunde und -freundinnen,

ich möchte Sie und Euch auf den nächsten Termin des Cottbuser Literatursalons „Sowohl als auch aufmerksam“ im Advent aufmerksam machen. Seien Sie herzlich willkommen!

Der Literatursalon „Sowohl als auch“ lädt am Dienstag, 17. Dezember zur deutsch-tschechischen Lesung ein. Im Mittelpunkt steht Jaroslav Rudiš mit seinem Buch „Weihnachten in Prag“, tschechisch „Vánoce v Praze“. Bekannt wurde Rudiš durch seine „Gebrauchsanweisungen für Zugreisen“ oder „Zug um Zug durch Europa. Von Nachtzügen, Speisewagen und den schönsten Bahnhöfen“.

Es lesen Wolfgang Domeyer (deutsch), Jaroslav Rudiš-Fan und Eisenbahner und Diana Schuster-Šewcowa, sorbische Journalistin und Bohemistin (tschechisch).

Im Buch zieht der Ich-Erzähler durch die Metropole an der Moldau. Es schneit, es ist kalt – und Rudiš kehrt in Wirtshäuser ein. Bei frisch gezapftem Bier trifft er einsame Gestalten. Sogar das Christkind kommt in diese Kneipe und stiehlt sich mit der Straßenbahn wieder davon.

Eine Straßenbahn fährt auch durch die Cottbuser Bahnhofstraße, direkt am Eck51 vorbei, in dem die Lesung am 17. Dezember stattfindet. Beginn ist 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

viele Grüße

Stefanie Krautz

 

Auch abseits der Literatur gibt es Eck51 eine Reihe schöne Veranstaltungen, auch zum Tanzen und Musikhören: www.eck51.de

 

 

 

 

 

 

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Buchvorstellung unter:

WDR 5 Bücher


 

 

Montag, 2. Dezember 2024

Demnächst in der MARGA-Schaufenstergalerie

Zum 110. Jubiläum der Einweihung der Evangelischen Kirche der Bergarbeiterkolonie und Gartenstadt Marga präsentieren wir stimmungsvolle Fotoaufnahmen des Inneren und des Gebäudes im Wandel der Jahreszeiten.