I
Grundsätzliches
zum Labyrinth
[…]
2. Formprinzipien
[…]
4. Nach dem
Eingang beginnt, was ich das >Prinzip Umweg< nennen möchte:
Der Besucher wird auf einem mühevollen, aber kreuzungsfreien Weg
zwangsläufig ins Zentrum geleitet. Für diese Gangführung liegen
zahlreiche Formulierungen vor, die alle dann noch ein Labyrinth
ergeben, wenn der Weg
- kreuzungsfrei, d.h.
- keine
Wahlmöglichkeiten bietet,
- immer wieder pendelnd die Richtung
wechselt,
- in einem Maximum an Umwegen den ganzen Innenraum
ausfüllt,
- den Besucher wiederholt am erstrebten Zentrum
vorbeiführt,
- zwangsläufig ins Zentrum mündet,
- aus dem
Zentrum wieder als einziger Ausweg herausführt.
Hermann
Kern
„Labyrinthe / Erscheinungsformen und Deutungen 5000 Jahre
Gegenwart eines Urbild“
Prestel-Verlag, 3. Auflage 1995