Mai,
du
wandelbarer,
hast mit dem April dich vermählt,
schickst Regen
und Sonne, Gewitter mit Blitz,
eisigen Wind mit Hagel
gespritzt,
und
schmeichelst dann, ungelogen,
mit dem
schönsten Regenbogen.
Wenn es dir zu kalt ist,
holst du
ein heißes Kleid,
doch gleich tut es dir wieder leid,
spielst
dann einfach verrückt.
Was nutzen die paar heißen Tage
mit
abendlicher Fliegenplage.
Ein Anbaden ist nicht zu denken,
keinen
Wonnemonat
willst du uns schenken.
Du spielst
verrückt.
Lieber Mai, du hast gedacht,
dass du`s diesmal
anders machst,
weg mit ständig heißen Graden,
diese Qual von
letzten Jahren.
Der Boden dürstet nach viel Nass,
so öffnest
du dein Regenfass.
Und wenn du denkst, es ist genug,
schickst
du die Sonne zu Besuch.
So geht das hin und her,
da wundern wir
uns sehr
und denken Stück für Stück:
Du spielst
verrückt.
Doch hat das alles seinen Sinn,
führst uns zu
anderem Denken hin.
Zu viel des Guten ist nicht gut,
die Seele
mal im Stillen ruht.
Du lässt die Wiesenblumen sprießen,
sie
mit 1000 Äuglein grüßen,
und das fette, satte Grün
ist für
uns der Hauptgewinn.
Foto: Renate Hensel |
Foto: Renate Hensel |
Renate Hensel, 25.05.2021, abends nach
dem Regen, Gewitter, Hagel und Wolkensonnenschein und Regenbogen, den
ich verpasste, weil mich vorher der Regen überraschte und ich nass
war und nach Hause fuhr.