Montag, 10. Oktober 2022

Inspirieren lassen

Ich erinnere mich, wie gern er Kaffee trank
Ich erinnere mich an seine Sätze, die in einem Themenbereich begannen und in einem ganz anderen Bereich endeten.
Ich erinnere mich an seine weiten Bögen bei der Formulierung von Fragen und Antworten.
Ich erinnere mich an seine Freude an den Braunbären im Tierpark Senftenberg und die Trauer, als Püppi, Mascha und Moritz 2012 in den Bärenpark in den Schwarzwald umzogen.
Ich erinnere mich an seine Bescheidenheit.
Ich erinnere mich an seinen Ausspruch: „Wieder mehr Häuptlinge als Indianer“.
Ich erinnere mich an seine Liebe zu Katzen.
Ich erinnere mich an seine Freude für die Gedichtform Haiku und das emsige Schreiben solcher.
Ich erinnere mich an die Gespräche mit ihm auf Augenhöhe – trotz des großen Altersunterschiedes.
Ich erinnere mich an die Flasche Whiskey, die er mir mal schenkte.


Dies ist eines meiner Lieblingsgedichte von Dr. Klaus Böhnisch:

Ich hockte bisher in meinem Gedicht
Wie in einer Hütte
Am Rande einer Straße;
Träumte durch das zerlöcherte Dach
Hinauf zu den Sternen
Und sah die Straße nicht.



aus dem Band „Lebenskürzlich / Aphorismen und ähnlich Anderes / Gereimtes und Ungereimtes“