Mittwoch, 18. Mai 2022

zur Erinnerung WERNER RISKA gest. 18. Mai 2015

Gerade sitze ich an dem Konzept für das Buch "Das schwarze Gold ist verbrannt Bd. 2" und durchstöbere das umfangreiche Foto- und Textarchiv der Ortschronisten Brieske-Marga da fällt mir die Traueranzeige für Werner Riska ins Auge.

Ich habe den Fan des Briesker Fußballs und leidenschaftlichen Ortschronisten der Kolonie Marga noch kennengelernt. Sein bestimmtes Auftreten, sein enormes Wissen und seine Lebenserfahrung haben mich beeindruckt. Ich stieß gerade zu der Gruppe als die Erstellung der ersten Ausstellung anstand - das muss 2010 gewesen sein. Von der Geschichte der Bergarbeiterkolonie hatte ich wenig bis gar keine Ahnung, auch wenn meine Biographie eng mit dem Ort verbunden ist. Der Anlass war der Abschluss von 10 Jahre IBA Lausitz/ Internationale Bauausstellung Fürst-Pückler-Land. In diesem Rahmen präsentierten wir 12 thematische Tafeln zur Geschichte und Gegenwart der Bergarbeiterkolonie und Gartenstadt Marga, damals im Eingangsbereich der Kirche. Heute hängen 16 in MARGA. Eines verstand ich recht schnell - es wird viel geredet in der Lausitz über den Wandel, über die Vergangenheit und die Zukunft aber es tut sich nicht viel in der Gegenwart, auch weil die feingeschliffenen Fabulierer gut bezahlte Posten innehaben, die ja überflüssig wären, täte sich wirklich etwas. "Zukunftswerkstätten", "Strukturwandel", "Kulturstrategie Lausitz" und "Kulturplan Lausitz" sind nur einige wohlklingende Überschriften, die sich findige Planer, Geschäftsführer, Kulturmanager, Direktoren und Ordensträger ausdachten. Werner Riska, Jahrgang 1927, ließ sich kein X für ein U vormachen - nichts hatte sich geändert in den Verwaltungsstuben, nur die Bezeichnungen für die Posten, der Kampf um Respekt, Anerkennung, jede Mark, jeden Euro, das Ringen um Vernunft und Nachhaltigkeit war geblieben.

Derzeit wird auch wieder viel geredet, analysiert und geplant - es geht um das Zechenhaus, das Verwaltungsgebäude der ehemaligen Brikettfabriken Brieske mit Waschkaue für die Kumpel und die Marganer und Briesker diskutieren sich gerade heiß über die bunte Frauenfigur auf dem Briesker Marktplatz, die einem neuen Anlauf- und Infopunkt für Touristen weichen soll.

Jana Arlt
Brieske, 17. Mai 2022

v.l. Werner Riska ✝, Lothar Knobloch ✝, Heinz Zuther ✝
im Oktober 2013 bei der Erarbeitung der 2. Ausstellung
unter dem Titel "Brikettfabriken Brieske"

 

Derzeit sind in der Begegnungsstätte & Galerie MARGA
5 verschiedene Ausstellungen zu sehen:
"Geschichte und Geschichten der Gartenstadt Marga"
"Brikettfabriken Brieske"
"Das schwarze Gold ist verbrannt ~ Fotos von Heinz Herzog"
"Brieske Dorf"
"junge Kunst in MARGA" im Mai und Juni 2022


Das neue Buch - u.a. mit Texten von Werner Riska - soll zum Tag des offenen Denkmals, am 11. September 2022, erstmals in der Begegnungsstätte & Galerie MARGA präsentiert werden.

Ausstellungseröffnung
"Das schwarze Gold ist verbrannt"
im Rahmen der Seenlandtage 2016

Die Fotos von Heinz Herzog sind auch im Buch
veröffentlicht - Herzogs Enkelin Kristiane Marx
liest ihren Beitrag zur Buchpremiere:
"Als Kind habe ich meinen Großvater ehrfürchtig bestaunt und verehrt,
als Teenager nachgeeifert und als junge Frau schmerzlich vermisst
und erst heute erfasse ich in kleinen Teilen, was ihn und seine Arbeit
wirklich ausgemacht hat."

Cover Band 1